• 28. Juli 2022 · 20:35 Uhr

F1 2023: Sogar mehr Unterschiede bei den Fahrzeug-Designs als 2022?

Im zweiten Jahr bei neuen Regeln gleichen sich die Teams erfahrungsgemäß mehr an - Doch 2023 könnte eine Ausnahme bilden - Das liegt an einem neuen Fokus

(Motorsport-Total.com) - Werden die Formel-1-Autos 2023 mit extremen Lösungen an der Karosserie aufwarten? Die Erwartungen mehren sich, dass die Rennställe mehr Energie in die Karosserie investieren werden. Der Grund dafür ist, dass sich zwei Vorhersagen zum neuen Reglement nicht erfüllt haben.

George Russell, Lando Norris, Daniel Ricciardo, Yuki Tsunoda

Die Formel-1-Autos dürften 2023 extremere Designs an der Oberseite aufweisen Zoom Download

So hat das eng gestrickte Regelwerk der Formel 1 für die Saison 2022 Befürchtungen geschürt, dass alle Autos gleich aussehen könnten. Die Regularien geben den Designern deutlich weniger Freiraum für unkonventionelle Lösungen. Im ersten Jahr des Reglements hat sich diese Erwartung nicht erfüllt.

Vor allem bei den Seitenkästen warten die Teams mit einer Vielzahl an Lösungen auf. Ferrari setzt auf eine "Inwash"-Lösung, Red Bull auf "Downwash" und Mercedes verzichtet gleich völlig auf den Seitenkasten.

Während die Saison andauert, gleichen sich die Teams mit ihren Ideen jedoch mehr und mehr an, weil sie ein besseres Verständnis dafür entwickeln, was bei den neuen Autos funktioniert und was nicht. Hier kommt die zweite Prognose ins Spiel, die sich nicht erfüllt hat.


Fotos: F1: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)


Diese besagt, dass die Performance vor allem davon abhängt, wie der Luftstrom and der Unterseite des Fahrzeugs gemanagt wird. Stattdessen sind die Teams zu der Einsicht gekommen, dass die Karosserie ebenso wichtig ist, wenn es darum geht, die Performance des Unterbodens und des Diffusors zu verbessern.

Warum der Fokus wieder nach oben wandert

Es wird daher erwartet, dass die Teams 2023 einen größeren Fokus auf die Fahrzeugoberseite legen werden und dabei mit äußerst aggressiven Lösungen aufwarten dürften.

Alan Permane, sportlicher Leiter beim Alpine-Team, sagt dazu: "Wir finden noch viele Verbesserungen beim Unterboden und an der Oberseite. Ich erwarte, dass die gelernten Lektionen zwangsläufig zu extremeren Lösungen im kommenden Jahr führen werden."

"Dort, wo wir beim Packaging derzeit durch Kühler, Auspuff und solche Dinge beschränkt sind, können wir für das kommende Jahr Änderungen vornehmen."

McLaren-Technikchef James Key sagt, dass man die Karosserie richtig hinbekommen muss, nachdem die Teams in allen anderen Bereichen so eingeschränkt sind.

"Es war ein Lernprozess, weil wir so viel weniger Stellschrauben zur Verfügung haben und deshalb auf ganz andere Stellschrauben ausweichen müssen. Dadurch ist das Bodywork wichtiger geworden. Das ist einer der wenigen Bereiche, in dem man noch viele Freiheiten hat."

"Natürlich hätte man solche Dinge auch schon vergangenes Jahr [bei der Entwicklung des 2022er-Autos] anstellen können, aber es war ein wesentlich kleinerer Punkt als das, was man beim Bargeboard und Diffusor finden konnte. Jetzt ist all das erledigt, also muss man sich dem nächsten Bereich zuwenden. Und da spielt die Karosserie eine wichtige Rolle."

Bei den Seitenkästen noch lange nicht ausgelernt

Für viel Aufregung hat Mercedes mit seinem Konzept ganz ohne Seitenkasten gesorgt. So gibt es die Theorie, dass der Verzicht auf die Seitenkästen stark zu den "Porpoising"-Problemen beigetragen habe.

Die Fahrzeugunterseite ist im Großen und Ganzen bereits optimiert, aber oben ist noch Luft

Die Fahrzeugunterseite ist im Großen und Ganzen bereits optimiert, aber oben ist noch Luft Zoom Download

Mercedes besteht darauf, dass dem nicht so sei, aber Key gesteht, dass der Luftstrom über die Karosserie einen wichtigen Teil bei der Performance der aktuellen Formel-1-Generation einnimmt.

"Was man an den Seitenkästen anstellt, ergänzt in vielerlei Hinsicht das, was man unter dem Fahrzeug macht", sagt er. "Da gibt es noch verschiedene Philosophien. Man schaue sich Ferrari mit dem 'Inwash'-Konzept an, die haben ein schnelles Auto. Ich denke, wir haben bei diesen Regeln noch lange nicht ausgelernt."

"Es gibt noch viel zu lernen und die Teams sind sich nicht einig darüber, wie das Design des Seitenkastens aussehen muss. Wir sehen verschiedene Lösungen und ich bin mir nicht sicher, dass sich das kommendes Jahr bereits erledigt haben wird."

"Ja, es geht vor allem um den Unterboden, aber alles, was drum herum gemacht wird, wie Karosserie, Aufhängung und so weiter, ist da, um ihn zu unterstützen."

Es wird spannend zu sehen sein, mit welchen Lösungen die Teams im Jahr 2023 aufwarten werden. Wird der umstrukturierte Fokus dafür sorgen, dass die Unterschiede zwischen den Teams zunehmen, wenn sie immer aggressivere Lösungen verfolgen? Oder werden sie alle mehr oder weniger auf dieselbe Lösung hinarbeiten? Wir werden es bei den Launches 2023 herausfinden.

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