• 27. April 2023 · 16:09 Uhr

Charles Leclerc: Red Bull hat doppelt so großen Schritt gemacht wie Ferrari

Charles Leclerc ist mit dem Saisonstart seines Ferrari-Formel-1-Teams unzufrieden, doch für die Zukunft habe die Scuderia nun die richtigen Ideen

(Motorsport-Total.com) - Dass Charles Leclerc mit seinem Start in die Formel-1-Saison 2023 nicht zufrieden ist, erklärt sich von selbst. Nach drei Rennen steht der Monegasse nur bei sechs Punkten auf Rang zehn der Fahrerwertung - sein schlechtester Saisonstart, seitdem er 2019 für Ferrari fährt. Noch problematischer dürfte allerdings sein, dass Ferraris Hauptrivale Red Bull enteilt ist.

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In der Saison 2023 findet Ferrari bisher noch keinen Weg an Red Bull vorbei Zoom Download

Kämpften Leclerc und Max Verstappen im ersten Saisondrittel 2022 noch um die Meisterschaft, sieht es den ersten Eindrücken der neuen Saison zufolge nicht danach aus, als könnte Ferrari Red Bull ansatzweise aus eigener Kraft schlagen. Für Leclerc hat Red Bull über den Winter einen viel größeren Schritt machen können, obwohl man die Ziele bei Ferrari selbst auch erreicht habe.

"Das Auto macht genau das, was wir erwartet haben", sagt er. "Es ist also nicht so, dass wir schlechte Arbeit geleistet hätten. Wir haben unsere Erwartungen nicht erfüllt. Aber leider hat Red Bull im Vergleich zu uns einen doppelten Schritt gemacht. Ich denke also, dass es mehr darum geht, wo wir die Ziele festgelegt haben, als um irgendetwas anderes."

War Ferrari nicht ambitioniert genug?

Ferrari scheint die Entwicklungsziele also nicht hoch genug gesetzt zu haben, doch Leclerc glaubt nicht, dass es nur daran liegt: "Aber auch hier gibt es einige Dinge, die wir umgesetzt haben und die für die Zukunft sicherlich viel besser sein werden", sagt er.

"Und das wiederum gibt mir Zuversicht für die Zukunft. Jetzt verstehe ich ein bisschen mehr, warum wir jetzt hier sind. Und wie ich schon sagte, bin ich hoffnungsvoll für die Zukunft, wahrscheinlich nicht kurzfristig, denn wie ich schon sagte, ist der Abstand zu Red Bull beträchtlich. Aber ich bin sicher, dass wir zurückkommen werden."

Das sagen die Daten: So viel hat Ferrari 2023 eingebüßt!

Mit den Daten, die uns vom Technologieunternehmen 'PACETEQ' zur Verfügung gestellt werden, kann man genaue Einblicke bekommen, wie sich die Teams gegenüber dem Vorjahr entwickelt haben. Demnach ist Ferrari 2023 im Rennen etwa eineinhalb Zehntel mehr hinter Red Bull, als schon 2022, und insgesamt fast sieben Zehntel pro Runde.

Im Qualifying hat man sogar fast zwei Zehntel eingebüßt, wenn man die letzten fünf Saisonrennen von 2022 als Vergleichsmaßstab heranzieht, wo Ferrari bereits deutlich schlechter performte als zu Saisonbeginn. Kein Wunder also, dass man sich in Maranello Gedanken über einen Konzeptwechsel wie bei Mercedes macht, jedoch scheint man das bisherige Paket zuerst optimieren zu wollen.

"Ich denke, für das Fahrzeugkonzept, das wir verfolgen, ist es noch zu früh", meint Leclerc. "Und es ist noch zu früh, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Bis jetzt hat es nicht so funktioniert, wie wir es wollten. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt schon alles ändern müssen."

Warum läuft es im Qualifying meistens besser?

"Aber ja, wir fangen an, einige Ideen zu haben, woran wir arbeiten müssen. Einen Zeitrahmen möchte ich aber nicht nennen. Aber ja, mal sehen: Wir werden so hart wie möglich daran arbeiten, dass es so schnell wie möglich geht", beteuert der Vive-Weltmeister von 2022.


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Leclerc betont zudem, dass sein Team schon Ansätze hat, warum der SF-23 im Qualifying deutlich besser als im Rennen zu performen scheint. Besonders mit dem Reifenverschleiß hatte man Probleme gehabt, was auf den letzten beiden Strecken in Dschidda und Australien aufgrund des glatten Asphalts aber nicht zum Vorschein kam.

"Auch hier haben wir Ideen", sagt er. "Ich möchte mich nicht auf eine Sache festlegen, denn ich glaube, dass jeder versucht, diese zusätzliche Lücke zu finden, weil [Red Bull] im Vergleich zu allen anderen einen Schritt im Rennen zu machen scheint, abgesehen von vielleicht ein oder zwei Teams. Aber ich glaube, wir haben wieder einiges verstanden. Jetzt liegt es an uns, diese Dinge zu korrigieren und in die richtige Richtung zu arbeiten."

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