• 13. November 2022 · 13:03 Uhr

In der "Mini-WM" an Red Bulls Fersen: Wie stark ist Mercedes?

Der Sieg von George Russell im F1-Sprint in Sao Paulo belegt, dass die Formkurve bei Mercedes, auch im Hinblick auf 2023, eindeutig nach oben zeigt

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat beim F1-Sprint in Sao Paulo zum ersten Mal in der Saison 2022 ein Rennen aus eigener Kraft gewonnen. George Russell fightete Weltmeister Max Verstappen nieder und sicherte sich den Sieg, Lewis Hamilton fuhr vom achten auf den dritten Platz nach vorn. Es war, da sind sich alle Experten einig, die bisher beste Performance des F1 W13 E Performance.

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Der F1-Sprint in Brasilien war der erste Saisonsieg von Mercedes 2022 Zoom Download

Jetzt stellt sich die Gretchenfrage: Hat Mercedes am Saisonende die Kurve gekratzt und ist wirklich aus eigener Kraft dazu in der Lage, Formel-1-Rennen zu gewinnen und konstant an der Spitze mitzukämpfen? Oder war der Sieg nur eine Kombination daraus, dass Interlagos als Mercedes-Strecke gilt und Verstappen zum falschen Reifen gegriffen hat?

"Wir sind noch nicht ganz dort", fürchtet Mercedes-Einsatzleiter Andrew Shovlin. "Wir müssen auf den W14 warten, bis wir einige der Probleme mit diesem Auto beheben können. Was wir aber sehen ist, dass wir mit dem Austin-Update einen guten Schritt nach vorn gemacht haben. Und das ist wirklich ermutigend."

Beim Grand Prix der USA führte Mercedes nicht nur einen neuen Frontflügel ein (der dann erst in Mexiko wirklich verwendet wurde), sondern auch eine neue Endplatte für den Heckflügel sowie Modifikationen am Unterboden. Seither scheinen die Phasen länger zu werden, in denen man Verstappen im Red Bull ernsthaft Paroli bieten kann.

"Das Auto hat immer noch ein paar Macken, die wir in den Griff kriegen müssen. Die sind nicht weg", weiß Shovlin. Aber: "Wir sind jetzt, obwohl wir die gleichen Probleme immer noch haben, trotzdem schneller geworden. Aber nochmal: Um diese Probleme zu beheben, werden wir auf das neue Auto warten müssen."

Mercedes räumt ein: Sind jetzt zweite Kraft

Mercedes ist bekannt für die Mentalität, niemals in Selbstzufriedenheit zu verfallen. Trotzdem räumt Shovlin (in Brasilien übrigens Vertretung für Teamchef Toto Wolff, der diesmal abwesend ist) ein, dass man "zumindest in den letzten paar Rennen" wohl tatsächlich zweite Kraft im Formel-1-Feld gewesen sei. Hinter Red Bull, aber vor Ferrari.

In Bezug auf Ferrari könne man aber auch hinterfragen, "warum unser Qualifying nicht so gut ist wie ihrs. Auch eine Sache, die wir beheben müssen. Aber es sieht zumindest so aus, als könnten wir wieder mitmischen. Es gab schon bisher hin und wieder mal ein Rennen, in dem wir gut dabei waren. Aber in letzter Zeit waren wir einfach konstanter vorn dabei."

Blick auf die Ergebnisse: So stark ist Mercedes

Seit dem Austin-Update zeigt die Formkurve steil nach oben: zweite Startreihe mit beiden Autos beim Grand Prix der USA, Zweiter und Dritter auf dem Grid beim Grand Prix von Mexiko, Poleposition durch George Russell beim Grand Prix von Sao Paulo. Dazu kein schlechteres Rennergebnis mehr als P5 (Russell in Austin) - und der Sieg im F1-Sprint am Samstag.


F1-Sprint: Warum Mercedes plötzlich gewinnt

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F1-Sprint in Brasilien: Max Verstappen scheitert an der Reifenwahl, George Russell feiert seinen ersten Sieg in der Formel 1. Weitere Formel-1-Videos

Oder, anders ausgedrückt: In einer fiktiven "Mini-WM" ab Austin hätte Red Bull 86 Punkte geholt, Mercedes 74 und Ferrari 43 - und mit beiden Autos in der ersten Startreihe ist nicht ausgeschlossen, dass Mercedes in diesem Trendbarometer sogar die Führung übernehmen könnte. Ein positives Signal auch im Hinblick auf 2023.

Warum das Austin-Update so wichtig war

"Es ist schon wichtig fürs Vertrauen in unsere Technik, dass das Auto schneller wird, wenn wir ein Update bringen", nennt Shovlin ein Beispiel. "Das war zuletzt enorm beruhigend, denn vor uns liegen jetzt drei Monate, in denen wir nicht auf der Rennstrecke testen können, wie gut das ist, was wir tun. Da ist es wichtig, dass wir wissen: Wir gehen in die richtige Richtung."

Gleichzeitig gibt er sich nicht der Illusion hin, dass am Sonntag in Sao Paulo der Sieg auf dem Silbertablett liegt. Shovlin rechnet fest mit Verstappen und Red Bull: "Wenn die Temperaturen wie erwartet steigen, könnte ihnen das entgegenkommen. Sie waren an der Vorderachse limitiert, aber das könnte sich relativieren. Und sie werden nicht mehr auf dem falschen Reifen sein."

Shovlin: Brasilien-Wochenende kommt Mercedes entgegen

Verstappen hatte den F1-Sprint auf Medium in Angriff genommen - und ist damit für das Hauptrennen der einzige der Topfahrer, der noch zwei frische Softs zur Verfügung hat. Dazu kommt: In Sao Paulo gab es nur zwei Stunden Freies Training. Wer da das Set-up schnell trifft, ist im Vorteil. Und das scheint Mercedes gut gelungen zu sein.

Shovlin erklärt: "Bei einem Sprint hast du nur eine Stunde, um am Set-up was zu ändern. Danach bist du fürs Qualifying festgelegt. Wenn du da von Anfang an auf der richtigen Spur bist, hast du einen Vorteil. Unser Auto lief am Freitag gleich ganz gut, obwohl die Streckenbedingungen schwierig waren."

"Am Samstagmorgen", sagt er, "hatten wir dann nicht mehr das Gefühl, so toll in Form zu sein. Starkes Überhitzen der Hinterräder. Da kamen uns die kühleren Bedingungen entgegen. Wir gingen davon aus, dass uns das helfen würde. Die Umstände haben für uns gut gepasst. Und wir hatten beide Autos auf dem richtigen Reifen. Auch das hat geholfen."

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