• 08. März 2023 · 09:41 Uhr

Lance Stroll: Das ist die ganze Story seines Fahrradunfalls

Aston-Martin-Pilot Lance Stroll spricht zum ersten Mal darüber, wie er sich nach seinem Radunfall zum F1-Saisonstart wieder mühsam zurück ins Auto kämpfte

(Motorsport-Total.com) - "Es waren die verrücktesten zwei Wochen meines Lebens", sagt Lance Stroll über die Zeit zwischen seinem Fahrradunfall, bei dem er sich beiden Handgelenke verletzte, und dem Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain. Viel gab Aston Martin nicht über den Unfall preis, doch jetzt spricht Stroll über die Details.

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Lance Stroll schaffte es trotz Hand-OP rechtzeitig zum ersten Saisonrennen Zoom Download

"Ich stürzte von meinem Fahrrad und ging wirklich hart zu Boden", verrät er im Formel-1-Podcast 'F1 Nation'. "Und ich wusste sofort, dass beide Handgelenke etwas abgekommen hatten. Das auch mein Zeh verletzt war, bemerkte ich erst am Ende des Tages, weil ich so auf meine Handgelenke konzentriert war."

"Meine ganze Welt brach vor meinen Augen zusammen, denn ich dachte mir schon, dass ich wahrscheinlich ein paar Rennen verpassen werde, vielleicht erst in Australien zurückkommen werde. All diese Gedanken gehen einem durch den Kopf."

Das Timing sei einfach "schrecklich" gewesen, denn Unfall passierte nur vier Tage vor dem Wintertest in Bahrain, zwei Tage vor der geplanten Abreise dorthin.

Während Aston Martin bekannt gab, dass Stroll den Bahrain-Test verpassen würde und Ersatzfahrer Felipe Drugovich an seiner Stelle einsetzte, kam Stroll ins Krankenhaus. Es stellte sich heraus, dass sich der Kanadier bei seinem Unfall Brüche in beiden Handgelenken sowie einen gebrochenen Zeh zugezogen hatte.

"Auf der linken Seite haben sie es nicht gleich gesehen, und ich habe nicht einmal meinen Zeh überprüft, weil ich so auf mein Handgelenk konzentriert war, aber mein Zeh hat mich umgebracht", erinnert sich Stroll. "Ich bekam also nur einen Gipsverband für die rechte Seite - und sie sagten: 'Sie müssen operiert werden.'"

Stroll wählt MotoGP-Chirurg für OP

Nur kurze Zeit später, als Strolls rechtes Handgelenk gerade eingegipst wurde, folgte die nächste Hiobsbotschaft: "Sie kamen wieder zu mir und sagten: 'Oh, Sie haben sich auch zwei Knochen im linken Handgelenk gebrochen.'" Ein zweiter Gips folgte.

Stroll entschied sich dagegen, sich direkt vor Ort in Malaga operieren zu lassen, und flog stattdessen nach Barcelona zu dem berühmten MotoGP-Chirurgen Dr. Xavier Mir.

"Er hat schon viele Moto GP-Fahrer behandelt und ist auf Hände und Handgelenke spezialisiert", weiß der Kanadier. "Er überprüfte meine beiden Handgelenke und sagte: 'Ja, Sie haben drei Brüche, einen im rechten Handgelenk, der so schnell wie möglich operiert werden muss, und dann zwei im linken Handgelenk.'"

"Und dann erzählte ich ihm von meinem Zeh. Ich sagte: 'Mein Zeh bringt mich um.' Ich zog meinen Schuh aus und es kam Blut." Beim Röntgen zeigte sich auch hier eine Fraktur, die jedoch von selbst ausheilen musste, ebenso wie das linke Handgelenk.

"Er sagte: 'Wir werden das linke Handgelenk für zwei bis vier Wochen ruhigstellen, aber wir wissen nicht, wie lange es mit dem rechten Handgelenk dauern wird. Die Hoffnung ist, dass du es in Bahrain wieder etwas bewegen kannst. Vielleicht kannst du dann fahren, und der Zeh wird einfach Zeit brauchen'", so Stroll.


Die Wahrheit: Jetzt erzählt Stroll seine Story!

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Nach der OP am Montag wurde er tags darauf aus dem Krankenhaus entlassen. Die Testfahrten in Bahrain verfolgte der 24-Jährige vom Hotelzimmer in Barcelona aus - nicht wissend, wann er selbst wieder fahren können würde: "Ich dachte nicht, dass ich in absehbarer Zeit in der Lage sein würde, ins Auto zu steigen."

Stroll: Plötzlich ging es jeden Tag besser

"Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war so weit davon entfernt, fahren zu können. Ich war zehn Stunden am Tag bei meinem Osteopathen Henry, machte Reha. Und es fühlte sich immer noch so unmöglich an, während ich den Test verfolgte", verrät er.

"Und dann plötzlich in der vergangenen Woche, am Montag und Dienstag, hatte ich das Gefühl, dass ich mich ein bisschen mehr bewegen kann. Und am Mittwoch noch mehr."

Als er noch am selben Tag in den Simulator in Silverstone stieg, habe das zwar "höllisch wehgetan", sagt Stroll. "Aber ich dachte mir: 'Hey, wenn ich am Freitag zum FT1 komme, kann ich es vielleicht schaffen.' Es wurde von Tag zu Tag besser."

Das Go seines Arztes in Barcelona hatte er bereits am Dienstag erhalten. "Er sagte: 'Ja, mit dem rechten Handgelenk bin ich zufrieden, die Operation sieht stabil aus. Das linke Handgelenk, die Frakturen, sehen aus, als wären sie gesund genug, um Rennen zu fahren. Und beim Zeh geht es nur um die Schmerztoleranz."

Stroll entschied also, es zu versuchen, und reist zum Saisonauftakt nach Bahrain, für den vorsorglich schon Drugovich angekündigt worden war. Doch dazu kam es nicht. "Ich habe es geschafft, am Freitag ins Auto zu steigen", sagt Stroll. "Es war eine großartige Lebenserfahrung, aber ich will das nie wieder erleben!"

Im Rennen kämpfte sich der Kanadier schließlich auf einem starken sechsten Platz ins Ziel. "Ja, ich hatte Schmerzen", gibt er zu. "Die fehlenden Tests, die Schmerzen, meine Handgelenke ... das gibt dir nicht unbedingt das Selbstvertrauen, das Auto zu 100 Prozent zu pushen, weil es eben immer noch schwierig ist."

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