• 28. Oktober 2022 · 01:07 Uhr

Max Verstappen: Verbot der Heizdecken wird zu Unfällen führen

Max Verstappen kritisiert die Formel 1 für das anstehende Verbot der Heizdecken, denn schon 50 Grad "kalte" Reifen in Austin waren für die Piloten kein Spaß

(Motorsport-Total.com) - Kommt es bald vermehrt zu schweren Unfällen aufgrund von zu kalten Reifen? Diese Sorgen tragen derzeit viele Formel-1-Piloten, nachdem sie in der vergangenen Woche die neuen Pirelli-Reifen für 2023 getestet haben. Hintergrund ist das Verbot der Heizdecken, das 2024 eingeführt werden soll. Im kommenden Jahr soll die Temperatur schon von 70 auf 50 Grad Celsius reduziert werden.

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Reifen in Heizdecken sollen bald der Vergangenheit angehören Zoom Download

Mit dieser Temperatur waren die Fahrer auch beim Test in Austin unterwegs, um schon einmal einen Vorgeschmack zu bekommen. Und der hat den Fahrern gar nicht geschmeckt: "Das hat keinen Spaß gemacht", findet Max Verstappen. "Ich habe mich schon in der Boxengasse fast gedreht." Er fürchtet: "Wir werden viele Unfälle haben, das weiß ich jetzt schon."

Andere Serien kommen zwar auch ohne Heizdecken zurecht, diese fahren aber mit anderen Reifen und haben nicht die hohen PS-Zahlen der Formel-1-Boliden, die sich natürlich auf die Reifen übertragen müssen.

"Aufgrund der hohen Belastungen muss der Reifen ziemlich steif sein. Und wenn es kalt ist, dann ist er verdammt hart und einfach wie Eis", meint Kevin Magnussen. "Bei den Sportwagen hatten wir nie Reifenwärmer und es gab auch nie ein Problem. Aber 50 Grad hier sind ein großes Problem."


F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2022 - Pre-Events

Der Haas-Pilot hat kein Verständnis für die Entscheidung und greift die Verantwortlichen an: "Ich denke nicht, dass Pirelli, die FIA und die Formel 1 wirklich verstehen, wie schwierig es ist, die Reifen aufzuwärmen, selbst wenn du bei 70 Grad anfängst", sagt er. "Sie haben die Autos noch nie gefahren und verstehen es einfach nicht. Das ist ein Sicherheitsrisiko."

Max Verstappen sagt, dass man eine Lösung für das Problem finden muss. Das habe Austin gezeigt. "Austin ist eine Strecke, auf der du die Reifen noch ziemlich leicht aufwärmen kannst, weil es ziemlich schnelle Kurven gibt", sagt er. In Mexiko an diesem Wochenende rechnet er hingegen mit einer "schönen Driftshow".

"Und wenn man auf Stadtkurse wie Monaco kommt oder Mischbedingungen hat, dann wird es das halbe Rennen dauern, bis du wieder Temperatur in den Reifen hast", so der Niederländer. Und: "Weil du in den ersten Runden viel herumrutschen wirst, werden die Reifendrücke durch die Decke gehen und deine Reifen bauen noch mehr ab."

Für den Red-Bull-Piloten sei es "fast unmöglich zu fahren". Seine Lösung: Die Reifenwärmer einfach weiter verwenden. "Wenn die Heizdecken sowieso da sind, wieso benutzen wir sie nicht einfach mit voller Leistung? Entweder ganz oder gar nicht. Kein Mittelweg, denn sie sind ja eh da. Wir brauchen auch keine neuen zu kaufen."

Ansonsten fürchtet er ab 2024, wenn die Heizdecken komplett verboten sein sollen, das totale Chaos: "Wenn du nur ein bisschen zu sehr aufs Gas gehst, dann kann es bei der Motorenleistung, die wir haben, zu einem wirklich schweren Unfall kommen. Danke dafür."

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