• 03. April 2022 · 12:12 Uhr

Nach Kritik: Saudi-Arabiens Sportminister lädt Lewis Hamilton zum Gespräch

Lewis Hamilton war froh, als er Saudi-Arabien nach dem Formel-1-Rennen wieder verlassen konnte - Jetzt hat er eine Einladung vom Sportminister erhalten

(Motorsport-Total.com) - "Meine Position ist dieselbe wie im vergangenen Jahr", sagt Lewis Hamilton im Rahmen des Formel-1-Grand-Prix in Saudi-Arabien. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister fühlte sich schon beim Debüt des Straßenkurses in Dschidda im Jahr 2021 "unwohl", da das Königreich massiv gegen die Menschenrechte verstößt. Jetzt wurde Hamilton vom Sportminister Prinz Abdulaziz Bin Turki Al-Faisal zu einem Gespräch eingeladen.

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton soll über seine Kritik sprechen Zoom Download

Das Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien im Jahr 2022 wurde von einem Raketenangriff nur wenige Kilometer von der Rennstrecke entfernt überschattet. Zusätzlich gibt es in dem Land weiterhin Hinrichtungen und eine massive Unterdrückung von Frauen, weshalb Hamilton kein großer Fan des Formel-1-Laufes in Saudi-Arabien ist.

Prinz Abdulaziz hat den Mercedes-Piloten nicht nur zum Dialog eingeladen, sondern auch dessen Kritik kommentiert: "Ich habe die Kommentare von Lewis gesehen, in denen er einige Dinge, die in Saudi-Arabien passieren, kritisiert hat. Ich habe ihm offen und freundlich angeboten, dass er mit mir sprechen kann. Wir können uns zusammensetzen und darüber diskutieren, was die Probleme sind."

Saudi-Arabien sucht den Dialog

"Dann können wir verstehen, wo wir stehen, denn bei vielen dieser Dinge kennt man nicht die Details, obwohl man viel über Saudi-Arabien lesen kann", sagt er. Laut Prinz Abdulaziz möchte Saudi-Arabien so offen wie möglich sein, wenn es um Kritik von Menschen außerhalb des Landes geht. Deshalb wolle das Land auch mit Veranstaltungen wie der Formel 1 ins Rampenlicht rücken.

Prinz Abdulaziz, Sportminister von Saudi-Arabien

Prinz Abdulaziz ist offen für einen Dialog über das Land Zoom Download

Der Sportminister fügt hinzu: "Wir hätten uns das Kopfzerbrechen sparen und die internationale Gemeinschaft urteilen lassen können, wie sie will, dass es Kontroversen gibt und eine Einmischung verhindern können. Aber das haben wir nicht getan", sagt er. "Aber das haben wir nicht getan. Wir sind für Diskussion offen und das ist auch, was ich der Formel 1 und der FIA [Automobil-Weltverband] gesagt habe."

"Wir sollten uns gemeinsam hinsetzen und versuchen, die Situation zu verstehen, denn wir arbeiten hier gemeinsam", so Prinz Abdulaziz. "Deshalb spreche ich auch offen mit den Fahrern und habe Lewis direkt angesprochen. Wenn er die Probleme diskutieren will, ist er mehr als willkommen, um das mit mir zu tun. Er hat gesagt, dass er niemanden gefunden hat, mit dem er darüber sprechen kann."

Andere Länder, andere Sitten?

"Ich bin bereit, mich mit ihm auseinanderzusetzen. Ich glaube, dass viele dieser Probleme hochkochen, weil es keine Kommunikation und es kein Verständnis dafür gibt, was passiert. Es ist heute eine kleine Welt, wenn es um Kommunikation geht, aber wir leben in verschiedenen Bereichen auf dieser Welt mit verschiedenen Kulturen und Denkweisen. Wir sind offen für Diskussionen und freuen uns darauf."

Prinz Abdulaziz hat auch verraten, dass er im Jahr 2021 das Gespräch mit Sebastian Vettel gesucht hat, der sich ebenfalls kritisch zum Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien geäußert hat. Vettel hat versucht, sich vor Ort ein besseres Bild zu machen und ein Kartrennen für Frauen vor Ort veranstaltet.


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"Ich habe vergangenes Jahr mit Seb gesprochen und ihm gedankt, dass er das macht", erklärt der Sportminister. "Um es besser zu verstehen, sprecht nicht mit uns, sondern mit der Bevölkerung. Das ist auch die Aussage, die wir allen mitgeben wollen. Ich sage nicht, dass wir perfekt sind. Ich sage nicht, dass wir die Besten der Welt sind. Wir haben unsere Probleme, ja. Wir lösen sie aber und schreiten voran und zwar in der Geschwindigkeit, wie es funktioniert."

"Manchmal bewegen wir uns sehr schnell, manchmal verändern sich Dinge aber viel langsamer", erklärt Prinz Abdulaziz. "Das sind komplizierte Probleme, um die wir uns kümmern müssen. Wir machen das für uns, weil wir glauben, dass wir in diesem Bereich erfolgreich sein müssen. Es ist unsere Pflicht, damit die Zukunft für unsere Kinder eine gute ist und jeder im Königreich und der Region leben möchte."

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