Was Lewis Hamilton am Formel-1-Reglement für 2026 stört

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton wirkt nicht restlos überzeugt, wenn er über das nun vorgestellte neue Formel-1-Reglement für die Saison 2026 spricht. Konkret ein Thema bereitet dem Rekordsieger weiter Sorgen: Das hohe Gewicht der Rennautos, das unter den neuen Regeln nur leicht abgesenkt wird, von 798 auf 768 Kilogramm Mindestgewicht.

"Das sind nur 30 Kilogramm [Unterschied]", sagt Hamilton. "Es geht zwar in die richtige Richtung, aber [die Autos] sind immer noch schwer."

Sehr viel mehr könne er Stand jetzt aber nicht dazu sagen, weil er sich bisher "kaum Gedanken" darüber gemacht habe, meint Hamilton.

"Ich habe aber mit Fahrern gesprochen, die [mit Autos nach 2026er-Regeln] im Simulator gefahren sind. Ich selbst habe das nicht gemacht. Die anderen Fahrer aber sagen, es wird dann ziemlich langsam. Also warten wir ab, ob es wirklich in die richtige Richtung geht oder nicht."

Tatsächlich prognostiziert der Automobil-Weltverband (FIA) einen um etwa 30 Prozent reduzierten Abtrieb bei den neuen Formel-1-Autos, aber auch weniger Luftwiderstand und etwas mehr Antriebsleistung. Der DRS-Effekt fällt 2026 weg, dafür kommen aktive Aerodynamik mit verstellbaren Flügeln und ein neuer "Override"-Modus dazu.

Was Hamilton am neuen Reglement begeistert

Und gerade das neue Motorenformat begeistert Hamilton: "In Sachen Nachhaltigkeit ist das wirklich ein mutiger Schritt", sagt der Formel-1-Fahrer. "Da finde ich: Das geht in die richtige Richtung. Denn wir müssen einfach sicherstellen, dass die Autos effizient und schnell sind, eben ein natürlicher Fortschritt, und dass sich das Racing verbessert."

Letzteres war das erklärte Ziel von FIA und Formel 1 bei der Erstellung des neuen Reglements, nachdem man beim 2022 eingeführten Technischen Regelwerk noch "Fehler" gemacht hatte, wie Nikolas Tombazis als Formelsport-Direktor beim Weltverband einräumte. Deshalb greift die FIA für 2026 mit weitreichenden Änderungen durch.

Hülkenberg: Fahrer müssen sich 2026 umstellen

Vor allem die neue Aerodynamik erfordert eine Umstellung, meint der künftige Audi-Werksfahrer Nico Hülkenberg: "Es hört sich nach viel weniger Abtrieb an, vor allem in schnellen Kurven. Im Vergleich zum Ist-Zustand ist das ein ziemlich anderes Szenario. Da steht uns definitiv ein drastischer Wandel ins Haus. Und man ist eben nicht immer offen für Veränderungen."

Allerdings ist Hülkenberg nicht davon überzeugt, dass 2026 alles so kommt, wie es Mitte 2024 prognostiziert wird: "Es ist noch eineinhalb Jahre hin. Es könnte noch kleinere Anpassungen geben oder auch nicht. Warten wir einfach ab, was bis dahin noch alles passiert."

Offiziell verabschiedet wird das Technische Reglement 2026 Ende Juni 2024 durch den FIA-Weltrat.