• 21. April 2023 · 16:48 Uhr

Nach Melbourne-Chaos: Steiner fordert Klarstellung und Verbesserungen

Nico Hülkenberg verlor in Melbourne durch die Regelauslegung der Rennkommissare einen möglichen Podestplatz - Günther Steiner wünscht sich daher eine Klarstellung

(Motorsport-Total.com) - Zwar fuhr Nico Hülkenberg in Melbourne mit Rang sieben das bislang beste Ergebnis für Haas in der Formel-1-Saison 2023 ein. Hätten die Rennkommissare eine Regel aber etwas anders ausgelegt, dann hätte der Deutsche im Albert Park sogar auf dem Podium stehen können.

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Günther Steiner ist mit der Entscheidung der Rennkommissare nicht zufrieden Zoom Download

Als das Rennen in Australien nämlich zum dritten Mal mit der dritten Flagge abgebrochen wurde, lag Hülkenberg gerade auf Rang vier. Durch die Zeitstrafe für Ferrari-Pilot Carlos Sainz wäre er sogar noch auf Platz drei und damit auf das Treppchen vorgerückt.

Doch die Rennkommissare setzten die Reihenfolge anschließend wieder auf die ursprüngliche vom Neustart zurück, und die letzte Runde wurde schließlich nur noch hinter dem Safety-Car beendet, sodass Hülkenberg sich nicht weiter verbessern konnte.

Ist GPS nun genau genug oder nicht?

"Sie wollten die Reihenfolge an einer Zeitmesslinie nehmen", erklärt Günther Steiner bei 'Sky'. Der Haas-Teamchef betont jedoch: "Mit der Technologie, die wir heute haben, ist GPS genau genug. Wir verwenden GPS zum Beispiel für die blaue Flagge."

Haas protestierte nach dem Rennen gegen das Ergebnis, doch die Rennkommissare wiesen den Protest unter anderem mit der Begründung ab, dass man das GPS bewusst nicht verwendet habe, um die Reihenfolge zu ermitteln, weil dieses zu ungenau sei.

Eine Begründung, für die Steiner wenig Verständnis hat. "Sie sagen, [das GPS] sei noch nicht genau genug für eine finale Position, aber es ist genau genug für eine blaue Flagge. Wir müssen uns entscheiden, was es ist und was es nicht ist", fordert der Teamchef.

"Ich glaube wirklich, dass wir viel nachdenken müssen. Wir hätten alles einfrieren können, per Kamera und per GPS, genau in dem Moment, als die rote Flagge kam", so Steiner, der sich sicher ist, man hätte einen anderen Weg finden können, um die Reihenfolge zu ermitteln.

Rote Flagge war laut Steiner gar nicht nötig

Der Haas-Teamchef betont, das Thema werde sicher beim nächsten Treffen der Formel-1-Kommission auf den Tisch kommen. Zudem erklärt er, dass man in solchen Fällen auch an die Fans denken müsse. Die seien in Melbourne nämlich ebenfalls die Leidtragenden gewesen.

Das größte Problem nach der dritten roten Flagge sei gewesen, "die Leute eine halbe Stunde auf ein Rennergebnis warten zu lassen, in dem Wissen, dass es sich nicht mehr ändern wird. Wir mussten nur noch anderthalb Runden fahren", erinnert Steiner.

"Die dritte rote Flagge war völlig unnötig und hat das Ende des Rennens nur um eine halbe Stunde verzögert", zuckt er mit den Schultern. Auch hier gilt: Hätte man das Rennen nicht unterbrochen sondern hinter dem Safety-Car beendet, wäre Hülkenberg ebenfalls Dritter geworden.

Steiner fordert daher "Diskussionen", um die Situation in Zukunft zu verbessern. Anders sieht es dagegen McLaren-Teamchef Andrea Stella, der betont: "Für uns hat alles Sinn ergeben." Die Rennkommissare hätten so entschieden, wie man das erwartet hatte.

Hätte man mit der roten Flagge warten sollen?

Er stützt die Meinung, dass man im Fall eines Rennabbruchs die Reihenfolge an einem Zeitmesspunkt nehmen sollte, und er erinnert daran, dass die rote Flagge gezeigt wurde, bevor alle Autos den ersten Sektor komplett durchfahren hatten.

"Es gab also keine andere Position, die sie hätten bestimmen können. Also ergab es für uns Sinn", so Stella. Doch hätte man mit der roten Flagge nicht einfach noch einige Sekunden abwarten können, bis alle Autos über die Linie gefahren waren?


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"Wenn man das Rennen mit einer roten Flagge abbricht, denkt man nicht darüber nach, ob man die Reihenfolge bestimmen kann, sondern man bricht das Rennen ab, weil eine unmittelbare Gefahr besteht", stellt der McLaren-Teamchef klar.

"Wir sind der Meinung, dass die rote Flagge so schnell wie möglich kommen sollte", betont er und erklärt, dass die Ermittlung der Reihenfolge lediglich eine "niedere Priorität" haben sollte, "da die Sicherheit immer an erster Stelle steht."

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