Risse im neuen Winglet: Aston Martin überarbeitet Entwicklung noch einmal
Weil ein neues Winglet den Belastungen nicht standhalten konnte, wurde es nach den Trainings in Zandvoort entfernt, verworfen ist der Plan damit aber nicht
(Motorsport-Total.com) - Aston Martin wird eine robustere Version des Trick-Winglets entwickeln, das im Training in Zandvoort ausprobiert und nach einem Defekt wieder vom Auto genommen wurde.
Die kleine, fliegenförmige Vorrichtung befand sich unter der hinteren Crashstruktur, in einem Bereich, der bisher von den Teams nicht genutzt wurde, und war so konzipiert, dass sie mit den neuesten Updates des Unterbodens zusammenarbeitet.
Da sich das Winglet genau dort befindet, wo das Heck des Autos in der Box angehoben wird, musste Aston Martin den Wagenheber neu konstruieren, um sicherzustellen, dass das neue Teil nicht beschädigt werden konnte.
Während des Trainings am Freitag zeigte es jedoch Anzeichen von Rissen und wurde für den Rest des Wochenendes vom Auto entfernt.
"Es war eigentlich nur ein Experiment, um zu sehen, ob es aus aerodynamischer Sicht den Sog erzeugt, den es in diesem Bereich hätte erzeugen sollen", sagt Aston Martins Performance-Direktor Tom McCullough.
"Leider war es auf der Strecke nicht zuverlässig genug. Deshalb haben wir beschlossen, es vorsichtshalber vorerst zu entfernen", erklärt er. "Aber es ist immer noch etwas, das wir uns ansehen. Ich glaube nicht, dass die Teams in der Boxengasse so etwas haben, soweit ich weiß."
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Weiter sagt er über den Defekt: "Es hat Risse bekommen. Deshalb haben wir uns entschieden, es abzunehmen. Es war mehr ein Testelement, ein Teil des Update-Pakets. Wir haben einfach versucht, all die kleinen Bereiche in den Regeln auszunutzen, die es erlauben, so viel Leistung wie möglich reinzuschmuggeln. Wir werden uns nach einer robusteren Lösung umsehen."
Neuer Wagenheber musste entwickelt werden
McCullough erklärt, dass die Probleme mit dem hinteren Wagenheber ausschlaggebend dafür waren, wann das neue Teil ins Auto eingebaut wurde: "Diese Idee hatte das Aero-Design-Team schon vor einigen Monaten", sagt er.
"Und der Grund, warum es so lange gedauert hat, bis es auf die Strecke kam, war die Entwicklung eines hinteren Wagenhebers, mit dem man das Auto aufbocken kann."
"Wir haben viel geübt, um sicherzustellen, dass wir das Auto aufbocken können, ohne es zu beschädigen oder den Boxenstopp zu verlangsamen. Am Ende war es auf der Strecke nicht robust genug, aber wir lassen das noch nicht fallen."
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Der Rest des neuen Bodenpakets kam am Samstag und Sonntag in Zandvoort an beiden Autos zum Einsatz, nachdem Fernando Alonso am Freitag die alte und die neue Version ausprobiert hatte - mit positiven Ergebnissen.
"Die Updates, die wir am Auto vorgenommen haben, konzentrieren sich wirklich auf den Boden", sagt McCullough. "Der gesamte Boden ist also anders, subtile Änderungen am gesamten Boden, einfach eine Fortsetzung der Updates, die wir in den letzten Veranstaltungen gebracht haben, das gesamte Paket arbeitet zusammen."
"Es gibt auch einige Änderungen an den Bremskanälen. Es sind nur kleine Iterationen, alles Teil der kontinuierlichen Entwicklungsphase dieses Autos."