Keine Lust auf Hinhalten: Felipe Massa droht mit Londoner High Court
Felipe Massa möchte spätestens in der kommenden Woche Antworten von der FIA und der Formel 1 haben, sonst droht der Schritt vor den Londoner High Court
(Motorsport-Total.com) - Landet der Fall zwischen Felipe Massa und der Formel 1 schon in der kommenden Woche vor Gericht? Damit droht das Anwaltsteam des Brasilianers, sollten die FIA und die FOM die Beantwortung seiner Ansprüche auf den Formel-1-Weltmeistertitel 2008 weiter hinauszögern. Dann soll der Fall vor dem High Court in London landen.
Massas Anwälte hatten Anfang des Monats einen Brief an FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem und Formel-1-Boss Stefano Domenicali geschrieben, in dem sie die Details der rechtlichen Schritte des Brasilianers darlegen, um den Verlust der Weltmeisterschaft aus der Saison 2008 wiedergutzumachen.
Dem Dokument zufolge sei der Brasilianer "das Opfer einer Verschwörung" im Zusammenhang mit dem Crashgate-Skandal beim Großen Preis von Singapur gewesen. Dort hatte Renault seinen Fahrer Nelson Piquet jun. absichtlich einen Unfall bauen lassen, um Fernando Alonso den Sieg zu ermöglichen.
Die Kette der Ereignisse sorgte damals dafür, dass Massa den WM-Titel um einen Punkt gegen Lewis Hamilton verpasste. Wäre das Rennen annulliert worden, wäre Massa Weltmeister geworden, allerdings wurde die Angelegenheit vorerst bewusst unter den Teppich gekehrt, wie Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone einmal zugab.
Laut Massas Anwälten hätten die FIA und die FOM bewusst gehandelt, um einen Skandal wegen der Vorfälle in Singapur zu vermeiden, obwohl sie früh genug über die Betrugsaffäre informiert wurden, um Maßnahmen zu ergreifen.
In dem Brief wurde angedeutet, dass Massa durch den Verlust der Meisterschaft aufgrund der Ereignisse in Singapur Millionen an Einnahmen sowie "moralischen" und "Ruf"-Schaden erlitten habe.
Massa mit Antwort nicht zufrieden
Nach Informationen von Motorsport.com haben sowohl die FIA als auch die FOM inzwischen auf Massas ursprünglichen Brief geantwortet - allerdings nicht zur Zufriedenheit des Brasilianers.
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Denn man hat lediglich erklärt, dass es aufgrund der Sommerpause der Formel 1 und der damit verbundenen Abwesenheit des Personals nicht möglich sei, kurzfristig eine formelle Antwort auf die einzelnen Forderungen zu geben, weshalb man mehr Zeit benötige.
Diese Haltung kam beim Team von Massa nicht gut an. Daher erhöht man jetzt den Druck, um eine schnelle Antwort von der FIA und der FOM in dieser Angelegenheit zu erhalten. Das Anwaltsteam schrieb eine Rückantwort und teilte mit, dass man eine mögliche dreimonatige Verzögerung bei der Behandlung der Angelegenheit nicht als "angemessen" ansieht.
Antwort bis 8. September gefordert
In dem Brief, dessen Kopie Motorsport.com vorliegt, heißt es: "Die Arbeit an einer Antwort hätte sofort nach Erhalt des Anspruchsschreibens beginnen müssen, und die Abwesenheit im Sommer hätte dies nicht verhindern dürfen."
Weiter heißt es in dem Schreiben, dass eine mögliche Verzögerung bei der Bearbeitung von Massas Forderung nach Antworten nicht akzeptabel sei.
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In dem Schreiben steht weiter, dass, wenn bis nächsten Freitag keine förmliche Antwort erfolgt, die Angelegenheit vor den britischen High Court gebracht wird, um die geforderten Antworten zu erzwingen.
"Ein unbefristeter Zeitrahmen für eine Antwort steht nicht im Einklang mit dem Pre-Action-Protocol. Wir bitten Sie, uns Ihre Antwort bis zum 8. September 2023, 16 Uhr, zukommen zu lassen, da wir andernfalls eine Klage vor dem britischen High Court vorsehen."
Eine offizielle Stellungnahme wollten weder FIA noch FOM diesbezüglich abgeben. Ein FIA-Sprecher teilt lediglich mit: "Die FIA bestätigt den Erhalt der Korrespondenz von Vertretern von Felipe Massa. Die Angelegenheit wird derzeit geprüft und wir werden zu diesem Zeitpunkt keinen Kommentar abgeben."