• 03. März 2023 · 08:11 Uhr

George Russell: Red Bull in Bahrain "in einer eigenen Liga"

Mercedes ist laut George Russell zumindest in Bahrain gegen Red Bull chancenlos, doch auf anderen Strecken erwartet er mehr Saisonsiege als 2022

(Motorsport-Total.com) - George Russell glaubt nicht, dass Mercedes beim Auftakt zur Formel-1-Saison 2023 in Bahrain (ANZEIGE: Sei mit Sky hautnah dabei, vom ersten freien Training bis zur Siegerehrung!) aus eigener Kraft gewinnen kann. Red Bull fahre derzeit "in einer eigenen Liga". Aber im Saisonverlauf traut der 25-Jährige seinem Team durchaus zu, in Sachen Weiterentwicklung einen "spektakulären" Schritt nach vorn zu machen.

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George Russell schreibt den Saisonauftakt in Bahrain ab, aber nicht die gesamte Saison Zoom Download

"Wir haben beim Test gelernt, dass Red Bull wirklich sehr stark aussieht", sagt Russell. "Ich schätze, wir müssen davon ausgehen, dass sie dieses Wochenende in Bahrain in einer eigenen Liga fahren werden. Aber es könnte einen interessanten Kampf um den zweiten Platz geben, gegen Ferrari und Aston Martin."

Doch das sei nur eine Momentaufnahme, glaubt er: "Wir alle haben versucht, ein Auto zu designen, das über die 23 Rennen im Mittel möglichst schnell sein soll, und Bahrain ist, was die Strecke betrifft, sicher ein bisschen ein Ausreißer. Das Bild, das sich dieses Wochenende bietet, wird eher nicht das Bild für die gesamte Saison sein."

Mercedes habe, insbesondere am Freitag der Wintertests, Probleme gehabt, räumt Russell ein. Aber: "Daraus haben wir gelernt. Ich bin zurück nach England geflogen und habe im Simulator gearbeitet. Das, was wir dabei herausgefunden haben, sollte uns schon dieses Wochenende ein wenig helfen. Ich sehe noch viel Luft nach oben bei uns."

Beim Test seien Mercedes "ein paar Dinge aufgefallen, mit denen wir nicht unbedingt gerechnet hätten. Aber das konnten wir leicht lösen. Wir waren einfach nicht genau im richtigen Fenster. Dieses Wochenende fahren wir einen anderen Heckflügel als beim Test. Den beim Test haben wir vor allem für Korrelationsarbeit benötigt."

Neuer Heckflügel für den Saisonauftakt

"Das war aber kein optimaler Heckflügel für die Strecke in Bahrain", erklärt Russell. Am Rennwochenende soll ein Modell zum Einsatz kommen, das weniger Luftwiderstand erzeugt. "Ich sage nicht, dass wir damit unseren Rückstand auf Red Bull aufholen können. Aber ich habe definitiv ein besseres Gefühl als am Freitagabend beim Test."

Am zweiten Tag der Wintertests rutschte Lewis Hamilton am Morgen viel stärker als erwartet. Zu wenig Grip an der Hinterachse lautete das Urteil. Am Freitagabend rauchten die Köpfe, und am Samstag war das Set-up des F1 W14 dann schon viel besser eingestellt. Auch das macht Russell Hoffnung, dass Mercedes im Saisonverlauf die Lücke schließen kann.

"Man hat gesehen, wie Mercedes vergangenes Jahr weiterentwickeln konnte. Das war im Jahresverlauf betrachtet ziemlich spektakulär. Ich denke, dass uns einige Verbesserungen schon dieses Wochenende näher heranbringen werden. Aber nochmal: Bahrain ist eine wirklich ungewöhnliche Strecke", unterstreicht er.

"Es würde mich überraschen, sollte der Abstand auch auf anderen Strecken so groß sein. Ich habe Vertrauen ins Team. Wenn wir so schnell weiterentwickeln wie vergangenes Jahr, dann ist die Ausgangsbasis, die wir jetzt haben, definitiv besser."

China-Ausfall kommt Mercedes entgegen

"Das Gute ist, dass am Saisonbeginn nicht so viele Rennen sind. Da haben wir noch Zeit im Windkanal, uns auf die dicht getakteten Rennen später vorzubereiten. Wir müssen in unsere Prozesse vertrauen. Mercedes hat achtmal hintereinander das Weltmeisterauto gebaut. Und es sind im Wesentlichen noch die gleichen Leute hier."

"Die haben ja nicht vergessen, wie man ein schnelles Rennauto baut", ist Russell überzeugt. "Es stimmt, mit dem W13 wurden wir auf dem falschen Fuß erwischt. Aber ich gehe fest davon aus, dass wir uns verbessern können, je länger die Saison dauert. Dann werden wir den Rückstand aufholen und hoffentlich ein Wörtchen mitreden."

Was genau dem W14 noch fehlt, benennt der Brite konkret mit "Anpressdruck". Er präzisiert: "Das Schwierige mit diesen neuen Regeln ist, dass du das Auto so tief wie möglich fahren musst, um diesen Anpressdruck zu finden. Da war Red Bull vergangenes Jahr besser, weil sie weniger Luftwiderstand hatten."

Weniger Luftwiderstand, mehr Anpressdruck?

Mercedes habe bei den Wintertests aber bereits Fortschritte gemacht, verweist Russell auf die Topspeedmessungen. Der neue Low-Downforce-Heckflügel soll eine weitere Verbesserung bringen. Die Logik dahinter: weniger Anpressdruck bedeutet weniger aerodynamische Last und somit auch weniger "Porpoising". Das wiederum erlaubt es, die Bodenhöhe zu verringern.

Die Frage, wie viele Saisonsiege er sich 2023 zutraut, kommt für Russell allerdings früh: "Das ist eine herausfordernde Frage", räumt er ein. "Vor einem Jahr hatten wir viele Probleme mit dem Auto, von denen wir nicht wussten, wie wir sie lösen sollen. Wir dachten, wir könnten sie schneller lösen, als uns das letztendlich gelungen ist. Wir haben dafür ungefähr bis Austin gebraucht."

"Jetzt ist unsere Basis aber viel besser als vergangenes Jahr", sagt er und hofft: "Wenn uns vergangenes Jahr ein Rennsieg gelungen ist, ausgehend von so einer schlechten Grundlage, wie wir sie am Saisonbeginn hatten, dann sehe ich keinen Grund, warum wir dieses Jahr nicht mehr Rennen gewinnen sollten."

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