• 06. Juli 2023 · 08:15 Uhr

Toto Wolff: MotoGP sollte der Formel 1 ein mahnendes Beispiel sein

Toto Wolff ist kein Fan des neuen Sprintformats und findet, dass die Formel 1 zur MotoGP schauen sollte, wie man es nicht macht

(Motorsport-Total.com) - Auch nach dem zweiten Sprintevent in der Formel-1-Saison 2023 sind die Beteiligten immer noch nicht einig, ob das Format jetzt gut ist oder nicht. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist aber kein Fan des neuen Formats, auch wenn er die Vorteile des Sprints durchaus erkennt und betont, dass alles es wert sei, versucht zu werden.

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Toto Wolff ist kein Fan vom neuen Sprintformat der Formel 1 Zoom Download

"Für den Zuschauer vor Ort ist es eine Aufwertung", sagt er und sieht durch den Sprint mehr Action. "Es geht an jedem Tag um etwas, und man könnte auch argumentieren, dass du wahrscheinlich eine bessere Fernsehzeit hast mit den Sponsoren, denn die Leute schauen sich keine Freien Trainings an."

Dafür aber Qualifyings und Rennen, und davon gibt es an einem Sprintwochenende eine ganze Menge - nämlich vier. Dennoch würde sich Wolff wünschen, dass die Formel 1 wieder mehr "back to basic" geht, und darüber streite er auch immer mit Formel-1-Boss Stefano Domenicali.

"Ich kann nur sagen, ich bin immer Fan von traditionellen Formaten gewesen", sagt der Mercedes-Boss. Früher habe man gewusst, dass um zwei Uhr am Nachmittag der Grand Prix ist. "Und wenn man in Asien ist, dann muss man früh aufstehen. Und wenn man in Amerika ist, dann spielt er zur Primetime."

Mittlerweile variieren die Zeiten in der Formel 1 aber von Austragungsort zu Austragungsort, und die zusätzlichen Sprints haben die Sache für die Fans auch nicht vereinfacht.

Er warnt die Formel 1, es so zu machen wie die MotoGP, die mittlerweile bei jedem Event einen Sprint fährt. "Ich kapierte überhaupt nicht mehr, wer wann gefahren ist. Wann welches Training? War das jetzt ein Qualifying? Hat der jetzt ein Rennen gewonnen oder nicht?", sagt er über die MotoGP. Wolffs Fazit: "Mir taugt es auch nicht."

Er betont noch einmal, dass man "open minded" sein muss, doch die MotoGP sei für ihn ein gutes Beispiel. "Da liest du am Samstag, der ist zu Tode betrübt, und am Sonntag liest du dann, der hat das Rennen gewonnen. Und dann fragst du dich, wie passt das zusammen?"

Norris: Am besten Training, Qualifying, Rennen

McLaren-Pilot Lando Norris äußert sich hingegen als Fan des Formats: "Als Format bin ich glücklich damit. Es ist Entertainment für die Fans, und darum machen wir es in erster Linie ja", sagt er. Der Brite mag, dass es am Freitag nach nur einem Training gleich ins Qualifying geht und die Fahrer daher etwas mehr im Mittelpunkt stehen.


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Das sei recht knifflig für Fahrer und Teams, "aber so sollte es auch sein". Denn das reguläre Format mit drei Trainingssessions ist für ihn überholt. "Da geht alle Aufregung verloren. Jeder Fahrer ist gut genug, um an seinen Schwächen zu arbeiten und sie in den Griff zu bekommen", sagt er.

In einer idealen Welt würde es für Norris wie in den Nachwuchsserien nur ein Training, ein Qualifying und dann das Rennen geben. "Das ist am Ende des Tages perfekt, aber dann sind es nur zwei Tage", sieht er den Nachteil.

Anpassungen an Reifenregel gewünscht

Auch Teamkollege Oscar Piastri hält das Sprintformat für positiv und weiß, dass es alle drei Tage aufregend macht. Allerdings sieht der Australier noch einige Schwächen im System, die angepasst gehören - etwa wenn es um die Reifenregel für das Sprint-Shootout am Samstag geht.

"Alle sind auf gebrauchten Reifen gefahren, und die Leute, die am Vortag ein schlechtes Qualifying hatten, hatten einen Vorteil, weil sie noch neue Sätze übrig hatten. Ich weiß nicht, ob das das Beste für den Sport ist", sagt Piastri, der als 17. bereits in SQ1 ausgeschieden war.


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Dem stimmt auch Norris zu: "Wer eine schlechte Leistung gebracht hatte, konnte am nächsten Tag besser sein, und ich würde sagen, dass es so nicht sein sollte", sagt der Brite. "Du solltest keinen Vorteil haben, weil du langsam warst oder einen Fehler gemacht hast."

Gleiches gelte aber auch für ein reguläres Qualifying, wo man dann im Rennen mehr frische Reifen zur Verfügung hat. "Das ist manchmal ein großer Vorteil, vielleicht sollte man die Regel daher ein bisschen anpassen", so Norris.

"Generell war der Sprint aufregend und fügt dem Wochenende zwei relevante Sessions hinzu. Das funktioniert ganz gut", sagt Piastri. "Aber es braucht wie gesagt ein paar kleine Änderungen. Ein paar mehr Reifen wären schön."

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