Helmut Marko: "Liam Lawson ist sicher ein Mann für die Zukunft"
Warum Red-Bull-Sportchef Helmut Marko so sehr von Liam Lawson überzeugt ist und was er dem jungen Neuseeländer in der Formel 1 noch zutraut
(Motorsport-Total.com) - Ganz plötzlich ist Liam Lawson ein Formel-1-Fahrer geworden, und er wird es vermutlich auch bleiben. Denn so schnell kehrt Daniel Ricciardo wohl nicht in sein Cockpit bei AlphaTauri zurück, wie Red-Bull-Sportchef Helmut Marko bei ServusTV erklärte.
Ricciardo habe sich bei seinem Unfall in Zandvoort einen "relativ komplizierten Bruch" der Handknochen zugezogen. Es seien dabei "sieben Splitterungen" aufgetreten, die nun erst einmal verheilen müssten.
Dem australischen Rennfahrer steht also eine langwierige Auszeit bevor. "Man geht von sechs Wochen aus", sagt Marko. Ricciardo sei wohl "frühestens in Katar" wieder dabei. Nachsatz: "Wir wollen da auch nichts riskieren."
Mit wem Marko seinen Fahrer Lawson vergleicht
Zumal AlphaTauri mit Lawson einen "super Ersatzmann" in seinen Reihen habe, wie Marko weiter ausführt. Er beschreibt Lawson als einen "bodenständigen Neuseeländer, so wie Denny Hulme oder Bruce McLaren".
Mit diesem Vergleich adelt Marko seinen Formel-1-Fahrer Lawson: Hulme gewann 1967 die Weltmeisterschaft für Brabham und erzielte bis 1974 insgesamt acht Grand-Prix-Siege. McLaren verpasste zwar den WM-Titelgewinn in der Formel 1 und wurde 1960 Zweiter, gewann aber vier Rennen und gründete den berühmten Rennstall, der bis heute seinen Namen trägt.
Ob Lawson eines Tages in die großen Fußstapfen seiner neuseeländischen Landsleute treten kann? Marko klingt, als wäre er davon überzeugt: "Er ist ein beinharter Racer im Zweikampf [und] sicher ein Mann für die Zukunft."
Marko: Eigentlich müsste Lawson schon Punkte haben ...
Schon bei seinem ersten kompletten Formel-1-Rennwochenende hätte Lawson punkten können, sagt Marko weiter, "wenn die Strategie gestimmt hätte bei AlphaTauri". Am Ende wurde es Platz elf, nur 6,5 Sekunden hinter dem finalen Top-10-Platz, für den es noch einen WM-Zähler gibt.
"Aber trotzdem: Der Speed war da", meint Marko. Und diesen Speed beweise Lawson auch in der japanischen Super Formula, wo er aktuell auf Gesamtrang zwei liegt.
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"Das ist eine sehr diffizile, schwierige Meisterschaft. Die Autos sind schneller als die Formel 2, aber dadurch, dass es in Japan ist, wird es bei uns nicht so wahrgenommen. Und vielleicht kann er diese Meisterschaft gewinnen", sagt Marko.
Was wird aus Lawson, wenn Ricciardo zurückkommt?
Darüber hinaus habe Lawson Perspektiven in der Formel 1, selbst wenn Ricciardo nach der Verletzungspause wieder das Stammcockpit bei AlphaTauri übernimmt: "Entweder Liam sitzt [als Stammfahrer] in einem Auto oder er ist Reservefahrer."
Und Letzteres müsse keine Endstation sein, betont Marko: "Wie man gesehen hat, kann es ja relativ schnell gehen."