• 10. September 2023 · 10:51 Uhr

Nico Rosberg hatte Interesse an Ferrari und "einige Treffen in Maranello"

Wie ernsthaft sich Nico Rosberg um einen Platz im Formel-1-Team von Ferrari bemüht hat und warum er schließlich doch bei Mercedes geblieben ist

(Motorsport-Total.com) - Einmal für Ferrari fahren, das wollen viele Rennfahrer. Auch Nico Rosberg hätte sich das vorstellen können. Mehr noch: Er hat konkrete Schritte unternommen, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

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Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg auf dem Podium in Suzuka Zoom Download

Am Rande des Italien-Grand-Prix in Monza räumte Rosberg ein bei Sky, es habe "ein paar Momente" gegeben, in denen ein Wechsel zu Ferrari für ihn "eine kleine Möglichkeit" gewesen sei. Er habe nämlich "einige Treffen in Maranello" gehabt, wenngleich jeweils im Vordergrund gestanden habe, seine "Optionen zu sichten".

Passender Nebeneffekt: Durch die Gespräche mit der Konkurrenz trieb Rosberg seinen Marktwert in die Höhe. So zum Beispiel in der Saison 2016, als er dank Vermittlung von Ex-Ferrari-Fahrer Gerhard Berger einen Termin in der Ferrari-Zentrale erhielt, Wochen später aber doch wieder bei Mercedes unterschrieb, für eigentlich weitere zwei Jahre bis Ende 2018, wozu es durch den Rücktritt Ende 2016 aber nicht kam.

Was letztlich für Mercedes sprach

Was letztlich den Ausschlag gegeben hat für Mercedes? Das deutsch-britische Werksteam sei "meine Familie" gewesen, sagt Rosberg. "Und: Mercedes hatte das schnellste Auto. Es war also nie sinnvoll für mich, nach diesem Wechsel zu streben. Deshalb war ich sehr zufrieden, bei Mercedes zu bleiben. Es war die richtige Wahl."

Denn die Formel-1-Saison 2016 beschloss Rosberg an erster Stelle in der Fahrerwertung und wurde Weltmeister. Direkt danach zog er sich vom aktiven Motorsport zurück.

Ganz abgeschlossen ist das Kapitel Ferrari für ihn aber nicht. Rosberg scherzt: "Im nächsten Leben will ich Ferrari-Fahrer sein!"

Rosberg hätte Teamkollege von Vettel werden können

Andererseits sei eine Anstellung bei Ferrari ein "zweischneidiges Schwert", so Rosberg. Er erklärt: "Wenn du bei Ferrari bist und es läuft nicht so gut, dann wirst du [medial] gekreuzigt." Sein Fazit: "Mehr Druck kann man wahrscheinlich nicht haben."

Und wäre Rosberg tatsächlich von Mercedes zu Ferrari gegangen, er hätte dort eine ganz besondere Drucksituation vorgefunden: Rosberg wäre vermutlich Teamkollege von Sebastian Vettel geworden, der damals schon viermaliger Formel-1-Weltmeister war, und es wäre zum Direktvergleich der beiden deutschen Stars gekommen. Stattdessen aber fuhr Kimi Räikkönen bis 2018 neben Vettel bei Ferrari.

Einen neuen Anlauf wird Rosberg eher nicht wagen: Mit der Formel 1 hat er abgeschlossen und mehrfach betont, er habe selbst an einem lukrativen Angebot "null Interesse". Der Gedanke an ein Comeback sei "nie aufgekommen und der wird auch nie aufkommen", meint Rosberg. Nachsatz: "Das ist vorbei."

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