• 24. August 2023 · 18:18 Uhr

Spekulationen um Leclerc-Vertrag: Klärung auf Winter verschoben

Wo Charles Leclerc und Ferrari bei ihren Vertragsverhandlungen für die Formel 1 wirklich stehen und warum aktuelle Medienberichte nicht der Wahrheit entsprechen

(Motorsport-Total.com) - Hat Charles Leclerc etwa bereits eine Vertragsverlängerung bei Ferrari unterschrieben? Dieses Gerücht dementiert der Formel-1-Fahrer vor dem ersten Rennen nach der Sommerpause entschieden: "Ich wünschte, ich hätte den Ferrari-Deal gemacht, über den spekuliert wird, denn es klingt wie ein guter Deal! Aber nein, es gibt keine neuen Deals und auch keinerlei Gespräche."

Foto zur News: Spekulationen um Leclerc-Vertrag: Klärung auf Winter verschoben

Charles Leclerc bei Medienterminen vor dem Formel-1-Rennen in Zandvoort 2023 Zoom Download

Er habe in dieser Sache "gar keine Eile", betont Leclerc in Zandvoort: "Irgendwann werden wir diese Gespräche sicher führen, gegen Ende des Jahres. Aktuell hat das Thema aber keine Priorität."

Einen bestimmten Stichtag für Verhandlungen oder gar eine Entscheidung gäbe es nicht, zumal sein aktueller Ferrari-Vertrag noch die komplette Saison 2024 umfasse. (Hier die bekannten Vertragsdetails aller 20 Formel-1-Fahrer abrufen!)


Drängt die Zeit oder drängt sie nicht für Leclerc?

Oder wie es Leclerc ausdrückt: "Ich habe noch immer eineinhalb Jahre vor mir, wenngleich sich das nach wenig anhört, weil ich einst einen Fünfjahresvertrag unterschrieben habe. Wir kommen also allmählich an dessen Ende. Es ist aber noch immer viel Zeit."

Das Timing von erneuten Vertragsgesprächen sei nichts, womit man sich bei Ferrari im Moment beschäftige. "Im Prinzip", sagt Leclerc, "sprechen weder das Team noch ich über solche Dinge. Es drängt nichts." Es sei "richtig", sich auf die ruhigere Zeit im Jahr zu vertagen.

Deshalb sei er auch "nicht überrascht", dass er mit Ferrari noch nicht wieder am Verhandlungstisch gelandet sei. "Wenn ich besorgt wäre, hätte ich wahrscheinlich schon früh um den Beginn der Gespräche ersucht. Aber ich mache mir da nicht zu viele Gedanken. Es wird alles gutgehen. Wir haben zwar noch nicht mit den Gesprächen begonnen, aber ich mache das gern am Jahresende."

Warum Leclerc "keine Sorgen" hat bei Ferrari

Er habe "klare Absichten" und "keine großen Sorgen", was Ferrari über eine mögliche gemeinsame Zukunft über 2024 hinaus denken könnte. "Wir wollen jetzt erst einmal möglichst viel am Auto arbeiten, um dorthin zu kommen, wo wir im vergangenen Jahr waren. Und das war eine Position, aus der heraus wir um Siege kämpfen konnten. Dann schauen wir weiter", meint Leclerc.

Eine Leistungssteigerung bei Ferrari hat für ihn also Priorität, doch auch diese werde nicht so bald eintreten, sagt Leclerc weiter: "Man muss den Abstand von Ferrari zu Red Bull bedenken. [So etwas aufzuholen], das dauert. Deshalb brauchen wir etwas Zeit, um wieder auf dieses Niveau zu gelangen."

Er sei jedoch "vollkommen überzeugt" vom Masterplan, den Teamchef Frederic Vasseur für Ferrari ausgearbeitet hat. Demnach müsse das Formel-1-Team offen sein für neue Mitarbeiter, denn diese "können nur dabei helfen, neue Standpunkte zu entwickeln und weiter zu wachsen", erklärt Leclerc.

Warum die Aufbauarbeit bei Ferrari "nicht so spannend" ist

Einzig eine Prognose, wann die geplanten Änderungen und Umstrukturierungen greifen, das sei schwer zu sagen. "Ich hoffe, es dauert nicht drei Jahre", meint Leclerc. "Ich halte Frederics Vorgehen aber für genau richtig, das Team konstant zu verstärken. Ich bin daher vollkommen überzeugt von der Vision, die Fred für das Team entwickelt hat. Wir arbeiten definitiv in die richtige Richtung."

Foto zur News: Spekulationen um Leclerc-Vertrag: Klärung auf Winter verschoben

Charles Leclerc im Ferrari SF-23 vor Teamkollege Carlos Sainz beim Formel-1-Rennen in Ungarn 2023 Zoom Download

Letzteres bedeutet aber nicht automatisch große Erfolge in der Formel 1. Und Leclerc räumt ein, dass diese Phase "nicht so spannend" ist für ihn als Fahrer. "Wir müssen uns aber auf die kurzfristigen Ziele konzentrieren, um unsere langfristigen Ziele zu erreichen. Erst einmal geht es darum, wieder Rennen zu gewinnen. Ganz kurzfristig müssen wir konstanter werden", sagt Leclerc.

Die erste Saisonhälfte 2023 haben nämlich aufgezeigt, wie wenig konstant Ferrari, aber auch McLaren, Mercedes und Aston Martin agiert hätten. Die Rolle des besten Red-Bull-Verfolgers fiel immer wieder einem anderen Team aus dieser Gruppe zu.

Kann Ferrari Red Bull überhaupt noch gefährlich werden?

"Wenn es uns gelingt, etwas im Auto zu finden, das uns mehr Konstanz verschafft, um ständig bestmöglich aufzutreten, dann wird uns das die Oberhand geben gegenüber den anderen Teams", sagt Leclerc. "Darauf konzentrieren wir uns derzeit. Und im zweiten Schritt natürlich auf die Gesamtleistung, damit wir versuchen können, die Lücke auf Red Bull zu schließen. Aber das kommt erst später."

Was die Frage aufwirft, ob es Ferrari überhaupt auf absehbare Zeit gelingen kann, zu Red Bull aufzuschließen. "Das versuchen wir zumindest", meint Leclerc. "Aber klar, der Vorsprung von Red Bull ist wirklich groß. Es dürfte sehr, sehr schwierig werden, Red Bull abzufangen, bevor [2026] die nächsten Regeländerungen erfolgen."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: F1: Grand Prix von Miami 2024
F1: Grand Prix von Miami 2024
Pre-Events
Foto zur News: Das "Chamäleon"-Sonderdesign von Racing Bulls für Miami
Das "Chamäleon"-Sonderdesign von Racing Bulls für Miami

Foto zur News: Die Formel-1-Speziallackierung von Ferrari für den Miami-Grand-Prix
Die Formel-1-Speziallackierung von Ferrari für den Miami-Grand-Prix

Foto zur News: Mercedes macht die Fifth Avenue in New York City unsicher
Mercedes macht die Fifth Avenue in New York City unsicher

Foto zur News: In den Worten seiner Gegner: Was Ayrton Senna zur Legende machte!
In den Worten seiner Gegner: Was Ayrton Senna zur Legende machte!
Folge Formel1.de
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!