• 14. Mai 2025 · 19:49 Uhr

Franz Tost: Deshalb war Michael Schumachers Comeback "total sinnlos"

Der frühere Formel-1-Teamchef Franz Tost zieht Bilanz zur "zweiten Karriere" von Michael Schumacher bei Mercedes: "Vergiss es!"

(Motorsport-Total.com) - Der langjährige Formel-1-Teamchef Franz Tost hat das Comeback von Michael Schumacher im Gespräch mit Sport1 als "total sinnlos" bezeichnet - und das habe er Schumacher bereits vor dessen Einstieg bei Mercedes zur Formel-1-Saison 2010 ins Gesicht gesagt.

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Fotomontage: Michael Schumacher und der kritische Blick von Franz Tost Zoom Download

Tost und Schumacher kennen sich bereits seit Jahrzehnten: Tost war einst als Teammanager beim Formel-3-Rennstall des damaligen Schumacher-Managers Willi Weber aktiv und betreute unter anderem Schumachers jüngeren Bruder Ralf Schumacher bei dessen Rennen in der japanischen Formel Nippon 1996.

Jahre später saß Tost Michael Schumacher beim Abendessen gegenüber - "kurz vor seiner Rückkehr", wie Tost erklärt. Er habe dem siebenmaligen Formel-1-Weltmeister mit den Worten "Deine Zeit ist vorbei" klar seine Meinung gesagt.

Was bei Schumachers zweiter Karriere anders war

Doch dabei blieb es laut Tost nicht. "Ich fragte ihn: 'Was erwartest du?' Er sagte: 'Ich will Rennen gewinnen und wieder Weltmeister werden.' Ich: 'Das kannst du vergessen. Heute ist die Formel 1 eine ganz andere.'"

Denn im Vergleich zu Schumachers erster Karriere galten inzwischen andere Spielregeln. Zum Beispiel waren unbegrenzte Testfahrten nicht mehr erlaubt. Das habe er Michael Schumacher als Erstes gesagt, meint Tost.


Fotostrecke: Michael Schumacher: Die Ferrari-Jahre

Zu seiner Ferrari-Zeit habe Schumacher noch "willenlos testen" können und Ferrari habe mit Bridgestone einen Reifenlieferanten gehabt, "der alles für euch getan hat", so Tost. "Hattest du beispielsweise Untersteuern, hast du so lange einen Reifen getestet, bis das Problem gelöst war."

War Schumacher beim Comeback zu alt?

Bei Schumachers Comeback aber war der "Reifenkrieg" mit unterschiedlichen Herstellern bereits Geschichte: Es gab nur noch Einheitsreifen. "Und nur sieben Testtage", wie Tost betont, "davon nur die Hälfte für dich, der Rest für Rosberg." Deshalb habe er Schumacher zur Rückkehr in die Formel 1 einen gut gemeinten Rat gegeben: "Vergiss es!"

Das wirklich "Entscheidende" hatte Tost Schumacher da noch gar nicht gesagt, nämlich: "Deine direkten Konkurrenten sind zwanzig Jahre jünger als du. Gerade in der Formel 1 läuft ab einem bestimmten Alter der Film zu schnell ab. Dann ist es vorbei."


Fotostrecke: Michael Schumacher: Die Mercedes-Jahre

Tatsächlich wird ein Schumacher-Unfall 2012 in Singapur auch seinem Alter von damals bereits 43 Jahren zugeschrieben: Der Mercedes-Fahrer kollidierte im Rennen mit Jean-Eric Vergne von Toro Rosso, weil er sich beim Anbremsen einer 90-Grad-Rechtskurve verschätzte und mit stehenden Vorderrädern ins Heck des vorausfahrenden Autos krachte - für beide das Aus.

Wie Schumacher auf Tosts Aussagen reagierte

Dergleichen konnte Schumacher vor Saisonbeginn 2010 noch nicht ahnen. Auch nicht, dass er sein Comeback nach drei Jahren als Silberpfeil-Werksfahrer mit nur einem weiteren Podestplatz und lediglich einer weiteren Qualifying-Bestzeit (die zugehörige Poleposition verlor er wegen einer Strafe) beschließen würde - ohne weitere Siege oder WM-Titel. (Mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!)

Wie also reagierte Michael Schumacher, als ihm Tost so unverblümt seine Meinung sagte? "Er hat es ohne Grollen akzeptiert", meint Tost, ohne weiter ins Detail zu gehen. Für einen Sinneswandel bei Schumacher sorgten die Aussagen indes nicht: Der Ex-Champion startete daraufhin drei Jahre lang für Mercedes, nur um Ende 2012 ein zweites Mal zurückzutreten - dieses Mal endgültig.

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Für Tost zählt Schumacher trotz der Mercedes-Episode zu den besten Fahrern überhaupt in der Formel 1. Auf die Frage, welchen aktuellen und welchen früheren Rennfahrer er in sein Wunschteam holen würde, antwortete Tost: "Ich würde immer Max nehmen. Also Max Verstappen und Michael Schumacher."

Spannend ist zudem, wen Tost aus der aktuellen Formel-1-Riege verpflichten würde: neben Red-Bull-Fahrer Verstappen noch McLaren-Fahrer Oscar Piastri, den aktuellen WM-Spitzenreiter in der Formel-1-Saison 2025.

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