• 28. August 2025 · 20:47 Uhr

George Russell: Hamilton redet doch Unsinn, wenn er das sagt

Nutzlos sei er und ausgetauscht gehört er, fand Lewis Hamilton in Ungarn selbst, doch für George Russell ist das nichts als Unsinn - Zandvoort als Neustart

(Motorsport-Total.com) - Es war ein Interview, das große Wellen geschlagen hat. Als sich Lewis Hamilton nach dem Qualifying in Ungarn vor die Mikrofone stellte, wirkte er wie ein geprügelter Hund. "Nutzlos, absolut nutzlos", sagte er über sich selbst und riet Ferrari, sich einen anderen Fahrer zu suchen - so niedergeschlagen war er nach dem dritten verpassten (S)Q3-Einzug in Folge.

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Lewis Hamilton war zuletzt nicht glücklich mit seiner eigenen Leistung Zoom Download

Ferrari und Lewis Hamilton - es passt noch nicht. Was eine Traumehe werden sollte, war bislang ein Höllenritt. Nur bei zwei Grands Prix sah er die Zielflagge vor Teamkollege Charles Leclerc, und auch im Qualifying wird der Rekordweltmeister mit 10:4 vom Monegassen verblasen.

Vor der Sommerpause fiel es ihm daher sichtlich schwer, positiv gestimmt zu bleiben, doch dass er nutzlos sei und ausgetauscht gehört, das kann sein früherer Teamkollege George Russell nicht unterschreiben: "Natürlich redet er da Unsinn", stellt er am Donnerstag in Zandvoort klar. "Er ist schließlich der beste Fahrer aller Zeiten."


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Er glaubt, dass bei Hamilton die Emotionen einfach direkt nach dem Qualifying übergekocht sind. "Hat man einen schlechten Tag, fühlt es sich eben so an. Hat man einen guten Tag, sieht die Welt gleich wieder ganz anders aus", meint er und schmiert seinem Landsmann Honig ums Maul.

"Er ist und bleibt ein Ausnahmefahrer. Er hat ja gleich am Saisonstart den Sprint in China gewonnen - das zeigt, dass er es nach wie vor draufhat", lobt Russell und weiß, dass die Formel 1 "kein leichter Sport" ist - "vor allem nicht, wenn das Team nicht auf absolutem Topniveau performt. Das verstärkt das Problem noch."

"Ich denke, nach 14 Rennen geht es gerade fast jedem Fahrer - vielleicht mit Ausnahme von zwei - so, dass er schon sehnsüchtig auf 2026 blickt, auf die Chance, mit einem frischen Start um die WM zu kämpfen. Und genau dafür lebt jemand wie Lewis: für die großen Titel, nicht für Kleinigkeiten."

Frisch aus der Sommerpause

Zumindest scheint dem Ferrari-Piloten die Sommerpause gutgetan zu haben. Zwar meint er, dass sich grundsätzlich nicht viel geändert habe, "aber das Gute an der Pause war: Man kann wirklich mal den Stecker ziehen und resetten", sagt Hamilton.

"Besonders in der vergangenen Woche hatte ich Zeit, genau durchzugehen, wo wir stehen, was wir verbessern wollen, welche Abläufe wir anpassen und welche neuen Ansätze wir ausprobieren wollen. Ich sehe sehr viel Potenzial. Selbst wenn die erste Saisonhälfte von außen nicht unbedingt positiv aussah - es gab doch viele positive Ansätze, auf die wir aufbauen können."

Er reise "entschlossen und motiviert" in die Herbstphase der Saison, wie er betont. Das Ziel: Hart arbeiten, ein paar Dinge an der Herangehensweise ändern und vor allem wieder Spaß haben. Das sei in der Anfangsphase nämlich nicht so häufig der Fall gewesen.

Hauptsache endlich wieder Spaß

"In der ersten Saisonhälfte lag so viel Druck auf uns, das war nicht gerade die angenehmste Zeit", räumt Hamilton ein. "Jetzt geht es darum, uns daran zu erinnern, warum wir das überhaupt tun: Weil wir es lieben. Wir sitzen alle im selben Boot und wollen gemeinsam Freude daran haben."

Dabei sei Spaß für ihn "das Wichtigste überhaupt" und der Grund, warum er überhaupt mit dem Motorsport angefangen habe. "Egal in welchem Beruf - wenn man keine Freude daran hat, warum macht man es dann überhaupt?", fragt er.


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"Oft gibt es so viel Lärm um einen herum, dass man aus den Augen verliert, worauf es wirklich ankommt. Deshalb sage ich: Ich will mich jetzt voll darauf konzentrieren, diesen Spaß zurückzugewinnen. Ich habe mich dem Team angeschlossen, von dem ich mein ganzes Leben lang geträumt habe. Aber durch all den Lärm drumherum ist das irgendwie in den Hintergrund gerückt."

"Jetzt geht es darum, das beiseite zu schieben und sich wieder auf die pure Leidenschaft für das, was wir tun, zu fokussieren."

Die Vorzeichen sieht er dabei gar nicht so schlecht, denn Ferrari habe "große Fortschritte" gemacht und entwickle sich in die richtige Richtung. "Die neuen Teile, die nach Spa oder wann auch immer kamen, konnten wir mittlerweile viel feiner abstimmen. Und Rennen für Rennen holen wir ein kleines Stück mehr aus ihnen heraus", so Hamilton.

"Niemand hat Erfolg ohne harte Phasen"

Und vielleicht wird aus der Kombination Ferrari/Hamilton doch noch die Traumehe, die er sich erhofft hat - zumindest klingt er nach der Pause kämpferischer als davor. "Es war nie so, dass ich einfach eingestiegen bin und sofort alles gewonnen habe", sagt er. "Es gab immer schwierige Zeiten."

"Ich bin der Typ Mensch, der es nicht mag, selbstzufrieden oder bequem zu werden. Genau da war ich in meiner langjährigen Beziehung zum alten Team angekommen", so Hamilton. "Der Schritt zu einem neuen Team war deshalb auch bewusst: Ich glaube wirklich an das Potenzial hier - und ich glaube immer noch daran, was wir zusammen erreichen können. Und das tut das gesamte Team."

"Niemand hat Erfolg, ohne auch harte Phasen durchzumachen. Deshalb nehme ich das an. Aber klar: Ich freue mich auch auf die sonnigeren Tage."

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