• 21. März 2024 · 06:51 Uhr

Fernando Alonso: Warum er mit seiner Entscheidung weiter abwartet

Formel-1-Fahrer Fernando Alonso erklärt, weshalb er bislang nicht über die Saison 2024 hinaus geplant hat und was genau seine Kriterien für 2025 sind

(Motorsport-Total.com) - Kaum hat die Formel-1-Saison 2024 begonnen, schon fühlt sich Fernando Alonso genervt. Denn er wird inzwischen regelmäßig auf seinen auslaufenden Vertrag bei Aston Martin angesprochen. Deshalb hat er sich vor dem Grand Prix von Australien (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) selbst mehr Zeit zum Überlegen eingeräumt: Er werde "im Sommer" über seine Zukunft entscheiden. "Damit ich nicht monatelang die gleiche Frage beantworten muss!"

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Fernando Alonso bei seiner Medienrunde vor dem Formel-1-Rennen in Australien 2024 Zoom Download

Und diese Frage wird ihm deshalb häufig gestellt, weil zur Saison 2025 mindestens ein Cockpit bei einem Topteam zu haben sein wird: Durch den angekündigten Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari braucht Mercedes einen Nachfolger für den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister. Alonso wäre theoretisch verfügbar.

Alonso aber will sich "nicht dazu äußern" und meint: "Alles, was ich sage, könnte falsch verstanden werden. Deshalb sage ich erst einmal gar nichts, solange ich nicht die Entscheidung getroffen habe, dass ich weitermache."

Warum Alonso erst im Sommer entscheiden will

Er wolle sich für diese Entscheidung die notwendige Zeit lassen und will ausdrücklich "nichts überstürzen", zumal er aktuell noch damit beschäftigt sei, seine Eindrücke zum Aston Martin AMR24 aus den ersten Rennen der Saison 2024 zu sortieren. "Das alles ist so aufregend, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist, um über 2025 nachzudenken", sagt Alonso.

Andererseits will er aus Rücksicht auf Aston Martin auch nicht zu lange warten. "Das wäre unfair für mich und das Team, wenn es mehr Möglichkeiten sondieren müsste", meint Alonso. Er betont: Zuletzt habe sich "nicht viel geändert" bei seinen persönlichen Aussichten für nächstes Jahr. "Und es wird sich auch in den nächsten Wochen nicht ändern."

In jedem Fall werde er zuerst das Gespräch mit Aston Martin suchen. "Das hat für mich Priorität. Da bin ich loyal, denn das Team hat mir vor zwei Jahren eine Chance gegeben, und dafür bin ich dankbar. Sollte ich mich zum Weitermachen entscheiden, aber keine Einigung mit Aston Martin erzielen, werde ich mich anderweitig umsehen. Aber das wäre dann nur die zweite Möglichkeit", so Alonso.

Alonso will selbst entscheiden

Wichtig sei ihm nur, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und zu agieren statt zu reagieren. "Das war ja schon immer so", sagt Alonso. "Manchmal hat es mir geholfen, mein Schicksal selbst zu bestimmen, manchmal hat es mir wehgetan. Aber ich habe immer selbst entschieden, wann ich ein Team verlasse und wann ich zu einem Team gehe, wann ich aufhöre mit der Formel 1 und wann ich zurückkehre."

"Jetzt werde ich entscheiden, was ich nächstes Jahr mache. Und dabei werde ich nicht dem folgen, was andere tun, sondern selbst eine Richtung vorgeben. Im Guten wie im Schlechten, aber so bin ich nun einmal."

Und so sei er immer schon gewesen, sagt Alonso. Er verweist auf seinen spektakulären Wechsel von Renault zu McLaren, der ein Jahr im Voraus bekanntgegeben wurde - nach dem ersten Titel mit Renault und vor dem zweiten Titel mit Renault. "Damals war ich jung. Aber mit dem Alter hat sich nichts geändert. Ich war schon immer so", erklärt Alonso.

Warum Alonso nicht auf die Formel 1 angewiesen ist

Die Formel 1 sei für ihn aber nie eine "Priorität" gewesen: "Ich bin Karts gefahren und wollte mein ganzes Leben lang ein Kartmechaniker sein. Die Formel 1 schien mir eigentlich nicht attraktiv zu sein. Das war mir einfach zu hoch. Ich war nicht auf diesen hohen Status aus, sondern ein ganz normaler Typ aus dem Norden Spaniens, der mit der Formel 1 nicht viel am Hut hatte."


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Er sei aber eben ein "allgemeiner Motorsport-Fan", sagt Alonso, der in seiner Karriere abseits der Formel 1 bereits die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hat und Langstrecken-Weltmeister wurde, selbst die Rallye Dakar hat er bereits bestritten.

Ganz ohne Formel 1 aber geht es bei Alonso doch nicht, weil es eben die "Königsklasse" sei. "Man lernt so viel von den Leuten, die hier arbeiten", erklärt Alonso. Das professionelle und "fantastische" Umfeld der Formel 1 mache "ziemlich süchtig", weshalb er sich weiter als "Teil dieses Umfelds" sehe.

Die Frage ist nur: bei Aston Martin oder bei Mercedes, vielleicht sogar bei Red Bull? Spekulationen um Alonsos Zukunft gibt es schließlich zuhauf. Er selbst sagt dazu schlicht: "Kein Kommentar."

Aston Martins WEC-Projekt als Verlockung für Alonso?

Alonso spricht aber sehr wohl über das, was ihn vor einem Jahr zu Aston Martin geführt hat, nämlich "das [neue] Werk, der Windkanal, die zukünftigen Verpflichtungen. Das klang sehr ansprechend und sehr attraktiv", zumal zeitlich bei Alpine "monatelang keine Fortschritte" gemacht worden seien. Damals sei die Entscheidung für Aston Martin "sehr klar" gewesen.

Und 2024? Spielt vielleicht das geplante WEC-Programm von Aston Martin zumindest eine Nebenrolle für Alonso, weil er die Langstrecken-WM bereits kennt und wieder nach Le Mans zurückkehren könnte?

Er selbst winkt ab: "Das kam mir nie in den Sinn. Aber ich liebe die Valkyrie, und ich bekomme meine im Juli. Man wartet so lange darauf, weil die Auslieferung etwa ein Jahr dauert. Also warum nicht, vielleicht fahre ich das Auto zuhause und dann auf der Rennstrecke. Das wäre doch schön."

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