• 13. Februar 2023 · 19:24 Uhr

Stefano Domenicali beruhigt: F1-Maulkorb der FIA ändert nichts

Dass für politische Äußerungen eine Genehmigung beantragt werden muss, besorgt die Formel-1-Fahrer - Stefano Domenicali glaubt nicht, dass der Passus viel verändert

(Motorsport-Total.com) - Der Automobil-Weltverband FIA sorgte im Dezember für Aufsehen, als man eine überarbeitete Fassung des Internationalen Sportkodex verabschiedete. Darin enthalten war auch das Verbot für Formel-1-Fahrer, politische Äußerungen ohne vorherige Genehmigung zu tätigen. Trotz der Maulkorb-Regelung ist Serienchef Stefano Domenicali davon überzeugt, dass sich nicht viel ändern wird.

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Stefano Domenicali glaubt nicht, dass die "Maulkorb-Regel" viel ändert Zoom Download

"Meine Überzeugung ist simpel: Wir fahren gemeinsam, um den Dialog zu unterstützen und dafür unsere Plattform richtig zu nutzen. Ich glaube nicht daran, dass es ein Problem ist, etwas auf den Mund des Fahrers zu legen, das ihn daran hindert, mit der Gemeinschaft zu kommunizieren", sagt der Italiener im Gespräch mit 'Sky Sports UK'.

"Es ist eine Frage des Respekts. Was ich nicht mag: Wenn man etwas sagen möchte und sich dabei gegenseitig angreift. Das ist falsch. Man muss die Partner, mit denen man zusammenarbeitet, auch respektieren. Wie immer im Leben muss man da die richtige Balance finden."

Domenicali: Es ist eine Frage des Respekts

Vor allem in den vergangenen Jahren nahm das politische Engagement der Formel-1-Fahrer stark zu. Lewis Hamilton beispielsweise engagiert sich für Vielfalt und Inklusion in Gesellschaft und Sport, Sebastian Vettel hat sich das Thema Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Die beiden Mehrfach-Weltmeister nahmen eine Führungsrolle ein.

"Es gibt Orte, an denen man das tun kann", meint Domenicali. "Ich meine, man muss seinen Partnern gegenüber Respekt zeigen. Wenn man Rennfahrer ist, muss man wissen, wie man sich kleiden kann. Es gibt Dinge, die man beachten muss. Ich möchte es nicht so weit treiben, dass wir am Ende einen Boxring haben. Das wäre nicht der richtige Ort."

Der FIA ging es bei der Verabschiedung des Passus darum, nicht als Plattform für private Initiativen missbraucht zu werden. Für die Fahrer dagegen fühlt sich das nach Bevormundung an. Lando Norris wähnt sich "in der Schule", Valtteri Bottas sieht "keine Notwendigkeit" für diese Regel und laut Alex Albon sind alle einfach nur "besorgt".

Formel 1 mit "klaren Artikeln" in den Verträgen

Formel-1-Chef Domenicali versucht deshalb, die Wogen zu glätten und betont: "Wir haben in unseren Verträgen auch sehr klare Artikel, die besagen, dass wir, wenn wir erkennen, dass etwas nicht in die richtige Richtung geht, sofort die Möglichkeit haben, unsere Beziehung zu beenden. Es gibt unabhängige Prüfer, die das verfolgen."

Als Beispiel nennt der Italiener den Russland-GP in Sotschi, den man in Folge des Angriffskriegs gegen die Ukraine aus dem Kalender genommen hat. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Die Formel 1 traf diese Entscheidung erst, nachdem der öffentliche Druck immens war. Den ersten Schritt machte Vettel mit seiner Boykott-Ankündigung.

Die Formel 1 hab aus Sicht von Domenicali den größten Einfluss, "wenn wir dort hingehen, wo ein echter Wille zur Veränderung besteht." Dann kann der Sport mit seinem weltweiten Bekanntheitsgrad auch echte Veränderungen anstoßen.

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