• 02. April 2021 · 16:06 Uhr

Kabel zu lang: Was Lewis Hamilton bei der Konkurrenz spioniert hat

In der Formel 1 zählt jedes Detail, wenn es um die Performance geht, und manchmal sind es auch die Fahrer selbst, denen bei der Konkurrenz etwas auffällt ...

(Motorsport-Total.com) - Wenn die Formel-1-Autos nach einem Rennen im sogenannten Parc ferme stehen, dann sieht man kurz vor der Siegerehrung nicht selten, dass ein Fahrer sich einen Boliden der Konkurrenz auch mal etwas genauer anschaut. Sebastian Vettel ist einer, der dafür bekannt ist, besonders neugierig zu sein, und auch Lewis Hamilton hat in solchen Situationen ein gutes Auge für Details.

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Der Parc ferme ist der beste Ort, ein anderes Auto mal genauer anzusehen Zoom Download

Wer glaubt, dass ein Fahrer dabei nichts Sinnvolles an seine Ingenieure zurückmelden kann, der irrt. Beim Grand Prix von Bahrain hat bei ServusTV erstmals ein ehemaliger Mercedes-Ingenieur mitkommentiert, um technische Zusammenhänge zu erklären. Philipp Brändle hat bis Ende 2019 an Hamiltons Auto gearbeitet - und weiß daher genau, dass der siebenmalige Weltmeister viel mehr kann als nur schnell Rennfahren.

Hamilton sei "ein super Spion", lobt Brändle: "Der schaut sich alles sehr genau an. Da gab es zum Beispiel eine Szene, vor dem Podium in dem Raum, wo sie was trinken. Da ist ihm bei einem anderen Rennanzug aufgefallen, dass der weniger Kabel hat. Wo es drum ging, dass man Gewicht einsparen kann. Weil halt wirklich jedes Detail in der Formel 1 zählt."

"Daher hat er uns das Feedback gegeben, dass das andere Team einen kürzeren Kabelbaum hat, einen kleineren Stecker. Also wirklich alles, wie man irgendwie nur ein Gramm sparen kann, ist wichtig. Und auf solche Details schaut er dann. Und das hat man dann umgesetzt", erklärt der Österreicher, dessen Expertise die Live-Übertragungen von ServusTV enorm aufwertet.

Das Auge der Fahrer nach Rennende ist ein Faktor, der von vielen Außenstehenden unterschätzt wird. Die Ingenieure selbst haben keine Gelegenheit, bei einem gegnerischen Team mal eben in die Box zu spazieren und sich das Auto aus nächster Nähe anzusehen.

Das geht nur in der Startaufstellung, wo die Autos aber meistens so gut es geht abgeschirmt werden, zum Beispiel mit Menschenketten. Red-Bull-Designer Adrian Newey ist zum Beispiel bekannt dafür, seine Aufmerksamkeit am Vorstart mehr anderen Autos zu widmen als seinem eigenen. Die Fahrer können das im Parc ferme aber sehr wohl.

"Du sammelst Informationen", bestätigt ServusTV-Experte Nico Hülkenberg. "Du schaust dir an, wie das bei dem Auto gelöst ist und gibst das dann deinen Leuten weiter. Und du hoffst natürlich, dass die damit was anfangen können und dein Auto schneller machen."

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