• 06. Januar 2021 · 15:15 Uhr

Möglichen Sieg verloren: Wie Stroll sein Istanbul-Rennen im Nachhinein sieht

Racing-Point-Pilot Lance Stroll blickt auf seine verpasste Siegchance in Istanbul zurück und schwärmt trotz P9: "Das ist, was ich am Rennsport so liebe"

(Motorsport-Total.com) - Noch bevor Sergio Perez mit Racing Point beim vorletzten Rennen der Formel-1-Saison 2020 in Sachir triumphierte, tat sich für das Team schon zwei Läufe zuvor beim Grand Prix von Istanbul eine Siegchance auf, als Lance Stroll von der Pole die erste Rennhälfte auf nasser Strecke bestimmte.

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Von der frühen Führung blieb Lance Stroll im Rennverlauf nicht viel übrig Zoom Download

"Ich fühle mich bei diesen Bedingungen sehr wohl, auch wenn sie eine Herausforderung für jeden sind ", erklärt Stroll seine Stärke im Regen gegenüber 'Sky'. "Ich genieße es einfach, im Nassen zu fahren und das Unerwartete zu erleben."

"Jede Kurve ist anders, es gibt vielleicht eine Pfütze oder in einem Teil der Strecke ist es etwas nasser als in einem anderen. Das liebe ich einfach - die Herausforderung des Fahrens im Nassen. Ich bin mit Go-Karts aufgewachsen und bin damals in Kanada viel im Nassen gefahren, das Wetter war immer so schlecht, vielleicht genieße ich es deshalb."

Stroll: "Schöner Tag, um ein Rennen anzuführen"

Im ersten Stint dominierte der Racing-Point-Pilot das Rennen und machte auf die Konkurrenz zehn Sekunden Vorsprung gut. Wie hat es sich angefühlt zu führen?

"Es war schön, mal niemanden vor sich zu haben", sagt Stroll. "Aber ich habe es nur Kurve für Kurve genommen und nicht wirklich zu weit vorausgedacht. Die Bedingungen waren sehr knifflig, ich wusste, dass die Situation schnell umschlagen kann, wenn ich mich drehe oder die Bedingungen sich drastisch ändern würden."

"Ich fühlte mich ziemlich ruhig, als ich hörte, dass ich einen 10-Sekunden-Vorsprung habe", erklärt der Kanadier weiter, "und ich wusste, dass ich mir ein paar Fehler leisten konnte. Insofern war es einfach ein schöner Tag, um ein Rennen anzuführen."

Frontflügel-Problem im Rennen nicht bekannt

Allerdings blieb es dabei bekanntermaßen nicht. Stroll erinnert sich: "Es war uns ein ziemliches Rätsel, warum uns spät im ersten Stint die Pace ausging und diese zehn Sekunden innerhalb von ein paar Runden einfach verschwanden und warum wir dann so viel Mühe hatten, nach dem Boxenstopp wieder nach vorne zu kommen."

Die Ursache für den Formverlust wurde erst im Nachgang gefunden. In der 17. Runde hatte sich eine Strebe von der Unterseite des Frontflügels gelöst und verhakt, "was wir zu diesem Zeitpunkt des Rennens nicht wussten", erklärt Stroll die Problematik. "Von da an verlor ich eine enorme Menge an Abtrieb, und das kostete mich jede Menge Zeit."


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Auch wenn es deshalb nicht zu mehr als einem neunten Platz reichte und die Enttäuschung darüber zunächst tief saß, blickt Stroll auf das Rennen in Istanbul mittlerweile gelassener zurück. "Ich glaube, ich bin als Fahrer reifer geworden", sagt er.

Ups and Downs machen Reiz des Rennsports aus

"Man mag denken, dass alles perfekt läuft und es so bleiben wird, und dann passiert plötzlich etwas, man verliert die Balance oder die Reifen gehen kaputt. Eben war man noch ein glücklicher Fahrer, der einfach so dahinfährt, und dann kommt das Unglück, jemand ist hinter einem, die Strategie hat sich geändert und man muss kämpfen."

Dabei sei es gerade das, "was ich am Rennsport mehr als alles andere liebe", betont der Racing-Point-Pilot. "Es gibt Zeiten, in denen man fühlt, alles unter Kontrolle zu haben. Und dann gibt es Zeiten, in denen man kämpfen und sich aus diesem Loch befreien muss. Das ist die Freude des Rennsports, er ist voller unerwarteter Ereignisse."

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