• 19. April 2023 · 10:36 Uhr

Steiner: Nikita Masepin hätte Haas fast alle Sponsoren gekostet

In seinem neuen Buch "Surviving to Drive" erinnert sich Günther Steiner an die Trennung von Nikita Masepin zurück und nennt Hintergründe zur Entscheidung

(Motorsport-Total.com) - Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 hatte auf kein anderes Formel-1-Team so große Auswirkungen wie auf Haas. Das US-Team hatte zu diesem Zeitpunkt mit Nikita Masepin einen russischen Fahrer und mit Uralkali einen russischen Titelsponsor.

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Günther Steiner setzte Nikita Masepin vor Beginn der Saison 2022 vor die Tür Zoom Download

In seinem Buch "Surviving to Drive", das am 20. April erscheint und quasi sein persönliches Tagebuch der Formel-1-Saison 2022 ist, berichtet Teamchef Günther Steiner von dieser Phase und verrät, mit welchen Problemen er damals zu kämpfen hatte.

"Hätten wir Uralkali als Sponsor behalten und sie auf unserer Lackierung gehabt, wären wir von den Medien, den Fans und der FIA gekreuzigt werden. Es wäre Selbstmord gewesen", erinnert sich Steiner an die Entscheidung zurück, sich von Uralkali zu trennen.

Trennung von Masepin war unvermeidbar

Haas entfernte zunächst alle Uralkali-Logos vom Auto und trennte sich wenige Tage später auch von Masepin. "Die Entscheidung fiel uns natürlich nicht schwer, aber bevor wir sie bekanntgeben konnten, mussten wir viel Arbeit mit der FIA erledigen", verrät Steiner.

Der Teamchef erklärt: "Wir waren an einem Punkt angelangt, an dem unsere anderen Sponsoren Haas verlassen hätten, wenn wir jetzt nicht gehandelt hätten. Und wenn wir noch länger gewartet hätten, hätten wir am Ende gar keine Sponsoren mehr gehabt."

Gleichzeitig gesteht er aber auch, dass er sich gewünscht hätte, dass ihm die FIA die Entscheidung abgenommen hätte. "Wenn sie sagen, dass bei keinem Grand Prix russische Fahrer erlaubt sind, dann würde das mein Leben sehr erleichtern", so Steiner.

Andere Fahrer scharf auf Masepin-Cockpit

Stattdessen musste Haas selbst die Entscheidung treffen, den Vertrag mit Masepin zu beenden. Kurios: Noch bevor man den Russen offiziell vor die Tür setzte, wurde Steiner laut eigener Aussage von anderen Fahrern kontaktiert, die scharf auf das Haas-Cockpit waren.


Fotostrecke: Ohne Russland-Logos: Das neue Farbdesign von F1-Team Haas

Steiner nennt ein Beispiel: "Vor etwa zehn Minuten erhielt ich eine SMS von einem Fahrer, der ungenannt bleiben muss, der mich direkt fragte, ob ich Nikita rauswerfen würde. Und wenn ich das tue, könnte er dann mit mir sprechen? Ich denke mir: Was zur Hölle?"

"Letztendlich wäre es für alle Beteiligten am besten gewesen, wenn Russland gar nicht erst in die Ukraine einmarschiert wäre", weiß Steiner. Doch letztendlich habe er seine Entscheidungen im Sinne des Teams treffen müssen.

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