Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Andretti-Team vor Formel-1-Einstieg? "Müssen es in einem Monat wissen"
Michael Andretti fordert von der Formel 1 eine baldige Entscheidung, sofern sein Team 2024 einsteigen soll - Colton Herta sein bevorzugter Fahrer
(Motorsport-Total.com) - Die Gerüchte rund um ein geplantes Formel-1-Team von Andretti Autosport nahmen zuletzt wieder ordentlich Fahrt auf. Befeuert wurden diese von einem Tweet von Mario Andretti am 18. Februar, in dem die US-Legende schrieb: "Michael [Marios Sohn; Anm. d. Red.] hat sich bei der FIA für den Einsatz eines neuen F1-Teams ab 2024 beworben."
"Seine Bewerbung, Andretti Global, verfügt über die nötigen Ressourcen und erfüllt alle Kriterien. Er wartet nun auf die Entscheidung der FIA." Und genau diese Entscheidung muss bald fallen, wie Michael Andretti im Gespräch mit der internationalen Edition von 'Motorsport.com' fordert: "Wir brauchen sie schnell, denn die Uhr läuft, wenn wir 2024 dabei sein wollen. Wir müssen es innerhalb eines Monats wissen."
Doch ob diese Deadline zu halten sein wird, ist derzeit noch fraglich. Bei den Testfahrten in Barcelona jedenfalls stießen die Avancen von Andretti nicht gerade auf viel Gegenliebe bei den Teamchefs der zehn aktuellen Teams. Einzig McLaren-CEO Zak Brown zeigte sich in dieser Woche wirklich offen für die Formel-1-Ambitionen von Andretti Global.
F1-Test Barcelona: Kein gutes Ende für Vettel
Wir analysieren den letzten Tag des ersten Wintertests 2022. Unter anderem mit Problemen bei den Teams von Sebastian Vettel und Mick Schumacher. Weitere Formel-1-Videos
Mercedes-Teamchef Toto Wolff meinte etwa am Rande der Testfahrten: "Jedes Team, das neu hinzukommt, muss einen Mehrwert schaffen, das heißt, es muss einen Mehrwert bieten. Und zwar nicht nur durch die Zahlung von 200 Millionen Dollar Startgeld." Doch das scheint nur die geringste Hürde für ein Unternehmen wie Andretti Global zu sein.
Michael Andretti: Renault/Alpine eine der Optionen
Verschiedene Insider, die an diesem Wochenende beim IndyCar-Saisonauftakt in St. Petersburg (Florida) zugegen sind, bestätigen die ernsthaften Absichten von Andretti, darunter US-Racing-YouTuber David Land und Formel-1-Reporter Will Buxton. "Sie könnten das Startgeld als Kleingeld bezahlen", schreibt Buxton auf Twitter.
"Und in einer Zeit, in der das Budget nicht gedeckelt ist, haben sie so viel Geld, dass die Top 3 zusammenzucken. Kein Wunder, dass das Establishment besorgt ist." Dem Vernehmen nach steht auch schon der Motorenpartner fest: Es soll sich um Renault/Alpine handeln.
Die Partnerschaft könnte sich noch von der Formel 1 auf die Langstrecke ausdehnen. 2024 steigt Alpine immerhin in die LMDh-Klasse ein. Andretti könnte demnach auch die Alpine-Prototypen in der IMSA-Serie einsetzen. Land hat einen entsprechenden Ausschnitt aus einem Gespräch mit Mario Andretti bereits auf Twitter veröffentlicht.
Löst Colton Herta einen Hype wie Max Verstappen aus?
Michael Andretti will noch nicht ganz so weit gehen. Renault sei "eine der Optionen", es gebe aber auch noch "eine andere". Mehr Klarheit herrscht dagegen schon bei der Fahrerwahl: Andretti möchte seinen IndyCar-Star Colton Herta mit in die Formel 1 nehmen. Aus seiner Sicht könnte er in den USA einen ähnlichen Hype auslösen, wie Max Verstappen in den Niederlanden.
"Sehen Sie sich den Anstieg der Einschaltquoten in den Niederlanden nur mal an. Sie haben einen [guten] Fahrer", sagt Andretti. "Wir haben hier keinen. Wenn man einen guten Fahrer mit einer guten Fangemeinde wie Colton bekommt, denke ich, dass die Quoten großartig sein werden. Für mich ist das ein No-Brainer."
Andretti will seinen Beitrag dazu leisten und bekräftigt: "Die Art und Weise, wie wir Formel 1 machen werden, wird durch und durch erstklassig sein. Wir haben große Pläne, die wirklich gut für die Formel 1 sein werden. Meine Geldgeber sind großartig. Sie sind dabei, um wettbewerbsfähig zu sein, und nicht nur, um zu sagen, dass sie in der Formel 1 sind."
Herta, der sich für den IndyCar-Saisonauftakt in St. Petersburg (Florida) auf Platz drei hinter den Penske-Fahrern Scott McLaughlin und Will Power qualifiziert hat, war bereits im Vorjahr als Fahrer eines möglichen Andretti-F1-Teams im Gespräch. Damals gab es allerdings Gerüchte, dass Michael Andretti das Team Sauber/Alfa Romeo übernehmen könnte.