Nach Verwirrung um 75-Prozent-Regel: FIA kündigt Präzisierung an
Die FIA kündigt eine Überarbeitung des Reglements an, um verwirrende Situationen wie jene um die Punkteverteilung nach Rennende in Suzuka künftig zu vermeiden
(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat am Freitagmorgen ihren Untersuchungsbericht in Bezug auf das chaotische Rennen am 9. Oktober 2022 in Suzuka (Japan) veröffentlicht. Neben zwölf konkreten Maßnahmen, die als Verbesserungen zeitnah umgesetzt werden sollen, und der Tatsache, dass Pierre Gaslys Fahrweise darin als "rücksichtslos" eingestuft wird, sticht vor allem eine geplante Veränderung des Sportlichen Reglements ins Auge.
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Max Verstappen (links) war in Suzuka nicht sofort klar, dass er Formel-1-Weltmeister ist Zoom Download
Der Grand Prix von Japan wurde bereits nach 28 von eigentlich 53 geplanten Runden beendet, weil die offizielle Rennzeit das Maximum von drei Stunden erreicht hatte. Die zurückgelegte Distanz entsprach knapp 53 Prozent der kompletten Renndistanz, weshalb viele TV-Kommentatoren davon ausgingen, dass die Punkte laut Punktesäule 3 in Artikel 6.5.e des Sportlichen Reglements verliehen werden würden.
Damit hätte Max Verstappen nur 19 statt 25 Punkte erhalten und wäre rein rechnerisch noch nicht als Weltmeister festgestanden.
Doch der Teufel lag im Detail: Artikel 6.5 benennt, dass diese Regelung nur greift, wenn ein Rennen unterbrochen wird und nicht fortgesetzt werden kann; und nicht, wenn bei laufendem Rennbetrieb die maximale Rennzeit erreicht wird.
Die FIA hält im Suzuka-Bericht fest, dass das Reglement wortgetreu umgesetzt wurde und somit kein Prozedurfehler vorlag.
Dennoch kündigt der Verband an, Artikel 6.5 des Sportlichen Reglements zu überprüfen und gegebenenfalls zu präzisieren, um in Zukunft mehr Klarheit für alle Beteiligten zu schaffen.