Mick Schumacher drängt auf F1-Comeback: Alles andere muss "warten"
Mercedes-Testfahrer Mick Schumacher über den aktuellen Zwischenstand zu seinen Verhandlungen über ein Formel-1-Comeback als Stammfahrer in der Saison 2025
(Motorsport-Total.com) - "Die Formel 1 ist das große Ziel. Das war sie immer und das ist sie noch immer", sagt Mick Schumacher bei Sky. Aber wie stehen die Chancen des deutschen Rennfahrers, in der Saison 2025 tatsächlich wieder einen Stammplatz zu erhalten und Grands Prix zu bestreiten, wo offiziell nur noch zwei Cockpits zu haben sind - eines bei Sauber/Audi und eines bei Racing Bulls?
Eine konkrete Antwort auf diese Frage gibt Schumacher am Rande eines Kartevents in Kerpen nicht, betont aber: Er arbeite weiter auf sein Formel-1-Comeback hin. "Drum muss alles andere erst einmal stillstehen. Die [anderen] Optionen, die es gibt, müssen dann eben darauf warten."
Details zu aktuellen Gesprächen wolle er nicht preisgeben, sagt Schumacher. Dafür gäbe es "den einen oder anderen Grund, den wir auch gerne hinter verschlossenen Türen besprechen, aber nicht so gerne öffentlich".
"Von daher würde ich mich da nicht so gerne reinbegeben wollen, weil es für mich wichtig ist, meine Sachen zu machen und alles, was hintenrum passiert, privat zu halten. Einfach aus Respekt für beide Seiten."
Entscheidung bei Audi steht kurz bevor
Welche Seiten das sind, dazu sagt Schumacher nichts. Angesprochen auf ein Cockpit bei Sauber, aus dem 2026 Audi wird, antwortet er aber: "Im September gibt es eine Entscheidung, und darum müssen wir jetzt diese Wochen halt abwarten. Und ja, ich glaube, ich will jetzt gar nichts groß dazu sagen, wie die Chancen stehen oder wie es aussieht. Im Endeffekt wird uns einfach die Zeit diese Antwort bringen."
Er könne bis dahin nur dafür sorgen, "dass mein Job als Reservefahrer [bei Mercedes in der Formel 1] und auf der Rennstrecke bei Alpine [in der Langstrecken-WM] so gut wie möglich läuft", sagt Schumacher. Gerade im Alpine-Prototypen habe das zuletzt in Fuji "gut geklappt": Schumacher erzielte mit Alpine den ersten Podestplatz in diesem Jahr.
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Seine Tätigkeiten bei Mercedes wiederum sind weniger sichtbar oder finden "mehr hinter den Kulissen" statt, wie es Schumacher selbst formuliert. Er leistet zum Beispiel Simulator-Dienste für den Rennstall um Lewis Hamilton und George Russell. "Da sieht man eigentlich nicht so sehr, was passiert. Aber da läuft es auch gut", sagt Schumacher. "Von daher sind wir eigentlich alle guter Dinge, dass ich das halt weitermache."
Gerade dieser letzte Satz klingt, als wäre Schumacher bei Mercedes auch für 2025 gesetzt: nicht als Stammfahrer und Nachfolger von Hamilton, der zu Ferrari wechselt, sondern weiter als Test- und Ersatzfahrer, sollte er nicht bei Sauber/Audi oder Racing Bulls unterkommen.
Mick Schumacher: Timing ist alles
"In der Formel 1 ist es halt so", sagt Schumacher. "Manchmal ist man zur richtigen Zeit am richtigen Fleck und manchmal halt eben nicht. Deswegen ist es für mich jetzt wichtig, und das kann ich teilen, zur richtigen Zeit am richtigen Fleck zu sein."
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Ob er denn den Eindruck habe, bei seiner bisherigen Formel-1-Laufbahn mit zwei Saisons für Haas eben nicht zur richtigen Zeit am richtigen Fleck gewesen zu sein, wird Schumacher daraufhin gefragt. Antwort: "So kann man es sagen."
"Aber im Endeffekt ist die Zeit so passiert, wie sie passiert ist. Drum kucke ich eigentlich nicht so gerne auf die Vergangenheit, sondern auf die Zukunft und schau, dass ich da halt in einem richtigen Mindset bin, aber auch in der richtigen Position, wo es mir am meisten bringt und mir im Endeffekt das gibt, was ich möchte und wofür ich jeden Tag arbeite."
Falls es kein Cockpit gibt in der Formel 1, dann ...
Und was, wenn nicht? Wäre dann ein weiteres Jahr als Alpine-Werksfahrer in der Langstrecken-WM denkbar als "Plan B"? Schumacher: "Ich glaube, dass ich mich damit auseinandersetzen werde, wenn es dann so weit ist und Plan A nicht funktioniert."
"Also wie gesagt: Wir stehen dazu, dass Plan A funktioniert, und versuchen unser Bestes, dass es auch dahin gelangt. Aber wie gesagt: Ja, Plan B muss im Hinterkopf sein. Wo der jetzt hingeht, weiß ich noch nicht."