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Formel-1-Liveticker: Toto Wolff wehrt sich gegen "Idioten"
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Benachteiligt Mercedes Lewis Hamilton? +++ Esteban Ocon ist raus bei Alpine +++ FIA erklärt spätes Safety-Car in Katar +++
Benachteiligt Mercedes Lewis Hamilton?
In den sozialen Medien verbreiten einige Fans von Lewis Hamilton bereits seit Monaten die Theorie, dass dieser von Mercedes gezielt benachteiligt werde, weil er das Team am Ende des Jahres in Richtung Ferrari verlässt.
So wollen sie den teilweise großen Rückstand auf Teamkollege George Russell in diesem Jahr erklären. Toto Wolff wurde nun mit diesen Theorien konfrontiert - und hat eine ziemlich klare Meinung dazu.
"Ich habe nie Kommentare gelesen. Ich höre nur, dass dieser Unsinn auftaucht", verrät Wolff und erklärt, dass die sozialen Medien generell ein "toxisches Umfeld" seien. "Wir lieben unsere Fans", stellt er klar.
Allerdings gebe es auch einige, die "verrückte, ausgedachte Verschwörungstheorien" verbreiten. "Es stört mich nicht einmal, es sind einfach Idioten", zuckt der Mercedes-Teamchef die Schultern.
Es seien Leute, "die keine Ahnung haben, wahrscheinlich noch nie einen Fuß in ein Rennauto gesetzt haben, vielleicht nicht einmal in ein normales Auto", so Wolff, der sich über entsprechende Kommentare nur "amüsieren" könne.
Er ergänzt: "Meine Botschaft an diejenigen, die meinen, uns die Kommentare geben zu müssen: Niemand liest, was ihr schreibt."
Statement
In der offiziellen Pressemitteilung des Teams heißt es wörtlich:
"Alpine gibt bekannt, dass Reservefahrer Jack Doohan den Großen Preis von Abu Dhabi 2024 anstelle von Esteban Ocon bestreiten wird. Die Änderung ermöglicht es Esteban, für den Nachsaisontest in Abu Dhabi zu Haas zu wechseln."
"Jack, der bereits als offizieller Fahrer für die Saison 2025 an der Seite von Pierre Gasly angekündigt wurde, wird mit der Startnummer 61 als registrierter Reservefahrer antreten und auch am Saisonabschlusstest des Teams auf dem Yas Marina Circuit teilnehmen."
"Das Team möchte sich bei Esteban für seine Zeit im Team bedanken. Er wird Teil der Geschichte des Teams bleiben, da er den ersten Sieg für Alpine in der Formel 1 errungen hat. Wir wünschen Esteban das Beste für die Zukunft."
Unwürdiger Abschied?
Irgendwie ist es ein seltsamer Abschied, der ein bisschen an das letzte Rennen von Daniel Ricciardo bei den Racing Bulls erinnert - mit dem Unterschied, dass es für Ocon zumindest in der Formel 1 weitergeht.
Trotzdem hatte auch der Franzose keinen echten Abschied und in seinem Fall endete sein letztes Rennen für Alpine auch noch gleich in der ersten Kurve.
Immerhin schicken die Franzosen noch einen kleinen Post in den sozialen Medien hinterher und schreiben: "Danke, Esteban. Wir haben einige besondere Erinnerungen miteinander geteilt und wünschen dir alles Gute für dein nächstes Kapitel."
Dritter Rookie in diesem Jahr
Erstaunlich: Zu Saisonbeginn hatten wir keinen einzigen Rookie im Feld. Im Laufe des Jahres haben wir mit Oliver Bearman, Franco Colapinto und jetzt Jack Doohan dann aber doch insgesamt drei Neulinge auf der Strecke gesehen.
Mehr dazu in dieser Fotostrecke:
Fotostrecke: Die Formel-1-Rookies der vergangenen 20 Jahre
2005: 6 Rookies - 16. Tiago Monteiro (Jordan/7 Punkte), 18. Narain Karthikeyan (Jordan/5), 19. Christijan Albers (Minardi/4), 21. Patrick Friesacher (Minardi/3), 24. Vitantonio Liuzzi (Red Bull/1) und 25. Robert Doornbos (Minardi/0) Fotostrecke
FIA erklärt spätes Safety-Car
Die FIA hat derweil eine Erklärung veröffentlicht, in der man den späten Safety-Car-Einsatz gestern rechtfertigt. So meldet der Weltverband wörtlich:
"Normalerweise wird das Safety-Car nicht ausgelöst, wenn es nur eine kleine Menge an Trümmern gibt, die sich abseits der Ideallinie befinden."
