• 14. November 2021 · 13:22 Uhr

Red Bull verdächtigt Mercedes: "Wissen ganz genau, was es ist"

Dass Max Verstappen am Freitag den Heckflügel von Lewis Hamiltons Mercedes berührt und inspiziert hat, hatte nichts mit dem DRS-Fehler zu tun

(Motorsport-Total.com) - Unabhängig vom DRS-Fehler, der Lewis Hamilton die Disqualifikation vom Freitagsqualifying in Sao Paulo eingebracht hat, hegt Red Bull den Verdacht, dass Mercedes im Bereich des Heckflügels einen Trick entdeckt hat, um den Topspeed auf den Geraden zu verbessern. Das war offenbar auch der wahre Grund dafür, warum Max Verstappen Hamiltons Heckflügel am Freitag im Parc ferme inspiziert und berührt hat.

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Red Bull schaut beim Heckflügel des Mercedes derzeit ganz genau hin Zoom Download

Mit dem DRS-Fehler an Hamiltons Auto hatte das nämlich nichts zu tun - Verstappen hätte mit freiem Auge aus dem Cockpit heraus die Abweichung von angeblich nur 0,2 Millimetern (laut Toto Wolff) niemals erkennen können.

"Wir haben den Verdacht, dass da irgendwas vor sich geht", sagt Verstappen. "Anfang des Jahres mussten wir unseren Heckflügel ändern. Ich denke, dass da irgendwas passiert, was ihnen mehr Topspeed gibt."

Teamchef Christian Horner gießt im Interview mit 'Sky' zusätzliches Öl in die neuerlichen "Flexiwings"-Vermutungen, wenn er sagt: "Seit drei oder vier Rennen hat Mercedes auf den Geraden einen enormen Speed. Angefangen hat es in der Türkei. Und in Mexiko waren sie am Ende der Geraden 14 km/h schneller als wir."

Red Bull wundert sich: Wie macht Mercedes das?

Hamiltons Topspeed im Sprint in Brasilien, etwa beim Überholmanöver gegen Lando Norris im Senna-S, sei "phänomenal" gewesen, staunt Horner: "Vor allem, wenn man bedenkt, wie groß der Heckflügel ist, den sie am Auto haben. Irgendwas muss da passieren, denn die physikalischen Gesetze ..."

Er erklärt: "Der PS-Vorteil, den du brauchen würdest, um so einen Geschwindigkeitsüberschuss zu erzielen, müsste ziemlich signifikant sein." Wie Mercedes das seiner Meinung nach schafft, verrät Horner nicht. Aber er betont: "Wir wissen ganz genau, was es ist."

Ein Grund, warum Red Bull bereits vor dem Rennwochenende in Sao Paulo Adrian Newey zur FIA geschickt hat. Der Technikchef legte den Regelhütern vor, was er beobachtet hatte, und bat angeblich darum, das Thema genauer anzuschauen.


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"Es ist Aufgabe der FIA, sowas zu überwachen", sagt Horner. "Die Regeln greifen immer enger. Wir müssen uns das anschauen, denn Lewis war im Sprint in einer anderen Liga. Als er Lando überholt hat, war er um 27 km/h schneller. Das ist wie eine andere Formel."

Dass Red Bull die FIA davon überzeugen möchte, bei dem Thema genauer hinzuschauen, hat eine Vorgeschichte. Bereits vor Le Castellet hatte die FIA die Testprozedur für die Flexibilität der Heckflügel gestrafft, was Red Bull dem Vernehmen nach am härtesten getroffen hat. "Vielleicht", sagt Horner, "müssen wir den Test nochmal anpassen. In der Formel 1 arbeiten clevere Ingenieure."

50.000 Euro: Red Bull nimmt Geldstrafe gelassen

Dass Verstappen für das Berühren des Hamilton-Heckflügels eine Geldstrafe in der Höhe von 50.000 Euro aufgebrummt wurde, trägt man bei Red Bull indes mit Fassung. Zahlen muss ohnehin der Fahrer, nicht das Team. Es sei zwar "eine harte Strafe, aber es trifft ja keinen Armen", grinst Helmut Marko im Interview mit 'Sky'.

Auch Verstappen selbst nimmt's mit Humor: "Können sich die Kommissare eben ein nettes Abendessen gönnen. Mit ein bisschen Wein dazu." Für ihn selbst bedeute die Strafe, dass er sich beim Online-Zocken ein paar FIFA-Punkte weniger leisten kann, witzelt der 24-Jährige.

Horner findet die Aufregung über Verstappens Verhalten im Parc ferme übertrieben: "Die Fahrer sind neugierig. Bei uns haben auch schon andere Fahrer den Kupplungshebel betätigt. Sebastian ist der König des Stupsens und Stoßens, was das betrifft! Bei einigen ist das zur Gewohnheit geworden. Lewis hat es auch schon gemacht. Die schauen sich die anderen Autos halt an."

Selbst Toto Wolff gesteht Red Bull zu, dass Verstappen nichts kaputtgemacht habe, "sondern er hat dem Auto höchstens eine Liebkosung gegeben. Das ist schon okay. Aber am Ende des Tages war es ein Parc-ferme-Verstoß. Welche Konsequenzen das hat, ist sicher ganz schwer zu beurteilen. Ich möchte da nicht in der Haut der Kommissare stecken", sagt der Mercedes-Teamchef.

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