• 02. August 2025 · 18:35 Uhr

"Müssen den Fahrer wechseln": Hamilton nach Q2-Aus am Boden

Einst seine Paradestrecke, nun Ort der Demütigung: Lewis Hamilton erlebt in Ungarn ein Desaster, das ihn sogar an seiner Rolle bei Ferrari zweifeln lässt

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton kam beim Ungarn-Grand-Prix anders als noch in Belgien über das Q1 hinaus, dennoch gab es für den Rekordweltmeister der Formel 1 eine noch härtere Niederlage: Teamkollege Charles Leclerc fuhr im selben Fahrzeug auf die Poleposition. Das nagt mittlerweile nachhaltig am Nervenkostüm des Superstars, der mit sich nach dem Qualifying auf dem Hungaroring brutal ins Gericht geht.

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Lewis Hamilton erlebte im Ungarn-Qualifying den Gipfel der Demütigung Zoom Download

Auf der Inlap sagte er am Funk kryptisch: "Jedes Mal. Jedes verdammte Mal." Nach dem Zeittraining darauf angesprochen, was er damit meinte, antwortet er: "Damit meine ich jedes Mal mich. Nutzlos, absolut nutzlos! Es gibt kein Problem mit dem Team. Wie man sieht, steht das Auto auf Pole. Also müssen wir wahrscheinlich den Fahrer wechseln."

Das sind bemerkenswerte Worte von Hamilton, der während seiner Mercedes-Jahre nicht gerade dafür bekannt war, die Schuld bei sich zu suchen, wenn es nicht nach Plan lief. Dass er bei Ferrari Einlaufzeit brauchte, war im Vorfeld klar. Dass er aber dermaßen Probleme gegen Leclerc bekommt, hätten nicht einmal Pessimisten erwartet.


Fotos: F1: Grand Prix von Ungarn (Budapest) 2025


"Nicht ein einziges Mal" habe er das Gefühl an diesem Wochenende gehabt, um ein besseres Ergebnis kämpfen zu können, gibt er zu.

Leclercs Pole sei "fantastisch für das Team. Das Auto ist in der Lage, auf der Pole zu stehen, was ein großer Fortschritt für Charles und das Team ist." Für ihn persönlich nicht. Teamchef Frederic Vasseur versucht, irgendwie Trost zu spenden: "Lewis war sehr dicht an Charles dran und ist um 15 Tausendstelsekunden am Cut gescheitert. Damit wird er es im Rennen schwer haben."

Ein Blick auf seine entscheidende Runde in Q2: Kurve 1 passt bereits nicht optimal. Hamilton muss weiter in die Kurve hineinbremsen als er es wohl gewollt hätte, wodurch der Winkel am Ausgang nicht passt und die Hinterräder beim Beschleunigen durchdrehen. Daraufhin untersteuert sein Ferrari SF-25 in der anschließenden Bergab-Links, was an dieser Stelle aber normal ist.

Als nächstes verliert er am Ausgang der Schikane ein wenig Zeit. Wo Charles Leclerc den Randstein am Ausgang mit dem kurveninneren Rad schneidet, fährt Hamilton voll drüber, was Unruhe ins Auto bringt.

In der vorletzten Kurve übersteuert das Fahrzeug beim Lastwechsel erneut und auch in der letzten Kurve muss er am Kurveneingang leicht gegenlenken, um ein Übersteuern abzufangen und landet dadurch ein paar Zentimeter weiter links als er es wohl gewollt hätte und kommt entsprechend weit am Ausgang nach außen. Auf der Auslaufrunde schüttelt er mehrmals den Kopf.

Verkehrte Welt am Hungaroring

Schon im Vorfeld des Wochenendes ging Hamilton ungewohnt offen mit seinen Gefühlen um. Ganz ehrlich gab die lebende Formel-1-Legende zu, seine ersten 14 Wochenenden in Rot in der Sommerpause emotional verarbeiten zu müssen und kündigte an, dass wahrscheinlich Tränen fließen werden.

Der Hungaroring gilt eigentlich als Paradestrecke des Briten. 2007 landete er in Budapest den dritten seiner aktuell 105 Grand-Prix-Siege - und einen wichtigen psychologischen Sieg über seinen damaligen Teamkollegen Fernando Alonso, der ihn damals in der Box blockiert hatte.

Es folgten sieben weitere Siege auf dem Hungaroring, darunter der heldenhafte Sieg von 2009 in einem Jahr, in dem es für McLaren zuvor gar nicht gelaufen war, sein erster Sieg im Mercedes-Werksteam 2013, und ein wichtiger zweiter Platz im Jahr 2021, während sein WM-Gegner Max Verstappen nur Neunter wurde - nachdem Hamilton auf den falschen Reifen allein in der Startaufstellung gestanden hatte.

Für Charles Leclerc ist die Strecke in Mogyorod hingegen bislang ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. Mehr als zwei vierte Plätze hat er in seiner Karriere auf dem Hungaroring noch nicht erzielen können.

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