Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Teams haben zu kämpfen: Gewicht wird 2026 wieder zum großen Thema
Das Mindestgewicht in der Formel 1 wird 2026 sinken, doch ob alle Teams da rankommen, daran gibt es Zweifel - "Haben Zahl aus der Luft gegriffen"
(Motorsport-Total.com) - Mitten in all den Diskussionen über die Hybridmotoren 2026 und deren Einsatz dürfte es für die Teams am schwierigsten werden, das neue, niedrigere Gewichtslimit der Formel 1 zu erreichen.
Das Mindestgewicht der Autos in der neuen Regelära wurde auf 768 Kilogramm festgelegt - 32 Kilogramm weniger als das derzeitige Limit von 800 Kilogramm. Dies wurde größtenteils durch eine Verkleinerung der Fahrzeuge erreicht: Der maximale Radstand wurde um 200 Millimeter auf 3.400 Millimeter reduziert, die Breite von 2.000 auf 1.900 Millimeter verringert.
Zudem wurde Pirelli beauftragt, schmalere Reifen zu entwickeln, was ebenfalls helfen soll.
Die FIA möchte das Gewicht der Autos am liebsten noch weiter reduzieren, um das Spektakel zu verbessern - ein Aspekt, der neben den Kosten auch ein Grund war, warum der Verband künftig eine einfachere Motorenformel ins Auge fasst.
Doch für 2026 bedeutet der größere Anteil an elektrischer Leistung auch deutlich schwerere Batterien. Und da es mehreren Teams bereits bis in dieses Jahr hinein schwerfiel, das aktuelle Mindestgewicht überhaupt zu erreichen, scheinen die ehrgeizigen Ziele der FIA eine echte Kopfnuss zu werden.
Horner: Zahl aus der Luft gegriffen
Da jede zehn Kilogramm zusätzlich etwa drei Zehntelsekunden pro Runde kosten, sind sich die Teams im Fahrerlager einig: Die Fähigkeit, nahe ans Gewichtslimit zu kommen, wird ein entscheidender Leistungsfaktor beim Start der neuen Ära sein.
Fotostrecke: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Der Automobil-Weltverband (FIA) hat im Dezember 2024 ein Update zu seiner bisherigen Designstudie für das Formel-1-Auto 2026 veröffentlicht. Die Bilder ... Fotostrecke
"Die Zahl fürs Fahrzeuggewicht wurde einfach aus der Luft gegriffen", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber Motorsport.com über die neue Vorgabe. "Wir haben Motoren, die deutlich schwerer sind - und ein Gewichtslimit, das gesenkt wurde. Das wird für jedes Team eine enorme Herausforderung. Gewichtseinsparungen kosten wahnsinnig viel Geld."
"Es wurde über die Einführung von Stahl-Skids diskutiert - das könnte fünf Kilo mehr beim Mindestgewicht rechtfertigen. Aber es ist, wie es ist. Es ist für alle gleich. Die Teams müssen Entscheidungen treffen, um das Gewicht zu erreichen, denn: Gewicht ist direkte Rundenzeit. Es wird extrem schwierig, auf das Mindestgewicht zu kommen."
Wolff: Irgendwo müssen wir anfangen
Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff bezeichnet die aggressiven Gewichtsvorgaben als herausfordernd, unterstützt aber dennoch den Schritt der FIA: "Wie Christian sagte: Du triffst als Team Entscheidungen. Wie viel Rundenzeit holst du mit Gewicht und Ballast? Wo willst du sparen? Du verzichtest vielleicht auf andere Leistungsbereiche, um Gewicht zu sparen - oder umgekehrt. Es ist herausfordernd."
V10-Pläne in der F1: Kann es klappen, Ralf?
2005 wurden in der Formel 1 zuletzt V10-Saugmotoren eingesetzt. Jetzt stehen die Chancen auf eine Rückkehr so gut wie seit Jahren nicht. Weitere Formel-1-Videos
"Der Grund dafür ist, die Autos agiler zu machen. War das wichtig? Ich denke schon. Wir müssen irgendwo anfangen. Dieser erste Schritt ist schwierig, aber für alle gleich", so der Österreicher.
Alpine-Technikchef David Sanchez bezeichnet das 768-Kilogramm-Limit ebenfalls als "sehr aggressiv", während Haas-Teamchef Ayao Komatsu es als "sicherlich einen Performance-Unterschied" und "eine sehr teure Entwicklung" einstuft.
Red Bull: Alles ist relativ ...
Red Bulls Chefingenieur Paul Monaghan liefert zusätzliche Details, wie das Gewichtsziel das Fahrzeugdesign beeinflussen wird: "Es ist eine riesige Herausforderung, das Auto für 2026 auf das Gewichtslimit zu bringen. Die Konstruktionsentscheidungen, die wir in den kommenden Wochen und Monaten treffen, werden entscheidend sein. Die Homologationstests sind strenger geworden, was zusätzlich Gewicht bedeutet."
"Das Chassis-Laminat könnte hier und da ein bisschen einsparen - aber es wird wirklich ein Feilschen um jedes Gramm. Du kannst theoretisch fünf Prozent bei jeder Komponente sparen. Und grob gesagt: Fünf Prozent am gesamten Auto - das ist plötzlich eine große Zahl, oder? Es wird teuer, das Gewicht rauszuholen. Aber wir versuchen es. Wir geben unser Bestes."
Auf die Frage, wie sehr das Chassisgewicht das Kräfteverhältnis beeinflussen werde, antwortet er: "Die einzige Antwort darauf bekommen wir im März nächsten Jahres, wenn wir sehen, wie sehr alle über dem Limit liegen. Es ist relativ. Wenn wir X Kilo drüber sind und alle anderen X plus - dann ist es doch egal, oder?"