• 19. Juli 2022 · 11:14 Uhr

Strafe vermieden: Fernando Alonso mit allen Wassern gewaschen

Die Onboard-Aufnahmen zeigen: Es waren doch keine Vibrationen Schuld am zusätzlichen Reifenwechsel von Fernando Alonso beim Grand Prix von Österreich

(Motorsport-Total.com) - Die Verwunderung war groß, als Alpine-Pilot Fernando Alonso beim Grand Prix von Österreich gleich zwei Runden in Folge an die Box kam, nachdem das virtuelle Safety-Car aufgrund des Motorplatzers von Carlos Sainz aktiviert wurde.

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Fernando Alonso hat die FIA in Österreich ausgetrickst Zoom Download

Der Spanier startete das Rennen nach den technischen Problemen im Sprint vom letzten Platz auf den harten Reifen, ehe er in Runde 27 erneut die härteste Mischung aufzog. Mit der VSC-Phase bot sich die Gelegenheit, zeitsparend die obligatorische zweite Reifenmischung aufzuziehen.

Nach dem Rennen machte Alonso starke Vibrationen dafür verantwortlich, dass er seinen gerade erst in Runde 57 aufgezogenen Medium-Reifen eine Runde später erneut austauschen musste. Zudem klagte er, dass dieser zusätzliche Boxenstopp einen sechsten Platz verhindert habe und er daher nur auf den zehnten Rang ins Ziel kam.

Loses Vorderrad verantwortlich für Extra-Stopp

"Gleich nach dem ersten Sektor spürte ich starke Vibrationen auf den Reifen, sodass wir beschlossen, erneut an die Box zu fahren. Ich kam auf P14 raus, neun Runden vor Schluss und konnte mich auf P10 verbessern", sagt Alonso.

In der Onboard-Aufnahme des Spaniers ist jedoch klar zu erkennen, dass wie von einigen schon vermutet tatsächlich ein nicht richtig montiertes Rad die Ursache war. Nach der Boxenausfahrt ist zu sehen, wie Alonso sein linkes Vorderrad argwöhnisch beobachtet, ehe es beim Einlenken in die dritte Kurve zu Rauchentwicklungen kommt und deutlich zu sehen ist, dass der Reifen nicht richtig auf der Felge steckt.

Mit all seiner Erfahrung behielt der Alpine-Pilot jedoch einen kühlen Kopf und meldete am Funk: "Ich komme wieder an die Box." Als sein Renningenieur daraufhin fragt, was denn das Problem sei, versucht Alonso, das Problem zu vertuschen, indem er erneut sagt: "Ich komme an die Box."

Alonso rettet letzten Punkt

Da das sportliche Reglement der FIA eine Zehn-Sekunden-Stop-und-Go-Zeitstrafe vorsieht, sofern ein Auto im "unsicheren Zustand" die Box verlassen sollte, wollte Alonso unbedingt keine Aufmerksamkeit des Rennleiters und der Stewards auf sich lenken, da Punkte sonst unmöglich geworden wären.

Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer rätselte nach dem Rennen genau wie Alonso über die vermeintlichen Vibrationen: "Ich weiß nicht, was die Vibrationen verursacht hat", sagt er. "Wir kamen noch einmal in die Box und wechselten auf neue Medium-Reifen und die Vibrationen waren weg."

Wie Alonso bereits in der Vergangenenheit tricksen wollte

Dass Fernando Alonso eine unfassbare Rennintelligenz verfügt und mit allen Wassern gewaschen ist, hat er in dieser Saison bereits in Miami gezeigt. In Runde 53 kürzte er ohne sichtbaren Verbremser die Schikane vor der langen Geraden ab, um den hinter ihn fahrenden Mick Schumacher aus dem DRS-Fenster zu bekommen.

Dieses Vergehen blieb jedoch nicht ungeahnt und der Spanier kassierte eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, was ihn aus den Punkterängen manövrierte.

Bei seinem vorzeitig letzten Formel-1-Rennen in Abu Dhabi 2018 für McLaren wählte er eine ähnliche Strategie. Auf Rang elf liegend wollte er unbedingt seine Formel-1-Karriere mit einem Punkteresultat beenden, jedoch war der vor ihm liegende Kevin Magnussen im Haas zu schnell für den McLaren.

Daher kürzte er zu Rennende die Schikane im zweiten Sektor nach der langen DRS-Geraden gleich drei Mal ab, um sich an den Dänen heranzukämpfen. Obwohl Alonso mit leichten Verbremsern versuchte, nicht zu auffällig zu wirken, erhielt er dennoch drei Fünf-Sekunden-Strafen, was jedoch an seinen elften Platz nichts änderte.

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