Domenicali: Verstoß gegen Budgetgrenze soll sportliche Strafe nach sich ziehen

Wer gegen die Budgetgrenze verstößt, der muss sportlich sanktioniert werden, findet Formel-1-Boss Stefano Domenicali - 2023 frühere Entscheidung erwartet

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Stefano Domenicali würde bei einem Verstoß gegen die Budgetgrenze lieber sportliche Strafen anstatt einer finanziellen Sanktion sehen. Derzeit arbeitet die FIA an den eingereichten Zahlen der Saison 2022 und wird das Ergebnis in unbestimmter Zeit veröffentlichen.

Stefano Domenicali macht sich Gedanken über die Budgetgrenze

Im vergangenen Jahr hatte es einige Ungereimtheiten bei Aston Martin und Red Bull gegeben. Red Bull hatte die Budgetgrenze dabei leicht überschritten und neben einer Geldstrafe von sieben Millionen US-Dollar einen Abzug vom zehn Prozent bei den Aerodynamik-Tests für ein Jahr bekommen.

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Allerdings gibt es Diskussionen darüber, ob die Strafe hart genug war, um mögliche Vorteile durch die Mehrausgaben zu kompensieren. Vor allem der dominante Saisonstart 2023 - Red Bull hat die ersten zehn Rennen alle gewonnen - hat diesbezüglich noch einmal Öl in das Feuer gegossen.

Stefano Domenicali fordert daher sportliche Strafen für ein Vergehen: "Ich möchte, dass die Strafe im Falle eines Verstoßes sportlich ist, das haben wir ganz klar gefordert", sagt der Italiener gegenüber der italienischen Sprachausgabe von 'Motorsport.com'.

"Es gibt drei Regeln, die einzuhalten sind: sportliche, technische und finanzielle. Alle Verstöße müssen mit sportlichen Maßnahmen geahndet werden. Man kann nicht in andere Richtungen gehen", so Domenicali.

Aktuell reicht der sportliche Strafenkatalog bei einem Überschreiten der Budgetgrenze von einer öffentlichen Verwarnung, über den Abzug von Punkten für die Konstrukteurs- oder Fahrermeisterschaft, den Ausschluss bei Sessions bei Grands Prix und die Einschränkung von Aero-Tests bis zu einer Reduzierung der Budgetgrenze für folgende Jahre.

Gleichzeitig versucht die FIA, mögliche Schlupflöcher zu schließen. So wurde erst vor einigen Wochen mittels einer Technischen Direktive das Thema externe Technologieabteilungen innerhalb der Teams angegangen, um zu verhindern, dass geistiges Eigentum kostengünstig überwandert.

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Wann die Ergebnisse für 2022 kommen werden, ist noch nicht bekannt. Im Vorjahr hatte sich die Verkündung bis Oktober hingezogen, doch diesmal soll das auch dank einer früheren Einreichung der Teams nicht so lange dauern.

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Die Formel 1 selbst will sich in dieser Angelegenheit raushalten, hofft aber dennoch auf schnelle Klarheit: "Die Kontrolle liegt in den Händen der FIA", sagt Domenicali. "Ich persönlich habe darum gebeten, so schnell wie möglich die Veröffentlichung der von den FIA-Mitarbeitern durchgeführten Untersuchungen zu erwarten."

"Aber ich sage das nur, weil es auf diese Weise nicht zu Spekulationen und Kommentaren führt, die für niemanden gut sind."