• 07. Februar 2024 · 09:12 Uhr

Toto Wolff: Lewis Hamilton wollte noch einmal "etwas Neues" machen

Toto Wolff kann sich vorstellen, dass Lewis Hamilton gar nicht bemerkt hat, wie hart bei Mercedes aktuell gearbeitet wird, und dass er deshalb zu Ferrari gewechselt ist

(Motorsport-Total.com) - Viele Fans der Königsklasse fragen sich weiterhin, warum Lewis Hamilton Mercedes am Ende der Saison 2024 verlassen wird, um zu Ferrari zu wechseln? Mercedes-Teamchef Toto Wolff kann diese Frage ebenfalls nicht mit hundertprozentiger Sicherheit beantworten.

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Hat Lewis Hamilton nicht mehr an weitere Erfolge mit Mercedes geglaubt? Zoom Download

"Der Fahrer hat ja nur eine begrenzte Zeit in der Formel 1, und Lewis ist jetzt 39", erinnert er und erklärt, er könne es in dieser Hinsicht "nachvollziehen", dass Hamilton sich im hohen Rennfahreralter womöglich noch einmal "einen Traum" erfüllen wolle.

Hamilton wollte noch einmal "etwas Neues" machen und einmal in seiner Karriere "in einem roten Overall" fahren, glaubt er. Doch hat der Brite bei Ferrari auch sportlich eine bessere Perspektive als bei Mercedes? Da ist sich Wolff nicht so sicher.

Er erinnert daran, dass 2023 zwischen beiden Teams "nicht viel" gelegen habe. Tatsächlich landete Mercedes in der Weltmeisterschaft im Vorjahr sogar einen Platz vor der Scuderia. Das Team aus Brackley wurde mit drei Punkten Vorsprung Vizeweltmeister.

Laut Wolff wäre bei einem Wechsel von Hamilton zu Red Bull klar gewesen, "was der Antrieb gewesen wäre", denn die Bullen wurden 2023 überlegen Weltmeister und gewannen 21 der 22 Saisonrennen. "Das ist das jetzt kurzfristig beste Paket", weiß Wolff.

Wolff: Für Hamilton spielt "langfristige Perspektive" keine Rolle

"Ich verstehe auch die Sorgen eines Fahrers. Die teilen wir alle", erklärt im Hinblick auf die eigene Performance, denn Mercedes selbst gewann seit Ende 2022 kein Formel-1-Rennen mehr. Diese Statistik erzählt seiner Meinung nach aber nicht die ganze Geschichte.

"Was vielleicht nicht so [sichtbar] war, auch für ihn", sagt Wolff über Hamilton, sei "der Dampf, der in dem Team steckt, der Vorwärtsdrang, Dinge besser zu machen." Der Teamchef stellt klar: "Die Mentalität ist: Wenn wir stürzen, stehen wir auf."

"Ich habe keine Ahnung, wie oft wir noch fallen werden. Ich weiß, wir werden immer wieder aufstehen. Wir sind [im Hintertreffen] hier mit dem neuen Reglement gegen Red Bull. Und die anderen schlafen auch nicht", weiß Wolff. Trotzdem gehe es "immer vorwärts", versichert er.

"Und wenn wir in zehn oder 20 Jahren zurückschauen, wird es viele [weitere] Weltmeisterschaften geben", ist er sich sicher. "Aber das ist natürlich eine langfristige Perspektive", weiß er auch und gesteht, dass diese "für Lewis keine Rolle spielt."

Denn weil Hamilton zu Beginn der Saison 2025, seiner ersten für Ferrari, bereits 40 Jahre alt sein wird, hat er nicht mehr ewig Zeit, um weitere Titel in der Formel 1 zu gewinnen. Vielleicht auch deshalb war sein Wechsel für das Team "keine Enttäuschung", erklärt Wolff.

Hamilton Abschied "Überraschung", aber keine "Enttäuschung"

"Es war eine Überraschung", schildert der Teamchef die Reaktion der Mitarbeiter, als er diese über Hamiltons Abschied informierte. Enttäuscht sei man aber nicht gewesen, weil man bei Mercedes die Einstellung habe, "einfach immer nur nach vorne zu schauen."

"Nach vorne bedeutet: Was machen wir jetzt in 2024, um bestmöglich abzuschneiden?", berichtet Wolff und erklärt, die häufigsten Fragen seien davon abgesehen gewesen: "Was machen wir [20]25 mit den Fahrern und [20]26? Wer sitzt da im Auto?"

Der Ausblick sei im gesamten Team "sehr stark in die Zukunft gerichtet", betont Wolff und erklärt, dass man beim Thema Hamilton-Abschied daher aktuell "gar nicht so sehr nostalgisch" sei. "Für die Nostalgie bleibt immer Zeit", stellt der Teamchef klar.


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"Wir werden zurückblicken auf diese zwölf [gemeinsamen] Jahre und werden sagen: Das ist unglaublich eigentlich. Wir haben [zusammen] acht Teammeisterschaften gewonnen und er sechs Fahrermeisterschaften. Das bleibt", stellt der Österreicher klar.

Das Ziel für die Zukunft sei es nun, weitere Titel zu gewinnen, "und das wird dann entweder mit ihm in diesem Jahr sein oder mit anderen Fahrern in der Zukunft", so Wolff.

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