• 16. März 2024 · 17:02 Uhr

Mekies: "Unser Auto ist dem RB19 mit am wenigsten ähnlich"

Die enge Verbindung zwischen Racing Bulls und Red Bull gefällt nicht jedem, doch Laurent Mekies verteidigt die Allianz und dementiert die Theorie einer RB19-Kopie

(Motorsport-Total.com) - Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies ist der Meinung, dass das Auto seines Rennstalls "mit am wenigsten" dem Red-Bull-Auto für 2023 ähnelt, und wehrt sich damit gegen Bedenken bezüglich der gemeinsamen Nutzung von geistigem Eigentum.

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Laurent Mekies widerspricht der Theorie, dass der VCARB01 eine reine Kopie sei Zoom Download

Kritik an der Allianz zwischen Red Bull und Racing Bulls, dem ehemaligen AlphaTauri-Team, ist in den letzten Monaten immer wieder laut geworden. Vor allem McLaren-Teamchef Zak Brown sprach lautstark über die potenziellen Probleme, die sich aus dem Besitz zweier Formel-1-Teams durch ein Unternehmen ergeben.

Browns Bedenken beziehen sich nicht nur auf den Wechsel von Mitarbeitern zwischen den beiden Teams und die damit verbundene gemeinsame Nutzung von geistigem Eigentum, sondern auch auf Bereiche wie politische Einflussnahme und Rennstrategie.

Auf technischer Ebene ist Mekies jedoch der Meinung, dass das Design des VCARB01 zeige, dass das Team seinen eigenen Kurs verfolgt und nicht das Schwesterteam kopiert.

"Unser Auto ist nicht der Red Bull des letzten Jahres. Das ist es einfach nicht, und wenn jemand Lust hat, es technisch zu analysieren, wird er es sehen", sagt Mekies in einem Exklusiv-Interview mit der italienischen Ausgabe von Motorsport.com.

"Alle unsere Konkurrenten haben ausnahmslos versucht, sich vom RB19 inspirieren zu lassen, so wie wir auch. Aber wir wissen aus der Formel-1-Geschichte, dass Kopieren nichts Ungewöhnliches ist. Wir sehen es auch heute im Fahrerlager, keine zwei Autos sind identisch oder auch nur annähernd identisch."

"Und ich möchte hinzufügen, dass ich, nachdem ich alle Autos gesehen habe, sagen kann, dass unseres optisch zu denen gehört, die dem RB19 mit am wenigsten ähnlich sehen."

Mekies verteidigt das Teilen von Komponenten

Der Racing-Bulls-Teamchef betont außerdem: "Niemand von Red Bull ist daran interessiert, in den Grauzonen des Reglements herumzuspielen, und zum Glück für uns sind die Regeln sehr klar. Wir teilen uns einige Komponenten, die das Reglement erlaubt, genauso wie die Hälfte der anderen Autos es tut."


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In dem Zusammenhang argumentiert Mekies, dass gemeinsam genutzte Komponenten wie Getriebe und Aufhängungen kein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen den Teams seien. "Wir haben noch keinen Williams auf der Pole oder einen Haas auf dem Podium gesehen", rechnet der Franzose vor.

"Das liegt daran, dass die gemeinsam nutzbaren Komponenten keine Teile enthielten, die in Bezug auf die Performance besonders wichtig waren, sondern sich auf Teile mit einem hohen Entwicklungs-/Kostenverhältnis konzentrierten."

"Dieses Reglement zielte auch darauf ab, ein neues Geschäftsmodell zu begünstigen und einem Formel-1-Team die Möglichkeit zu geben, auf der Rennstrecke zu konkurrieren, ohne dass es gezwungen ist, sehr hohe Investitionen in bestimmte Komponenten, wie zum Beispiel das Getriebe, zu tätigen."

Teams, die die Kostenobergrenze ohne extra Investitionen ihrer Besitzer nur schwer erreichen, könnten ihre Budgets so weiterhin in leistungsrelevantere Bereiche stecken.

Mekies: Haben es aus eigener Kraft auf P8 geschafft

"Ich möchte darauf hinweisen", sagt der Racing-Bulls-Teamchef weiter, "dass selbst in einer finanziell so günstigen Zeit für die Formel 1 unsere Eigentümer jedes Jahr ein Budget bereitstellen, und ich denke, das gilt für einen großen Teil des Feldes."

Er sieht deshalb keine Grundlage dafür, die Regeln für das Teilen von Komponenten zu ändern, "nur um es einem Team recht zu machen". Denn die Gefahr dabei sei, "dass wir eine falsche Entscheidung für unseren Sport als Ganzes treffen".


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Die Tatsache, dass Racing Bulls im Verlauf der Saison 2023 zur Aufhängung von Red Bull übergegangen ist und sich damit gegen Ende des Jahres von Platz zehn auf acht steigern konnte, spielt Mekies herunter. Die konstante Entwicklung der Aerodynamik sei für den Formanstieg ein viel größerer Faktor gewesen.

"Es war sicherlich nicht nur eine Frage der Aufhängung. Wir haben gesehen, dass in Bezug auf die Performance keine Wunder geschehen sind", betont der Teamchef.

"Die Mannschaft lag lange Zeit auf Platz zehn der WM, und um das zu ändern, entschied man sich für eine viel größere Veränderung mit einem Entwicklungsprogramm, das bis zum letzten Rennen in Abu Dhabi lief. Praktisch die Hälfte des Autos wurde verändert."

"Die Ergebnisse waren auch deshalb so deutlich, weil es das einzige Team war, das zu diesem Zeitpunkt ein Entwicklungsprogramm hatte. Es war ein Glücksspiel, das sich ausgezahlt hat. Das Team hat zwei Positionen in der Konstrukteurs-WM gewonnen, und neben dem sportlichen Lohn gab es auch einen finanziellen."

"Vielleicht hat diese Tendenz manche Leute gestört, aber es hatte ganz sicher nicht nur mit dem Wechsel der Aufhängung zu tun", versichert Mekies abschließend.

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