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Alonso: Womöglich habe ich in Le Mans mein ganzes Glück aufgebraucht
Fernando Alonso erklärt seinen jüngsten Ausfall, reflektiert 20 Jahre seit dem WM-Titel 2005 und spricht über Glück, Pech und das Wesen der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso musste in Monza erneut ein bitteres Aus verkraften. Aston Martin hat inzwischen die Ursache bestätigt: Ein aufgewirbelter Stein beschädigte die Aufhängung - kein Fahrfehler.
"Nicht wirklich beruhigend", kommentiert Alonso in Baku trocken. "Es war einfach eine defekte Aufhängung. Wenn es nicht an Produktion oder Qualitätskontrolle lag, ist es zwar besser, aber am Ende nur Pech. Ein Stein - ein Teil des Autos war dort nicht verstärkt. Leider wieder Pech, wieder Punkte verloren."
Dass es sich kaum verhindern lasse, macht Alonso ebenfalls klar: "Das passiert vielleicht einmal in zehn Millionen Rennen. Hoffen wir, dass es wieder 20 Jahre dauert."
20 Jahre nach dem ersten Titel: Mehr Technik, mehr Abhängigkeit
In diesem Jahr jährt sich Alonsos erster WM-Titel zum 20. Mal. Der Spanier, der 2005 in Brasilien den entscheidenden Triumph errang, staunt selbst über die Zeitspanne. "Ehrlich gesagt: Nein, ich hätte nicht gedacht, dass ich 20 Jahre danach noch hier bin."
Den größten Unterschied sieht er in der Entwicklung des Sports: "Die Technologie hat sich verändert, die Powerunits, die Art und Weise, wie wir Rennen vorbereiten. Alles ist viel extremer geworden. Heute sind es die Autos, die über alles entscheiden. Deshalb klingen 22 verlorene Punkte vielleicht nicht viel, aber wenn du ein Auto hast, das pro Wochenende nur ein oder zwei Punkte holen kann, dann ist das eine riesige Menge."
Auch das Thema Pech begleitet ihn seit Jahren. Schon 2022 bei Alpine ist er häufig ausgeschieden, oft aus Top-Positionen. "Damals hat das Team rund 55, 60 Punkte gezählt. Dieses Jahr sind es schon 22. Wenn wir langsam sind, läuft alles glatt bis ins Ziel. Wenn wir gut sind, kommt immer irgendwas dazwischen. So ist der Sport."
Glück und Pech: "Alles gleicht sich aus"
Gefragt nach seiner Bilanz über zwei Jahrzehnte, antwortet Alonso nüchtern: "50:50. In über 400 Rennen hast du viel Glück und viel Pech. Am Ende gleicht sich alles aus." Er erinnerte an Le Mans: "Beim zweiten Sieg lagen wir eine Stunde vor Schluss zwei Minuten zurück. Dann bekam der andere Toyota einen Reifenschaden, dazu ein Problem beim Boxenstopp - und plötzlich haben wir gewonnen. Das war pures Glück auf unserer Seite."
Gleichzeitig wirkt die lange Durststrecke in der Formel 1 fast surreal. "Mehr als zehn Jahre ohne Sieg - das klingt einfach falsch", meint Alonso. Und auch viele Formel-1-Experte betonen immer wieder, dass der Spanier rein vom Talent her auch gut und gerne vier bis fünf WM-Titel haben könnte.
Verstappens Respekt: Er ist immer noch da - unglaublich
Auch Weltmeister Max Verstappen wurde nach Alonsos Jubiläum gefragt und spart nicht mit Anerkennung. "Es ist verrückt, dass er immer noch fährt. Ich bewundere ihn sehr, wie er mit seinem Alter immer noch so motiviert ist."
Besonders schätzt Verstappen Alonsos Vielseitigkeit: "Er hat Ausdauer gemacht, sogar Dakar. Das zeigt, wie leidenschaftlich er fürs Racing ist, egal in welchem Auto." Dass Alonso seit Jahren sieglos ist, sieht Verstappen nicht als Makel: "So ist die Formel 1."
"Viele hätten gewinnen können oder sollen. Manchmal gibt es einfach nicht die richtigen Möglichkeiten. Das bedeutet aber nicht, dass er langsamer geworden ist - das Auto lässt es nur nicht zu."