• 08. Dezember 2023 · 13:06 Uhr

Albon verteidigt Sargeant: Im Williams können "sehr leicht" Fehler passieren

Alexander Albon erklärt, warum der Williams kein leichtes Auto für Rookies ist - Auch er selbst habe den Boliden erst einmal richtig kennenlernen und verstehen müssen

(Motorsport-Total.com) - Logan Sargeant geht auch in der Formel-1-Saison 2024 für Williams an den Start. Das kam für einige Fans überraschend, denn der US-Amerikaner war in seiner Rookiesaison 2023 fast durchgehend langsamer als Teamkollege Alexander Albon und produzierte auch mehrfach Kleinholz

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Logan Sargeant hatte in seiner ersten Formel-1-Saison mehrere Unfälle Zoom Download

Am Ende des Jahres gingen 27 der 28 Williams-WM-Punkte auf Albons Konto. Sargeant punktete lediglich einmal in Austin - und das auch nur deshalb, weil Lewis Hamilton und Charles Leclerc dort disqualifiziert wurden. Doch Albon selbst verteidigt seinen Teamkollegen.

Der ehemalige Red-Bull-Pilot erklärt nämlich, dass der Williams nicht gerade ein einfaches Formel-1-Auto für Rookies sei. "Für uns ist offensichtlich, dass unser Auto in gewisser Weise eine 'große Persönlichkeit' hat. Es gibt einen Weg, wie man es fahren muss", erklärt er.

Heißt: Der Williams will auf eine ganz spezielle Art gefahren werden. Eine Erfahrung, die Albon 2022 auch selbst machen musste. "Wir haben es viel besser gemacht als vergangenes Jahr", so Albon, der erklärt, er habe den Williams in seiner ersten Saison erst einmal kennenlernen müssen.

"In diesem Jahr kannte ich schon zu Beginn eines Wochenendes im FT1 die allgemeinen Balanceprobleme unseres Autos und wusste um die Stärken und Schwächen", erklärt Albon, der daher 2023 die Probleme "viel schneller" verstanden habe und darauf "reagieren" konnte.

Albon betont: "Man muss die Erfahrung haben"

Auf die Frage, ob Sargeant deshalb in seiner ersten Saison solche Probleme gehabt habe, antwortet Albon: "Ich denke schon." Denn es sei im Williams "sehr leicht", einen Fehler in einer Kurve zu machen. "Man muss die Erfahrung haben, um es zu verstehen", erklärt Albon.

Denn obwohl er selbst im vergangenen Jahr bereits zwei volle Formel-1-Saisons auf dem Buckel hatte, sei das auch für ihn schwierig gewesen. Man müsse die Schwächen des Auto kennen und auf der anderen Seite die Stärken des Boliden richtig "verwenden".

Albon nennt ein Beispiel: "In diesem Jahr macht die Abstimmung des Autos für eine bestimmte Kurve vor einer langen Geraden, um sicherzustellen, dass man nicht verwundbar ist und überholt wird, einen großen Unterschied für unser Endergebnis."


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"Vielleicht ist es nicht immer optimal", so Albon, "aber wir haben es [oft] geschafft, das Auto in einer guten Position über die Linie zu bringen." Mit seiner Erfahrung brachte Albon Williams in der abgelaufenen Saison quasi im Alleingang auf den siebten WM-Platz.

Aber was genau macht den Williams für Rookies wie Sargeant nun zu so einem schwierigen Auto? Albon holt etwas aus und erklärt, dass es wie bei anderen Autos auch bessere und schlechtere Kurven gebe und der Bolide "gute Qualitäten und schlechte Qualitäten" habe.

Diese Charakteristiken habe das Auto schon "in den vergangenen fünf oder sechs Jahren" gehabt, verrät er und betont: "Vom vergangenen Jahr zu diesem Jahr hat sich die Charakteristik des Autos nicht wirklich verändert. Wir haben nur mehr Abtrieb hinzugefügt."

Albon: Williams wird sehr schnell "instabil"

Das größte Problem sei, dass das Auto sehr empfindlich reagiere. Als Beispiel nennt er das Rennen in Las Vegas. Albon erklärt: "Wir müssen vorne mit so viel Anpressdruck fahren, damit das Auto in den langsamen Kurven einlenkt. Wir haben viel zu sehr übersteuert."

"Aber das ist es, was wir tun müssen. Es ist immer ein Kompromiss", sagt er und erklärt weiter: "Wenn man vorne Graining hat, muss man vorne noch mehr Anpressdruck ans Auto packen, damit die Vorderreifen nicht rutschen. Und dann ist es in schnellen Kurven [...] so instabil am Eingang, dass man einfach langsam ist."

"Wir sind also oft ziemlich eingeengt, was die Art und Weise betrifft, wie wir das Auto fahren müssen, aber auch, wie wir das Auto einstellen müssen. Unser Fenster ist schmal", betont er und erklärt, dass wegen dieser Empfindlichkeit auch der Wind eine große Rolle spiele.


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Auf manchen Strecken funktioniere es gut, aber wenn es auf anderen Strecken "in einer bestimmten Kurve Rückenwind" gebe oder "die Strecken zu heiß" seien, dann bekomme man schnell Probleme. Zumindest kenne man die Schwächen des Autos inzwischen recht gut.

"Ich würde sagen, wir haben einen Großteil dieses Jahres damit verbracht, das herauszufinden. Denn je mehr wir darüber herausfinden können, desto mehr wird uns das im nächsten Jahr helfen", weiß Albon und betont: "Unsere Aufgabe im nächsten Jahr ist es, [die Schwächen] so weit wie möglich loszuwerden."

Unabhängig davon sollte es im zweiten Jahr dann auch für Logan Sargeant etwas einfacher werden.

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