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Warum die Terminkollision von Indy 500 und Kanada GP nicht zur Regel wird
Das Formel-1-Rennen in Kanada kollidiert im kommenden Jahr mit dem legendären Indy 500 - Wie es dazu kommt und warum die Überschneidung nicht zur Regel wird
(Motorsport-Total.com) - Die eingefleischten Motorsport-Fans sind enttäuscht: In der Formel-1-Saison 2026 kollidiert der Große Preis von Kanada ausgerechnet mit dem traditionsreichen Indy 500. Grund dafür ist die Vorverlegung des Montreal-Rennens in den Mai, um den Formel-1-Kalender nachhaltiger zu gestalten.
Zwar gab es in diesem Jahr bereits eine Kollision mit dem Großen Preis von Monaco, doch wegen der Zeitverschiebung zwischen Europa und Amerika war es den Fans trotzdem möglich, beide Rennen in voller Länge verfolgen zu können. Weil die Formel 1 im nächsten Jahr auch Übersee fährt, kommt es zur direkten Überschneidung.
Die positive Nachricht: Nach Informationen von Motorsport-Total.com wird diese Terminkollision eher die Ausnahme als die Regel darstellen. Angesichts der jährlichen Verschiebungen im Kalender ist zu erwarten, dass beide Rennen in Zukunft lediglich einmal in fünf Jahren kollidieren.
Terminverschiebung aus logistischen Gründen
Das Ziel der Verantwortlichen ist es, das Rennen in Kanada zeitlich näher an den Großen Preis von Miami heranzurücken. Ein Großteil der Fracht kann so direkt von Florida nach Quebec transportiert werden, ohne den Weg zurück nach Europa antreten zu müssen.
Das ist ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen im Rahmen der "Net Zero 2030"-Strategie der Formel 1. Allerdings hätten die Verantwortlichen die beiden Rennen gerne noch dichter beieinander platziert als es die derzeitige Lösung erlaubt.
Denn zwischen Miami und Kanada liegen im nächsten Jahr immerhin noch drei Wochen. Das bedeutet, dass sich zwar die Situation hinsichtlich der CO?-Emissionen und der Frachtlogistik verbessert, das Personal aber weiterhin zweimal über den Atlantik reisen muss.
Pause wegen Wetter und Ticketverkauf
Der Grund für das Beharren der kanadischen Veranstalter auf einen späten Mai-Termin liegt in praktischen Erwägungen. Das Wetter in Montreal ist in dieser Jahreszeit oft unbeständig. Schneestürme im April sind keine Seltenheit, und eine frühere Austragung würde das Risiko für widrige Witterungsbedingungen und niedrige Temperaturen erhöhen.
Das beeinträchtigt auch die Vorbereitungszeit, die zur Durchführung der Veranstaltung notwendig ist. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu logistischen Herausforderungen. Die aktuelle Entscheidung stellt somit einen Kompromiss zwischen klimatischen Gegebenheiten und organisatorischen Notwendigkeiten dar.
Zudem gibt es offenbar den Wunsch der Veranstalter, das Rennen nicht direkt im Anschluss an den Miami-GP stattfinden zu lassen, aus Sorge, dass die beiden Veranstaltungen bei den Ticketverkäufen konkurrieren könnten.
Formel 1 kümmert sich nicht um Indy 500
Was das Indy 500 betrifft, das zwar über eine Stunde früher startet, aufgrund seiner Länge aber dennoch in direkter Konkurrenz zum Kanada-GP steht: Die Formel 1 scheint dem Traditionsrennen keine große Bedeutung beizumessen. Rücksicht auf andere Rennserien wurden in der Vergangenheit selten genommen.
Aktuelles Beispiel: An diesem Wochenende findet zeitgleich das 24 Stunden von Le Mans statt, während die Formel 1 in Montreal gastiert. Am Ende werden sich viele Motorsport-Fans für eines der beiden Events entscheiden oder beide Rennen parallel auf mehreren Bildschirmen verfolgen.
Dass die Formel 1 dadurch einige Zuschauer in Nordamerika verlieren könnte, wird offenbar in Kauf genommen - zugunsten des größeren Ziels, den Kalender zu entzerren und logistisch nachhaltiger zu gestalten. Zudem geht man davon aus, dass sich die Zielgruppen von Formel 1 und Indy 500 nur in begrenztem Maße überschneiden.