• 01. November 2022 · 12:19 Uhr

Indizien verdichten sich: Hülkenberg "relativ optimistisch" für Haas-Cockpit

Mehrere Indizien deuten darauf hin, dass Nico Hülkenberg 2023 das Stammcockpit bei Haas erhalten und er Mick Schumacher dort ablösen könnte

(Motorsport-Total.com) - Die Indizien dafür, dass Nico Hülkenberg 2023 ein Comeback als Rennfahrer in der Formel 1 geben könnte, verdichten sich. Der 35-jährige Deutsche gilt als Topfavorit auf ein Stammcockpit beim amerikanischen Haas-Team, wo er ausgerechnet seinen um zwölf Jahre jüngeren Landsmann Mick Schumacher verdrängen würde.

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Nico Hülkenberg würde, sollte er bei Haas zum Zug kommen, Mick Schumacher ersetzen Zoom Download

Wann Haas die Entscheidung bekannt gegeben wird, ist derzeit noch ein Geheimnis. Vieles deutet aber darauf hin, dass es vor dem nächsten Rennen in Brasilien (findet am 13. November in Sao Paulo statt) passieren könnte.

Nur eine Woche nach Brasilien steht nämlich bereits das Saisonfinale in Abu Dhabi auf dem Programm, und zuletzt hat Teamchef Günther Steiner erklärt, dass es sein Ziel sei, "bis Abu Dhabi zu wissen, wer nächstes Jahr im Auto sitzt". Weil der (neue?) Teamkollege von Kevin Magnussen dort beim Post-Season-Test am Dienstag testen soll.

Dass es die Pressemitteilung zwischen den direkt aufeinanderfolgenden Rennen in Brasilien und Abu Dhabi geben wird, ist unwahrscheinlich, schließlich hatte Steiner erst in Austin angedeutet, dass zwischen dem "Back-to-Back" Austin/Mexiko "nur eine Woche" liegt, und das sei "nicht genug Zeit, um irgendwas zu erledigen". Was dann vermutlich ja auch für andere "Back-to-Backs" gilt.

Wer letztendlich den Zuschlag erhält, Haas-Fahrer zu werden, darüber wird seit Wochen spekuliert. Antonio Giovinazzi, so hört man, soll keine allzu großen Chancen mehr besitzen. Pietro Fittipaldi wurde nie ernsthaft in Betracht gezogen. Womit vieles auf ein rein deutsches Duell zwischen Hülkenberg und Schumacher hindeutet.

Hülkenberg: Was sagt er über seine Chancen?

Laut Hülkenberg gebe es "nach wie vor noch nichts Konkretes zu melden". Bei dieser Aussage blieb er auch am Rennsonntag in Mexiko, den er wie immer für den österreichischen Sender 'ServusTV' kommentiert hat. Trotz beharrlicher Frageversuche von Moderator Andreas Gröbl ließ sich Hülkenberg keine konkrete Aussage zu seiner Zukunft entlocken.

Erst ganz am Ende der ServusTV-Übertragung sagte er: "Es ist ja am Ende des Tages auch nicht meine Entscheidung. Ich treffe sie nicht. Es gibt nach wie vor Gespräche. Ich bin relativ optimistisch, aber wir werden uns da noch ein bisschen gedulden müssen."

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Nico Hülkenberg ist derzeit Experte und Kommentator bei ServusTV Zoom Download

Ein weiteres Indiz, das für Hülkenberg spricht: Aston Martin hat an Allerheiligen Stoffel Vandoorne als zweiten Test- und Ersatzfahrer für 2023 bekannt gegeben, neben Formel-2-Champion Felipe Drugovich. "Die Verpflichtung von Stoffel, neben Fernando [Alonso], Lance [Stroll] und Felipe, bringt zusätzliche Tiefe in unseren fantastischen Fahrerkader", sagt Teamchef Mike Krack.

In der Pressemitteilung wird Hülkenberg jedoch mit keinem Wort erwähnt. Das ist insofern relevant, als der Deutsche derzeit noch als Test- und Ersatzfahrer bei Aston Martin unter Vertrag steht und 2022 sogar die ersten beiden Saisonrennen anstelle von Sebastian Vettel bestritten hat. Ein Hinweis auf seinen Abschied von Aston Martin?