"Die umfangreichen Trümmerteile nach dem Aufprall eines Autos auf den Spiegel und die kurz darauf auftretenden Reifenschäden erzwangen die Entscheidung für ein Safety-Car."
Ein virtuelles Safety-Car sei dann "keine Lösung" mehr gewesen, da die Autos zu verstreut gewesen seien. Man habe das Feld zusammenschieben müssen, um die Strecke zu säubern.
Auch zur Norris-Strafe, die von vielen als zu hart empfunden wurde, gibt es eine Erklärung. Dort heißt es:
"Die Strafe entsprach den am 19. Februar 2024 an die Teams verteilten Strafrichtlinien."
Vergleichsfälle zur Norris-Strafe
Wir haben einmal nachgesehen und in der Tat wurde das Missachten von doppelten gelben Flagge in einem Rennen auch in den vergangenen Jahren immer hart bestraft.
2021 kassierten Nikita Masepin und Nicolas Latifi in Spielberg dafür nämlich ebenfalls eine Stop-and-Go-Strafe und bereits 2017 erwischte es Kimi Räikkönen in Belgien.
Die Norris-Strafe war also nicht härter als bei vergleichbaren Beispielen zuvor.
Gasly auf P5: "Einer der besten Tage"
In der echten WM hat Alpine Haas im Kampf um P6 wieder überholt. Durch den fünften Platz von Gasly gestern liegen die Franzosen vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi jetzt fünf Zähler vor der US-Truppe.
"Ich weiß, wie wichtig die Punkte in der Meisterschaft sind. Ich muss sagen, dass ich das Rennen sehr genossen habe", jubelt Gasly und erklärt, dass es ein "sehr starkes Rennen" gewesen sei.
"Am Start lieferten wir uns einen kleinen Kampf mit Kev [Magnussen]. Ich war in seinem Getriebe, und ich spürte, dass ich schneller war", berichtet Gasly. Als der Haas dann an die Box kam und er freie Fahrt hatte, habe er "ein unglaubliches Tempo" gehabt.
"Nach Brasilien war das natürlich einer der besten Tage der Saison, und ich bin sehr stolz auf die Jungs, dass sie es geschafft haben, das ganze Jahr über so viel Leistung [ans Auto] zu bringen", so Gasly.
Denn zu Beginn des Jahres hätten wohl nur wenige erwartet, dass Alpine die Saison am Ende noch auf P6 beenden könnte.
Red Bull: Schlechte Stimmung wegen Perez?
Zumindest Helmut Marko deutet an, dass die Mitarbeiter in Milton Keynes aktuell nicht glücklich mit der Performance von Sergio Perez sein dürften. Hintergrund ist der Verlust der Konstrukteurs-WM in diesem Jahr.
Bei Viaplay erklärt Marko: "Die Prämie für alle Angestellten hängt nur von der Konstrukteursmeisterschaft ab. Sie verlieren also eine Menge Geld."
"Und das ist natürlich schwierig, wenn man nicht die Unterstützung oder den Glauben der Leute hat, die für einen arbeiten", so der Österreicher über die Situation von Perez.
Oder anders gesagt: In Milton Keynes sind wohl einige unzufrieden mit Perez, weil ihnen in diesem Jahr eine vermutlich nicht gerade kleine Bonuszahlung durch die Lappen geht.
Wolff: FIA könnte eigene "Reality-Show" haben
Toto Wolff nimmt den Ärger rund um FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem mit Humor. "Wenn man es positiv betrachtet, könnte es eine eigene Reality-Show geben, bei dem, was im Moment passiert", witzelt er.
Wieder ernst erklärt er dann aber: "Ich denke, alle unsere Stakeholder müssen bedenken, dass wir diesen heiligen Gral des Sports schützen müssen, und zwar mit Verantwortung, Rechenschaftspflicht und Transparenz. Und das kommt nicht so rüber."
"Ich kann keinen Einblick in die Organisation [der FIA] nehmen. Ich verstehe, was wir [als Teams] tun, um das Ganze zusammenzuhalten. Aber es ist gut, dass sich die Fahrer in diesem größeren Zusammenhang einig sind, wie sie es gezeigt haben", so Wolff.
"Die Teams wissen sehr genau, was wir für richtig oder falsch halten. Und so muss jeder in den Spiegel schauen und sich fragen: 'Trage ich das Beste zu diesem Sport bei oder nicht?'", betont der Österreicher.