• 09. November 2022 · 15:23 Uhr

Lewis Hamilton: Dachten, wir haben ein "enorm schnelles" Auto

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton sagt, dass sein Team aus der Erfahrung von 2022 viel Positives mitnehmen kann, doch ein Vergnügen war diese Saison beileibe nicht

(Motorsport-Total.com) - 2022 könnte für Mercedes die erste Formel-1-Saison seit 2011 ohne Rennsieg werden. Zwar fuhr Lewis Hamilton zuletzt zweimal in Folge als Zweiter aufs Podest, ein Sieg war ihm oder George Russell in diesem Jahr aber noch nicht vergönnt.

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Lewis Hamilton und Mercedes erlebten 2022 eine schwierige Saison Zoom Download

Für Neuzugang Russell und den siebenmaligen Weltmeister Hamilton war es eine zähe Saison mit dem W13, der vor allem in der ersten Saisonhälfte unter extremem "Porpoising" litt. Hamilton bezeichnete das Auto als das "unberechenbarste" seiner Karriere und sagte, es sei eine Herausforderung gewesen, es zu bändigen.

In einem Interview mit ausgewählten Journalisten, darunter auch ein Vertreter von Motorsport Network, unterstreicht er diese Aussage nun mit einem interessanten Vergleich.

"Ich habe es meinen Ingenieuren so beschrieben: Stell dir vor, du schleichst dich hinten ein Pferd und versuchst, so nah wie möglich heranzukommen. Wo ist die Grenze, bevor es dir ins Gesicht tritt? So kann ich am besten beschreiben, wie es ist, wenn man versucht, sich an das Auto heranzutasten", sagt Hamilton.

Lösungen dauerten länger als erhofft

Er habe schon beim ersten Test vor dem Saisonstart gewusst, dass es nicht einfach werden würde - aber er hatte die Hoffnung, dass das Team die Dinge schneller in den Griff bekommen würde, als es das letztendlich tat: "Es ist manchmal schwierig zu wissen, wie lange es dauern wird, diese Dinge zu reparieren."

"Ich hatte nicht erwartet, dass die Jungs so lange brauchen würden. Sie haben auch nicht erwartet, dass sie so lange brauchen würden, um zu verstehen, was die Ursache für das Bouncing ist. Sie mussten neue Dinge entwickeln, die wir vorher nicht hatten."

"Aber was dich nicht umbringt, macht dich stärker, und wir stehen immer noch aufrecht", betont der Brite - wenngleich er einräumt, wie hart es für alle in Brackley gewesen sei, als klar wurde, dass das neue Auto nicht so konkurrenzfähig war wie erhofft.

Hamilton: "Das war für alle hart"

"Wir saßen im Februar zusammen und waren alle sehr optimistisch. Alle sagten uns, dass wir ein enorm schnelles Auto haben würden", blickt Hamilton zurück. "Ich glaube, dass jeder, der über den Winter so hart daran gearbeitet hat, wirklich aufgeregt war."

"Aber wenn man dann herausfindet, dass das verdammte Ding nicht funktioniert, und wir aufgeschmissen sind, war das für alle hart. Ich glaube, jeder hatte wirklich zu kämpfen."

"Und wir haben alle unseren eigenen Prozess durchlaufen, damit umzugehen", erzählt er weiter. "Aber ich denke, es war überraschenderweise eine wirklich starke Zeit der Veränderung für uns alle. Wir sind als Team stärker und enger zusammengerückt."

"Bessere Teamkollege als je zuvor"

Hamilton selbst betont, dass es sich für ihn zu Beginn "nicht allzu schwierig anfühlte", mit der Zeit aber immer zermürbender geworden sei. "Weil du hoffst, dass du wieder dorthin kommst, und das taten wir eine Zeit lang nicht. In einem Rennen werden wir Zweiter und im nächsten Rennen sind wir es nicht mehr."


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"Das Auto ist an einem Wochenende gut, dann ist es an einem, zwei, drei, vier nicht gut, dann geht es wieder aufwärts. Und man weiß es einfach nicht. Man arbeitet im Simulator, und der Simulator sagt einem etwas anderes als das, was man auf der Strecke sieht. Es ist einfach ein verwirrendes Jahr mit vielen Emotionen."

"Ich denke, ich habe gelernt, mir keine großen Hoffnungen zu machen. Es ist besser, die Erwartungen nicht zu hoch anzusetzen", sagt der 37-Jährige und sieht auch bei sich persönlich eine Veränderung. "Ich würde auf jeden Fall denken, dass ich besser war als in den anderen Jahren, in denen ich so etwas erlebt habe."

"Innerhalb des Teams, bei der Kommunikation, beim Einstimmen der Leute. Ich glaube, ich war meinen Kollegen ein besserer Teamkollege als jemals zuvor. Und ich glaube, dass ich in meinem Privatleben ein noch besseres Gleichgewicht gefunden habe."

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