• 17. Dezember 2022 · 11:14 Uhr

Werden 2023 alle Formel-1-Autos gleich aussehen?

Werden sich im zweiten Jahr des neuen Aerodynamikreglements der Formel 1 die Fahrzeugkonzepte angleichen? Teamverantwortliche sind sich uneins

(Motorsport-Total.com) - Groß war die Kritik vor der Einführung des neuen Aerodynamikreglements 2022, dass womöglich alle Autos gleich aussehen werden, da die Regeln nur wenig Freiheiten lassen würden. Doch die Saison 2022 hat viele verschiedene Fahrzeugkonzepte hervorgebracht, die sich in einigen Aspekten sogar signifikant unterschieden haben.

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Der Start zum Großen Preis von Abu Dhabi 2022 Zoom Download

Von den Badewannen-Seitenkästen bei Ferrari, der konventionelleren Lösung bei Red Bull bis hin zur extrem schmalen Variante von Mercedes, setzten die Teams 2022 auf verschiedenste Fahrzeugkonzepte. Auch bei den Unterbodenvarianten sowie den Nasen und Frontflügeln gab es sichtbare Unterschiede.

Die Frage, die sich nun stellt: Werden sich für die Saison 2023 nun alle Autos angleichen, nachdem man 2022 die verschiedenen Konzepte mit ihren Vor- und Nachteilen sehen konnte? Die Teamverantwortlichen glauben nicht daran, obwohl man sich besonders den Red Bull RB18, der ganze 17 von 22 Saisonrennen gewinnen konnte, genauer ansehen wird.

"Man kopiert immer das schnellste Auto"

"Wenn man die Geschwindigkeit des blauen Autos sieht, bin ich sicher... Ich meine, wir haben schon viele Autos gesehen, die versucht haben, in diese Richtung zu gehen", sagt Williams-Technikdirektor François-Xavier Demaison, der das Team wie Teamchef Jost Capito überraschend verlassen wird.

"Es würde mich also wundern, wenn nicht immer mehr Autos in die gleiche Richtung gehen würden. Man kann es nicht vermeiden. Das ist Motorsport. Man kopiert immer das schnellste Auto. Das ist die Formel 1", so Demaison.

Aston Martin: 2023er-Auto wird ganz anders

Tom McCullough von Aston Martin, die mit ihrem Barcelona-Update 2022 dem Red Bull zumindest optisch schon sehr nahe gekommen sind, fügt hinzu: "Ich denke, dass die Kostenbegrenzung in diesem Jahr ein interessanter Aspekt war."

"Ich bin mir sicher, dass unser Team und sicher auch viele andere Teams nicht in der Lage waren, das Auto während der Saison so sehr zu aktualisieren, zu entwickeln und zu verändern, wie wir es in der Vergangenheit getan haben."

"Wenn ich mir das Windkanalmodell unseres eigenen Autos anschaue, ist es ganz anders als das, was wir jetzt haben. In den vergangenen Jahren hätte man mehr davon früher auf die Strecke bringen müssen. Ich denke also, dass sich andere Teams in einer ähnlichen Situation befinden werden. Es gibt auch eine Änderung der Vorschriften [bei den Unterbodenregeln]."

"Ich denke also, dass die Kostendeckelung bedeutet, dass die Leute an Ideen gearbeitet haben, die sie nicht auf die Strecke bringen konnten und deshalb wird es zu Beginn des nächsten Jahres immer noch ein paar Unterschiede geben", so McCullough.

Red Bull glaubt nicht an Angleichung der Fahrzeugkonzepte

Red Bulls Chefingenieur Paul Monaghan glaubt hingegen, dass es auch im kommenden Jahr noch große Unterschiede geben wird. "Einfach gesagt, nein", antwortet er auf die Frage, ob 2023 alle Autos gleich aussehen werden.

"Ich glaube nicht, dass die Autos identisch aussehen werden, denn ich glaube, wir sind noch nicht an diesem Punkt angelangt. Das Reglement regelt die Form viel stärker als früher, aber es gibt einige Unterschiede, vor allem wenn man sich den Mercedes, den Ferrari und das Red-Bull-Auto ansieht. Da gibt es einige signifikante Unterschiede."

"Und für das nächste Jahr stehen Regeländerungen an. Werden wir beim ersten Rennen alle die gleiche Lösung haben? Ich bezweifle das. Das scheint nicht die Art unseres Sports zu sein", so Monaghan. "Ich denke also, dass es dort Unterschiede geben wird. Sie werden kleiner sein als die, die wir 2010, 2011, 2012 und so weiter gesehen haben. Das ist die Entwicklung des Sports und so soll es sein."

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