• 04. Mai 2023 · 16:12 Uhr

"Free to race": Red Bull plant keine Stallorder bei Perez und Verstappen

Red-Bull-Teamchef Christian Horner will seine beiden Schützlinge Max Verstappen und Sergio Perez frei fahren lassen, solange es die WM-Situation erlaubt

(Motorsport-Total.com) - Steht die Formel 1 aktuell vor einer Wiederholung eines teaminternen Duells um die Weltmeisterschaft wie 2016, als sich Nico Rosberg und Lewis Hamilton einen erbitterten Kampf bis ins letzte Saisonrennen lieferten?

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Sergio Perez im Gespräch mit Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen Zoom Download

Nach dem Sieg von Sergio Perez beim Grand Prix von Aserbaidschan trennen den Mexikaner jedenfalls nur noch sechs Punkte von der WM-Führung, die sein Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen innehat. Beide können zwei Saisonsiege aus vier Grands Prix vorweisen und ähnlich wie beim "Krieg der Sterne" im Jahr 2016 gibt es die ein oder andere teaminterne Spannung.

Eines ist jedenfalls sicher: Zum aktuellen Zeitpunkt will Red Bull noch keine Teamorder einsetzen und die beiden an der Spitze frei fahren lassen. "Sie waren [in Baku] erlaubt, frei zu fahren und das war bisher die gesamte Saison so", sagt Teamchef Christian Horner.

Wie es fast in Baku schon zum Duell gekommen wäre

"[Das wird auch so bleiben], solange es das Interesse des Teams ist", fügt Horner hinzu. "Aber wenn man gegen einen Konkurrenten antritt, ist es natürlich von größerer Interesse als die des Fahrers, aber so wie es im Moment ist, steht es ihnen frei, Rennen zu fahren."

Ein teaminternes Duell der beiden Red Bulls stand dabei beim Grand Prix von Aserbaidschan kurz bevor. Max Verstappen beklagte sich gegen Ende seines ersten Stints auf den Medium-Reifen über arges "Rutschen", sodass Perez dahinter auf Platz zwei in das DRS-Fenster vordringen konnte.

Zum Teamduell auf der Strecke sollte es aber nicht kommen, da Red Bull nach dem Unfall von Nyck de Vries Verstappen an die Box holte. Als der Niederländer in die Boxengasse abbog, hatte Perez sein DRS schon offen und war bis auf eine halbe Sekunde herangekommen. Mit dem Safety-Car-Timing sollte der Mexikaner das Rennen schließlich vor Verstappen gewinnen.

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Die Frage ist jedoch auch, ob Perez diese Form für die komplette Saison aufrechterhalten kann oder ob die starke Pace nur daran lag, dass der Mexikaner ein Stadtkursexperte ist. "Im Moment sind es auf jeden Fall nur die beiden, der Abstand zum Rest des Feldes ist gering, aber es sind noch 19 Rennen zu fahren und fünf Sprintrennen", analysiert Horner.


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"Es gibt also noch jede Menge Rennen und eine ganze Reihe verschiedener Strecken zu absolvieren. Es könnte also zwischen den beiden hin und her gehen, und die Zuverlässigkeit wird ein Schlüsselfaktor sein. Und natürlich konzentrieren wir uns im Moment mehr darauf, mit beiden Fahrern einen Puffer aufzubauen."

"Denn wenn wir nach Europa zurückkehren, wird es sicher umfangreiche Upgrades geben. Und natürlich haben wir in diesem Jahr eine reduzierte Kapazität zu entwickeln. Darauf konzentrieren wir uns also, um eine Lücke zu schaffen", meint der Red-Bull-Teamchef.

So schätzt Horner die Verstappen-Perez-Rivalität ein

Möglicherweise könnte der frühe Boxenstopp von Verstappen, der aus strategischer Sicht auch eher suboptimal war, auch vor dem Hintergrund des teaminternen Crashs zwischen ihm und Daniel Ricciardo 2018 in Baku gewesen sein, denn ein teaminternes Duell auf der Strecke stand erneut bevor.


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Horner betont jedenfalls, dass man so etwas nicht noch einmal sehen möchte: "Ich denke, 2018 hat sich bei jedem in diesem Team ziemlich eingebrannt, und wir haben am Morgen im Briefing besprochen, dass sie frei fahren können, aber wir wollen keine Wiederholung von 2018. Sie haben sich gegenseitig so hart wie möglich gepusht, und es war heute ein schmaler Grat, der die beiden trennte."

Auf die Rivalität der beiden angesprochen, sagt er zudem: "Nun, nach vier Rennen liegen sechs Punkte zwischen ihnen, also ja, sie sind beide konkurrenzfähige Fahrer. Sie wollen beide gewinnen, deshalb sind sie ja auch beim Team angestellt. Und ich denke, dass es darauf ankommt, was sie auf der Strecke machen."

"Und ich glaube, wenn ich mir die Anzahl der Spuren auf den Reifen ansehe und die Art und Weise, wie die Fahrer die Leitplanken berührten, dann zählte ich vier bei Max und mindestens zwei bei Checo. Sie haben also den ganzen Weg über Vollgas gegeben."

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