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Formel-1-Liveticker: Ferrari für Glock "die absolute Enttäuschung"
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Ferrari für Glock "die absolute Enttäuschung" +++ Red Bull in Baku wieder weiter vorne? +++ Hülkenberg "ein Sechser im Lotto" +++
Ferrari für Glock "die absolute Enttäuschung"
In seiner Kolumne für 'Sky' hat Experte Timo Glock Ferrari als großen Verlierer der ersten drei Rennen ausgemacht. "Ferrari ist für mich die absolute Enttäuschung des Saisonstarts. Von der Pace her läuft bei den Roten nichts zusammen", schreibt Glock.
"Das war mit Sicherheit nicht der Saisonstart, den Ferrari sich erhofft hat, den wir uns erhofft haben. Jetzt liegt es an Frederic Vasseur, schnell eine neue Richtung vorzugeben und das Team wieder auf Kurs zu bringen", so der ehemalige Formel-1-Pilot.
In der WM liegt Ferrari aktuell nur auf Rang vier, der Rückstand auf Red Bull beträgt bereits 97 Zähler. Und Glock vermutet, dass die Bullen, die ohnehin alle drei Rennen gewonnen haben, die Konkurrenz in Baku noch deutlicher distanzieren werden.
"Ob die Hoffnung besteht, dass es in den nächsten Rennen spannender zugeht? Dass das Feld in Melbourne näher zusammengerückt ist, lag meiner Meinung nach an der Strecken-Charakteristik", so Glock.
"In Baku gibt es mehr Kurven, lange Geraden, wo der DRS-Effekt von Red Bull zum Tragen kommt. Deswegen glaube ich, dass Red Bull in Baku wieder eine größere Lücke zwischen sich und die Konkurrenz reißen wird", fürchtet er.
Feierabend!
Und damit sind wir auch am Ende unseres heutigen Tickers angekommen. Morgen hat Kevin Scheuren hier an dieser Stelle seine Premiere, also seid nett zu ihm ;-)
Ich verabschiede mich erst einmal in den Urlaub und wünsche euch daher schon einmal ein paar schöne Ostertage. Bis bald und viel Spaß weiterhin bei uns!
Reifen für die nächsten Rennen
Pirelli hat soeben die Reifen für die kommenden drei Rennen bekanntgegeben. In Baku kommen die drei weichsten Mischungen zum Einsatz, also C3 bis C5. Gleiches gilt für Imola, dazwischen setzt man in Miami auf C2 bis C4.
Das Rennen in Baku wird das erste in diesem Jahr sein, bei dem der C5-Reifen zum Einsatz kommt.
Stuck: Hülkenberg für Haas "ein Sechser im Lotto"
In Australien holte Nico Hülkenberg die ersten Punkte seit seinem Formel-1-Comeback. Hans-Joachim Stuck lobt gegenüber 'Eurosport': "Er fährt genau, wie ich es erwartet und erhofft hatte. Ich weiß, was er kann."
"Nico ist ein Beißer, der nichts verlernt hat und in die Formel 1 gehört. Seine Leistung überrascht mich nicht, er macht das sensationell. Hülkenberg ist für Haas ein Sechser im Lotto", so der ehemalige Formel-1-Pilot.
"Hülkenberg bringt dieses Team mit seiner Erfahrung nach vorne", betont er und erklärt: "Nico ist für das Team in allen Bereichen ein Zugewinn." Mal schauen, ob der Deutsche in Baku auch wieder so abliefern kann.
Aston Martin: Größte Schwäche der Topspeed?
Nach den ersten drei Saisonrennen liegt Aston Martin überraschend auf dem zweiten WM-Rang. Gegen Red Bull hat allerdings auch die Truppe aus Silverstone bislang kein Land gesehen. "Ich denke, wir haben ein tolles Auto", stellt Mike Krack klar.
"Aber Red Bull ist auf einer Gerade substantiell schneller. Das ist etwas, woran wir definitiv arbeiten müssen", so der Teamchef, der im Hinblick auf die generelle Hackordnung 2023 sagt: "Es ist klar, dass Red Bull am schnellsten ist."
