Haas: Warum es kurz vor Saisonende 2025 noch ein Update geben soll
Formel-1-Team Haas steht vor einer riskanten Entscheidung: Update ja oder nein? Die Gründe für den Technik-Poker im Formel-1-Spätsommer
(Motorsport-Total.com) - Einige Formel-1-Teams fahren die Entwicklung ihrer aktuellen Fahrzeuge bereits merklich zurück. Doch US-Rennstall Haas hat andere Pläne: "Im Moment arbeiten wir noch daran, ein weiteres Upgrade zu bringen - wenn es gut genug ist, um die Ausgaben zu rechtfertigen", erklärt Jonathan Heal als stellvertretender Chefingenieur des Teams.
Haas befinde sich derzeit in der "finalen Phase" der Planung für technische Neuerungen beim Heimrennen in Austin in Texas - für das sechstletzte Rennwochenende des Jahres.
"Wir versuchen traditionell, für dieses Rennen ein Paket zu bringen. Es ist zwar spät in der Saison, aber wenn man die Entwicklung in Rennabschnitte einteilt, passt es in unseren Zyklus", sagt Heal. "Wir haben ein Update zu Rennen zwölf gebracht, also ist Rennen 19 - sieben Rennen später - der nächste logische Zeitpunkt für ein größeres Paket, insbesondere beim Unterboden."
Von was das Austin-Update abhängt
In Stein gemeißelt sind die neuen Teile bislang aber nicht: "Wir unterliegen der Budgetgrenze, daher spielt der Kostenfaktor eine große Rolle", erklärt Heal. "Es gibt viele Teile, die zwar entworfen, aber nie auf die Strecke gebracht werden, weil ihr Vorteil im Windkanal nicht ausreicht, um die Kosten für die Produktion neuer Teile zu rechtfertigen."
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Dabei ist jeder Zeitgewinn potenziell Gold wert in der Formel 1. "Eine Zehntelsekunde kann dieses Jahr fünf Startplätze bedeuten", sagt Heal. Damit steigt die Verlockung für die Teams, die Entwicklung am aktuellen Auto eben nicht vorzeitig einzustellen - weil in der zweiten Saisonhälfte noch einige Punkte zu holen sind.
"Manchmal ist es einfach besser, sich auf das aktuelle Meisterschaftsjahr zu konzentrieren", meint Heal. "Nächstes Jahr wird aus vielen Gründen - zum Beispiel durch die Motoren - ein Stück weit eine Lotterie. Daher ist es für uns wichtig, in diesem Jahr gut abzuschneiden."
Was die Entwicklung bislang bewirkt hat
Zumal sich Haas erfolgreich aus einem Tief herausgearbeitet hat: Beim Saisonauftakt in Melbourne waren Oliver Bearman und Esteban Ocon noch ganz hinten gelandet in der Startaufstellung. Jetzt liegt Haas immerhin auf dem vorletzten Platz in der Konstrukteurswertung, auf Tuchfühlung zu einem breiten Mittelfeld um Aston Martin, Racing Bulls und Sauber.
"Wir haben viel Zeit damit verbracht, das Bouncing und die damaligen Probleme mit dem Auto zu analysieren", erklärt Heal.
"Mithilfe der neuen Messdaten, die wir daraus gewinnen konnten, haben wir das Auto für die Zukunft weiterentwickelt. Ich denke, dadurch verstehen wir das Auto jetzt besser, was sich auf unsere gesamte derzeitige Entwicklungsarbeit auswirkt." Und darauf, ob Haas den VF-25 nochmals mit Upgrades versehen wird oder nicht.