• 16. November 2022 · 17:33 Uhr

Aston Martin: Unfälle von Teamkollegen ohne Nummer eins unvermeidbar

Aston-Martin-Formel-1-Chef Mike Krack sieht keine Lösung, um Unfälle zwischen Teamkollegen zu vermeiden, wenn der Rennstall keine klare Nummer eins hat

(Motorsport-Total.com) - Lance Stroll und Sebastian Vettel waren beim Formel-1-Rennen in Brasilien in einen kontroversen Zwischenfall verwickelt, der dem Kanadier ordentlich Ärger bei der Rennleitung eingebracht hat. Laut Aston-Martin-Formel-1-Chef Mike Krack wird es auch in Zukunft immer wieder Crashes unter den Teamkollegen geben, wenn es keine klare Nummer eins im Team gibt. Das sei, so der Strippenzieher, unvermeidbar.

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Mike Krack sieht keinen Handlungsbedarf bei Unfällen Zoom Download

Was war passiert? Im Sprintrennen am Samstag zog Stroll vor Kurve 3 nach rechts und drückte seinen Teamkollegen Vettel so im Kampf um die Position auf das Gras. Der Kanadier bekam dafür eine Zehn-Sekunden-Strafe und drei Strafpunkte für seine Lizenz. Die Rennleitung sprach sogar von einem "gefährlichen Manöver", eine Phrase, die selten genutzt wird.

Das war nicht das erste Mal, dass die beiden Aston-Martin-Piloten in der Formel-1-Saison 2022 aneinandergeraten sind. In Frankreich bremste Stroll in der letzten Runde plötzlich stark ab, weshalb Vettel eine Vollbremsung hinlegen musste, um nicht ins Schwesterauto zu krachen. Laut dem Kanadier war das Übersteuern des Autos Grund für die plötzliche Bremsung gewesen. In Spa gab es einen weiteren Zwischenfall, der beide viel Zeit gekostet hat.

Umfälle gehören zum Alltag

"Im Rennen passiert so etwas halt", so Krack. "Das ist immer so, das sehen wir auch bei anderen Teams." Dennoch möchte der Aston-Martin-Chef keine Nummer eins im Team definieren, um solche Vorfälle schon im Vorfeld im Keim zu ersticken. "Das hat nämlich Auswirkungen auf die Teamdynamik", stellt Krack klar, der sich einen offenen und intensiven, aber fairen Wettbewerb zwischen seinen Fahrern wünscht.

"Wir haben so etwas nicht und werden es auch in Zukunft nicht haben", so die klare Aussage von Krack. "Also müssen wir darauf vorbereitet sein, dass sie auf der Strecke hart miteinander umgehen werden. Das ist natürlich unglücklich und nicht das, was du sehen möchtest. Aber so etwas passiert einfach, wenn man zwei gleich schnelle Fahrer hat, die an der selben Stelle auf der Strecke unterwegs sind."


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Stroll hat aber noch mehr auf dem Kerbholz: Aufgrund einer Kollision mit Fernando Alonso, der Alpine verlassen wird, um in der Saison 2023 bei Aston Martin das Erbe von Vettel anzutreten, gab es weitere Strafpunkte und eine Startplatz-Strafe für das nächste Rennen. Laut Krack gibt es aber keine Systematik hinter den Unfällen des Kanadiers in der Königsklasse.

Stroll oft in der Schusslinie

"Ich denke, dass da manchmal übertrieben wird, da er wirklich im Fokus steht", meint Krack. "Ich glaube, es braucht keine weiteren Kommentare. Ich denke, dass alles okay ist." Beim Finale in Abu Dhabi geht es für Aston Martin im Kampf mit Alfa Romeo um Platz sechs in der Konstrukteursmeisterschaft. Die beiden Teams trennen gerade einmal fünf Punkte, weshalb jede Position den Unterschied ausmachen könnte.

Zuletzt hat Alfa Romeo mit Rang neun von Valtteri Bottas in Brasilien einen Punkt auf Aston Martin gutgemacht. Vettel wurde Zehnter und hat so zumindest einen Zähler mitgenommen. "Wir glauben trotzdem daran, dass wir sie schlagen können, denn wir waren zum Großteil des Rennens vor ihnen", erklärt Krack. "Als das Feld zusammengepfercht wurde, hatten wir keine weichen Reifen mehr. So ein Rennen kann also schnell kippen, auch wenn es zur Halbzeit gut aussieht."

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