Daher sei aber alles "sehr eng", betont er. "Es gibt dieses große Mittelfeld, in dem es im Grunde um ein, zwei oder drei Zehntel geht. Ich denke, dass es in [unserer] Situation mit Ferrari und Mercedes ähnlich ist", so Krack.
Er geht davon aus, dass sich das Kräfteverhältnis regelmäßig ändern wird, "abhängig von der Strecke und dem Layout." Aber wird es jemand in diesem Jahr auch noch schaffen, Red Bull einzuholen ...?
Abgestürzte Großmächte
Die große Frage lautet aktuell, wann Mercedes wieder ein WM-Kandidat in der Formel 1 sein wird. Denn nach 2022 scheint das auch 2023 wieder nicht der Fall zu sein.
Unsere Fotostrecke zeigt, dass die Wartezeit in der Königsklasse manchmal sehr lange sein kann ...
Fotostrecke: Tränen statt Titel: Acht abgestürzte Formel-1-Großmächte
Nach acht WM-Titeln in Serie verpasste Mercedes 2022 zum ersten Mal wieder die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Nur ein kleiner Rückschlag oder der Beginn einer längeren Durststrecke? Wir blicken auf Seriensieger in der Formel 1, die plötzlich nicht mehr gewannen. Manche davon erholten sich wieder, manche nicht ... Fotostrecke
Christian Horner nimmt's mit Humor
Der Red-Bull-Teamchef wurde nach dem Sieg in Melbourne übrigens mit den Aussagen von Russell konfrontiert. Etwas verwundert erklärt er: "Sie hätten also [in Australien] gewinnen können, aber wir halten uns zurück? Okay ..."
Hintergrund: Russell selbst hatte nach dem Rennen erklärt, er hätte ohne rote Flagge womöglich gewinnen können. Für Horner passt das nicht damit zusammen, dass Red Bull angeblich bewusst auf der Bremse stehe.
Zudem kann er sich ein Sticheln gegen Mercedes nicht verkneifen. "Sein Team kennt solche Vorteile ja ganz genau", spielt er auf die acht WM-Titel in Serie von Mercedes zwischen 2014 und 2021 an.
Und Helmut Marko stellt bei 'Sky' klar, Red Bull sei der Konkurrenz aktuell nur dann überlegen, "wenn alles absolut reibungslos läuft." Wie schnell es damit vorbei sein könne, habe man in Melbourne bei Sergio Perez gesehen.
Russell: Red Bull 0,7 Sekunden vorne
In Australien war Mercedes näher dran, doch George Russell glaubt, dass Red Bull aktuell nur mit der Konkurrenz spielt. Im BBC-Podcast 'Chequered Flag' sagt er: "Sie halten sich ganz sicher zurück."
Er glaubt, dass die Bullen ihr volles Potenzial momentan gar nicht zeigen wollen. "Ich denke, realistisch gesehen haben sie wahrscheinlich sieben Zehntel Vorsprung vor dem Rest des Feldes", vermutet der Mercedes-Pilot.
Denn weder Max Verstappen noch Red Bull hätten aktuell einen "Grund", ans Limit zu gehen. Für ihn steht aber fest, dass die Bullen ihre wahre Überlegenheit aktuell noch gar nicht gezeigt haben.
Hamilton: Vertraue dem Team noch immer
Im Zusammenhang mit seinen Problemen stellt der Rekordchampion übrigens klar, dass er das Vertrauen in Mercedes nicht verloren habe - obwohl er seit inzwischen 16 Monaten ohne Sieg in der Formel 1 ist.
"Wir sind noch immer ein Team, das WM-Titel gewonnen hat", erinnert er und stellt klar: "Es gibt keine einzige Person im Team, die denkt, dass sie alles richtig gemacht hat und dass sie es nicht besser machen könnte."
"Das ist für mich ein wichtiger Punkt, denn wenn man eine Gruppe von Leuten hat, die in ihren Gewohnheiten feststeckt und sich nicht ändert, dann bleibt man in diesem Bereich, in dem man nicht wettbewerbsfähig ist", so Hamilton
Jeder bei Mercedes hinterfrage sich daher selbst, und man wolle "gemeinsam" aus der Krise kommen. "Es ist inspirierend für mich, den Mut zu sehen, den sie haben, und ich weiß, dass wir es schaffen werden", betont er.