"Zu konservativ" für Q3: Hülkenberg trotz P12 "sprachlos aktuell"
Ein Aufwärtstrend ist nach dem Qualifying in Monza bei Hülkenberg erkennbar - die Angst "ganz ohne nichts dazustehen" verhindert jedoch ein Top-Ergebnis
(Motorsport-Total.com) - Insgesamt elf Mal ist Nico Hülkenberg in diesem Jahr im Qualifying nicht über Q1 hinaus gekommen. Dennoch war der Deutsche mit Platz zwölf in Monza erneut nicht zufrieden. (Zum Qualifying-Bericht in Monza 2025)
Der Grund: abermals sein Teamkollege Gabriel Bortoleto, der seinen Sauber auf Platz acht in die Startaufstellung zum Großen Preis von Italien 2025 stellte. Im direkten Duell führt der Brasilianer jetzt mit 10:6 - seit Kanada hat der Rookie den Routinier komplett im Griff.
Auf dem High-Speed-Kurs von Monza baute Hülkenberg in seinen schnellen Runden immer wieder kleine Fehler ein, die ihn Zeit kosteten: Vor allem die zweite Lesmo (Kurve sieben) bereite dem etwas überambitioniert agierenden 38-Jährigen Probleme - er kam am Kurvenausgang immer wieder auf den Schotter.
Binotto: "Insgesamt ein gutes Qualifying"
"Im ersten Versuch in Q2 habe ich meine Runde vermasselt", so Hülkenberg. "Das macht dich natürlich verwundbar für den letzten Versuch." In der zweiten Runde wollte er dann "ein bisschen Luft lassen, um nicht ganz ohne nichts dazustehen."
Am Ende fehlten erneut nur fünf Hundertstelsekunden auf das rettende Ufer mit Yuki Tsunoda auf Platz zehn - selbst auf Bortoleto waren es in Q2 nicht mal zwei Zehntel. "Er ist weniger Risiko eingegangen, um Fehler zu vermeiden, und am Ende geht es um Hundertstel", resümiert Mattia Binotto im Interview mit Sky. Er sei die entscheidende Runde "etwas zu konservativ" angegangen.
Der Sauber-Geschäftsführer äußerte sich dennoch zufrieden: "Trotzdem war es insgesamt ein gutes Qualifying für ihn, vor allem nach einigen Wochen, die schwieriger waren. Es gibt keinen Grund, ihm etwas vorzuwerfen."
Sauber schnell genug für Punkte?
In der Tat ist gegenüber Platz 17 in Zandvoort ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen. Auch im Hinblick auf das Rennen am Sonntag zeigt sich Hülkenberg durchaus optimistisch: "Das Auto ist schnell, wir sind konkurrenzfähig", das seien "die guten Nachrichten".
Einen guten Sonntag prophezeit auch Hülkenbergs Renningenieur Steven Petrik am Boxenfunk: "Keine Sorge, Nico. Von dieser Position aus können wir morgen immer noch einiges erreichen." Dass im Rennen durchaus etwas Zählbares herauskommen könnte, zeigt auch die Longrun-Pace aus den Freien Trainings.
Der Sauber ist mit überschaubarem Reifenverschleiß unterwegs und konnte das Tempo der Spitze hinter den Williams noch halbwegs mitgehen - liegt damit also vor Haas, Racing Bulls, Alpine und Aston Martin. Eine realistische Chance auf Punkte für Hülkenberg, der im Rennduell noch mit 9:6 gegen Bortoleto führt.