• 26. April 2021 · 15:28 Uhr

Psychologischer Trick? Red Bull schiebt Favoritenrolle an Mercedes zurück

Mercedes schiebt die Favoritenrolle in diesem Jahr Red Bull zu, doch die Bullen wollen davon nichts wissen und wittern einen strategischen Zug von Toto Wolff

(Motorsport-Total.com) - Toto Wolffs Fazit nach dem Imola-Wochenende ist klar. "Die Daten besagen, dass wir noch immer kein Auto und keinen Antrieb haben, die es mit dem Red-Bull-Honda aufnehmen können", so der Mercedes-Teamchef, der die Bullen in der Formel-1-Saison 2021 weiterhin in der Favoritenrolle sieht.

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Mercedes und Red Bull schenken sich in dieser Saison bislang nichts Zoom Download

"Man macht das, um Erwartungen und Druck aufzubauen", winkt Red-Bull-Teamchef Christian Horner jedoch ab und erklärt gegenüber der englischsprachigen Globalausgabe von 'Motorsport.com': "Natürlich wird Toto versuchen, Red Bull als Favoriten hinzustellen, damit die Wahrnehmung entsteht, dass [Mercedes] jagen und aufholen muss."

Er selbst sieht das jedoch anders. "Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass wir die Favoriten sind", sagt Horner und erinnert: "Unser Gegner ist siebenmal in Folge Weltmeister geworden. Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um zu berechnen, wer Favorit ist." Er vermutet einen psychologischen Trick von Wolff und Co.

"Klares Bild" erst nach Barcelona?

"Toto ist offensichtlich extrem heiß darauf, die Aufmerksamkeit [von seinem Team] abzulenken", sagt Horner und erinnert im Hinblick auf Mercedes: "Sie hatten einen schlechten Test. Im Rennen in Bahrain war ihr Auto aber so schnell wie unseres. Außerdem sieht ihr Reifenverschleiß sehr gut aus."

Versucht Mercedes also, sich selbst öffentlich in die Außenseiterrolle zu bringen, um Druck vom eigenen Team zu nehmen? Horner erklärt, dass es ohnehin noch zu früh sei, einen WM-Favoriten auszumachen. "Ich habe immer gesagt, dass es wahrscheinlich drei oder vier Rennen dauern wird, bis man die echte Form erkennt", so Horner.

Nach dem vierten Saisonlauf in Barcelona werde sich "ein viel klareres Bild" als aktuell ergeben. Ohnehin sehen die Mercedes-Ergebnisse auf dem Papier gar nicht so schlecht aus. In Bahrain konnte Lewis Hamilton gewinnen, in Imola holte er die Pole, wurde im Rennen Zweiter und fuhr zudem die schnellste Runde.

Mercedes-Philosophie kein großer Nachteil?

Daher glaubt Horner auch nicht, dass Mercedes 2021 durch die Philosophie, mit einem niedrigen Anstellwinkel zu fahren, wirklich so einen großen Nachteil hat, wie das in der Öffentlichkeit teilweise dargestellt wird. "Wenn man sich nur Imola anschaut und Bahrain ignoriert, dann sieht es überhaupt nicht nach einem Problem aus", so Horner.


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Der Anstellwinkel alleine mache noch kein gutes oder schlechtes Auto. Horner erklärt: "Wie überall in der Formel 1 geht es darum, dass alles in Harmonie zusammenarbeiten muss. Es gibt keinen Königsweg. Den gab es noch nie. Vielleicht ist eine Philosophie auf einer Strecke ein Vorteil, auf einem anderen Kurs aber eine andere."

In der WM hat Mercedes die Nase nach den ersten beiden Saisonrennen übrigens minimal vor Red Bull. In der Konstrukteurs-WM liegt man mit 60:53 Punkten vorne, bei den Fahrern führt Hamilton mit einem Zähler Vorsprung vor Max Verstappen. Zumindest auf dem Papier gibt es also noch kein klares Bild.

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