Entscheidung wird von Gene Haas getroffen

Nicht ausgeschlossen, dass die Entscheidung ob Hülkenberg oder Schumacher dieser Tage fällt. Getroffen wird sie letztendlich - nach Beratungen mit Teamchef Steiner - von Teameigentümer Gene Haas, der sich zuletzt am Rande eines NASCAR-Events in Las Vegas extrem kritisch über die Leistungen von Schumacher geäußert hat.

Haas meinte dort, Schumacher habe zwar "eine Menge Potenzial, aber er kostet uns ein Vermögen und er hat viele Autos geschrottet". Und: "Wenn Mick bleiben möchte, muss er uns zeigen, dass er ein paar mehr Punkte holen kann. Darauf warten wir."

Bisher vergeblich. Seit dem Zwischenhoch in Silverstone und Spielberg im Juli ist Schumacher an neun Rennwochenenden hintereinander leer ausgegangen. Der Vollständigkeit halber sei allerdings angefügt, dass auch Magnussen im gleichen Zeitraum nur ein einziges Mal punkten konnte (Platz 9 in Austin).

Ralf Schumacher: Mick ist besser als Magnussen

Trotzdem: "Seit Silverstone ist Mick der bessere Fahrer", findet 'Sky'-Experte Ralf Schumacher. "Er kann mehr aus dem Auto rausholen. Wenn man jetzt die Entscheidung treffen müsste, sollte man eher über eine andere Personalie nachdenken. Die Fahrer sollten gesetzt sein, da man nächstes Jahr die Erfahrung nutzen und die Resultate ernten kann."

Ralf Schumacher hatte vor dem Rennwochenende in Mexiko auf dem Instagram-Kanal von 'Sky' erklärt, dass er glaube, "dass die Entscheidung wahrscheinlich schon gefallen ist". Und: "Ich gehe immer noch vom Positiven aus." Gleichzeitig verstehe er aber, dass Haas "keine Eile" hat und sein Neffe "mit dem aufgebauten Druck Gott sei Dank sehr gut umgeht. Von daher haben alle Zeit."

Haas sowieso. Weder Schumacher noch Hülkenberg haben andere Alternativen, in der Formel 1 Rennen zu fahren. Daher sind zum jetzigen Zeitpunkt auch keine weiteren Vertragsverhandlungen notwendig. Der Ball liegt beim Team: Welchen Fahrer halten Gene Haas und Steiner eher für geeignet, 2023 die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen?

Die Haas-Vorgabe, Punkte zu sammeln, hat Schumacher in Texas und Mexiko nicht umgesetzt. Was mit dem unterlegenen Auto aber auch schwierig ist. "In Austin", sagt der 23-Jährige, "hatten wir den Speed, um in die Punkte zu fahren. Ich glaube, da war ein sechster Platz drin, was uns sehr gefreut hätte."

Anders eine Woche später in Mexiko. Dort sei im Rennen "keine Pace" drin gewesen, "und man hat ja auch gesehen, dass das bei beiden Autos der Fall war. Von daher glaube ich nicht, dass das ein riesen Faktor sein wird in den Vertragsgesprächen."

Vettel über Mick: Positive Entwicklung ist da

Schumachers Freund und Mentor Sebastian Vettel, der seine Formel-1-Karriere am Ende der Saison 2022 auf jeden Fall beenden wird, würde es bedauern, sollte Mick mit ihm aufhören müssen: "Ich glaube, die Entwicklung ist auf jeden Fall da. Und er hatte dieses Jahr einige Rennen, die gut waren."

"Andere", sagt Vettel, "sind vielleicht nicht so gut gelaufen. Mal war er vielleicht zur falschen Zeit am falschen Ort. Und wir wissen alle: Wenn wir ans Limit gehen, dann passieren manchmal auch kleine Fehler." Besonders dann, wenn ein Fahrer über die Grenzen des Autos hinausgehen muss, um vielleicht doch Punkte zu sammeln.

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