Pirelli sicher: Reifenchaos von 2023 in Katar wird sich nicht wiederholen
FIA und Formel 1 sahen sich 2023 gezwungen, drei Boxenstopps vorzuschreiben - Pirelli ist sicher, dass die Reifen 2024 halten werden
(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Saison 2023 gab es beim Grand Prix von Katar eine Kontroverse um die Pirelli-Reifen. In den Freien Trainings zeigte sich, dass die Reifen bei Long-runs beschädigt wurden, was den Automobil-Weltverband FIA und die Formel 1 auf den Plan rief. Im Rennen wurden drei Boxenstopps vorgeschrieben, um die maximale Stintlänge im 57-Runden-Rennen auf 18 Runden zu begrenzen. Laut Pirelli wird sich ein solches Chaos 2024 nicht wiederholen.
Katar ist eine schnelle Strecke, und damals sorgten sich die Regelhüter um die Sicherheit der Fahrer, weil ein Reifenschaden zu einem heftigen Unfall hätte führen können. Das Rennen gewann Max Verstappen, der die Sonderregel voll ausschöpfte und damit volles Risiko ging. Für 2024 hat Pirelli Änderungen an den Reifen vorgenommen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Normalerweise untersucht Pirelli nach dem Training drei oder vier zufällig ausgewählte Reifensätze, um die Sicherheit zu überprüfen. Dazu wird die Seitenwand aufgeschnitten und sich die Hauptlauffläche angeschaut. Auch die Beschaffenheit im Reifeninneren wird analysiert. In der Saison 2023 wurde dabei festgestellt, dass sich die Lagen etwas abgelöst hatten.
Keine Signale für Probleme
2024 gab es in Katar nur ein Freies Training, und Pirelli hat die Sicherheitsanalyse deutlich verschärft: Es wurden doppelt so viele Reifen, nämlich acht Sätze, untersucht. Die Italiener sind mit den Reifen und den Änderungen zufrieden. Auch die Änderungen an den Pyriamiden-Kandsteinen, die 2023 verlegt wurden, und die niedrigeren Temperaturen tragen zu einem geringeren Reifenverschleiß bei.
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"Aufgrund der Vorkommnisse im vergangenen Jahr haben wir nach dem ersten Freien Training einige Reifen überprüft", sagt Pirellis Chefingenieur Simone Berra. "Wir sehen nichts, was wir im vergangenen Jahr gesehen haben. Die Änderungen, die wir mit Unterstützung der Formel 1 und der FIA vorgenommen haben, haben sich positiv ausgewirkt. Wir sind damit sehr zufrieden."
Laut Pirelli wurde die neue CAD-Geometrie der Reifen beim Überfahren der Randsteine simuliert, und was auf der Strecke gesehen wurde, stimmt mit den Daten überein. Allerdings gab es erst ein Freies Training und die Stintlängen wurden noch nicht ausgenutzt, weshalb das Sprintrennen noch einmal Daten liefern wird, ob die Reifen wirklich halten, denn dann müssen 19 Runden mit einem Satz gefahren werden.
Sprintrennen wird Antworten liefern
Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin sagte am Freitag, er hoffe, dass "die Arbeit von Pirelli und die Änderungen an den Randsteinen funktionieren". Auch er ist sich sicher, dass das Sprintrennen die nötigen Daten liefern wird. Dennoch gibt es laut Berra "keine Signale", dass sich das Chaosrennen von 2023 wiederholen wird.
Berra fügt hinzu: "Wir werden das Ergebnis nach dem Sprintrennen sehen, wo wir echte Long-runs sehen werden. Dann werden wir mehr Kilometer, mehr Aggressivität und mehr Kämpfe sehen. Dann werden wir unsere Antworten bekommen, aber im Moment sieht alles sehr positiv aus, denn im vergangenen Jahr hatten wir um diese Zeit schon Anzeichen, dass es Probleme mit den Reifen geben könnte."