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War Monaco der Wendepunkt für Lando Norris?
So viel bedeutet Lando Norris der Monaco-Sieg wirklich: Wie er mit Kritik umgeht und was McLaren-Teamchef Andrea Stella jetzt von Norris erwartet
(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Sieg beim Grand Prix von Monaco hat sich Lando Norris eindrucksvoll im WM-Titelkampf der Formel-1-Saison 2025 zurückgemeldet. Doch Norris selbst will nichts davon wissen, je "abgemeldet" gewesen zu sein. Die Kritik an seiner Person bis Monaco lässt ihn kalt.
"Die Leute können schreiben, was sie wollen. Jeder hat seine eigene Meinung, und das ist auch okay", sagt Norris. "Die Sache ist nur: 99 Prozent davon stimmen einfach nicht. Es ist alles Quatsch. Aber es stört mich nicht, was geschrieben wird, solange ich die Wahrheit kenne und mein Team sie kennt - und das ist alles, was zählt."
Deshalb habe er sich von den negativen Schlagzeilen der vergangenen Wochen nicht entmutigen lassen, sondern "hart gearbeitet, um das Momentum und das Selbstvertrauen von Australien wiederzufinden", so Norris.
Er spricht bei Monaco nicht von einem Wendepunkt, sondern bewusst nur von einem "kleinen Fortschritt" - und sagt ganz klar: "Das war es noch nicht!"
"Es ist nicht so, dass ich jetzt alles im Griff habe und alles wieder läuft. Es gibt noch Dinge, an denen ich arbeiten muss, und auch das Team muss mir gewisse Dinge zur Verfügung stellen. Ich meine damit nicht nur ein schnelleres Auto, denn das Auto ist schnell genug, sondern das, was ich vom Auto brauche, um mein Potenzial voll auszuschöpfen."
Der MCL39 vermittle ihm bislang nicht das gleiche Gefühl wie der MCL38 aus dem Vorjahr, meint Norris. "Es gibt also auf beiden Seiten noch viel zu tun."
Eine Poleposition mit Signalwirkung für Norris
Er sei dennoch "sehr stolz" auf seine Monaco-Leistung und freue sich vor allem über die Poleposition. "Die stimmt mich sogar noch glücklicher als der Rennsieg", sagt Norris. "Der Grand Prix war unglaublich, aber das Qualifying emotionaler. Das zeigt, wie viel mir das Qualifying bedeutet hat, wieder in meinen Rhythmus zu kommen."
Denn das Zeitfahren über eine schnelle Runde war "immer eine meiner Stärken", betont Norris. "So war das mein ganzes Leben lang, bis zu diesem Jahr. Und ich musste hart daran arbeiten, das zurückzubekommen. Nicht wegen irgendetwas Großem, sondern wegen ein paar Dingen, mit denen ich spürbar zu kämpfen hatte - und natürlich wegen der starken Konkurrenz."
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Norris nennt Oscar Piastri, Charles Leclerc und Max Verstappen als seine aktuell größten Gegner. Begründung: "Das sind die besten Fahrer der Welt. Wenn man da nicht auf absolutem Topniveau performt, kann man nicht mit ihnen mithalten."
Und von außen sei nicht ersichtlich, welchen Einsatz es erfordert, auf diesem Niveau zu fahren. "Das wissen nur mein Team und ich", sagt Norris. "Wir sind auch die einzigen, die das wissen müssen und die Wahrheit kennen, und so wird es auch bleiben."
Teamchef Stella vermeidet das Wort "Wendepunkt"
Was also kann McLaren-Teamchef Andrea Stella über die Monaco-Form von Norris sagen? Auch er vermeidet das Wort "Wendepunkt", weil er es eher "als eine Reise" sieht, "die wir mit Lando machen - genauso wie mit Oscar".
Laut Stella verlaufen diese "Reisen" für Norris und Piastri "unterschiedlich, weil die beiden Fahrer in unterschiedlichen Phasen sind oder waren, und weil es unterschiedliche Eigenschaften und Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Es ist also eine Reise, die sich nicht durch eine einzige Etappe verändert."
Ein Etappensieg wie Norris' Erfolg in Monaco könne aber dabei helfen, "das bisher Erreichte zu festigen", erklärt Stella. "Dieser Sieg zeigt, dass man Ergebnisse erzielt, wenn man gute Arbeit leistet und daran glaubt. Aber für mich sind wir noch weit entfernt vom Ziel. Denn was Lando und Oscar angeht: Das Talent, das wir zur Verfügung haben, ist noch längst nicht ausgeschöpft."
Deshalb blickt McLaren-Teamchef Stella zuversichtlich nach vorn: "Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich beide weiterentwickeln. Wir arbeiten hart dafür. Aber auch für die Formel 1 insgesamt ist es aufregend, zu sehen, wie sich solche Talente in der Zukunft entfalten können."