• 24. September 2020 · 16:12 Uhr

Haas-Team: Warum Sergio Perez nicht schon unter Vertrag genommen wurde

Warum Haas-Teamchef Günther Steiner nicht einfach Sergio Perez unter Vertrag nimmt und wer beim US-Rennstall das letzte Wort bei der Personalplanung hat

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez, finanzkräftige Sponsoren und Haas: Klingt wie eine klassische Win-Win-Situation. Doch so einfach ist es nicht, wie Haas-Teamchef Günther Steiner erklärt. In der Pressekonferenz vor dem zehnten Rennen der Formel-1-Saison 2020 in Sotschi sagte er, die Fahrerfrage für 2021 sei noch immer unbeantwortet. O-Ton: "Bisher gibt es nichts zu verkünden."

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Noch ist offen, wie Sergio Perez seine Karriere in der Saison 2021 fortsetzt Zoom Download

"Natürlich" habe er mit Teamboss Gene Haas bereits "Gespräche" über die Zukunft gehabt. "Wir sind aber noch zu keiner Entscheidung gelangt", meint Steiner.

"Es ist auch keine einfache Entscheidung und [sie] wird Zeit brauchen. Manchmal müssen wir warten, bis [Gene Haas] eine klare Vorstellung hat. Dann wird er mir sagen, welche Richtung wir einschlagen sollen."

Ist Perez der richtige Mann für Haas?

Und so bleibe Perez, der sein Racing-Point-Cockpit an Sebastian Vettel verliert, vorerst nur eine Option unter "vielen", so sagt Steiner. Er erklärt weiter: "Wir müssen uns überlegen, was mittel- bis langfristig die beste Entscheidung ist für das Team."

Die Budgetobergrenze ab 2021 und das neue Formel-1-Reglement ab 2022 würden seinem Team "die Chance" einräumen, konkurrenzfähiger zu werden. "Wir müssen aber erst unsere aktuellen Probleme lösen und dann wieder an die Form von 2018 anknüpfen", sagt Steiner. Nur so könne Haas die Regeländerungen als Sprungbrett nutzen.


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Ob Perez dabei eine Rolle spielen könnte? Ungewiss. "Checo ist ein guter Fahrer. Ich würde ihn nie in Frage stellen", meint Steiner. "Ist er aber mittel- bis langfristig der Beste für uns? Ich weiß es nicht. Und das diskutieren wir."

Haas lässt sich Zeit, aber ist das ein Risiko?

Sorgen davor, Haas könnte sich zu lange Zeit lassen mit der Entscheidung und damit potenzielle Anwärter auf einen Platz im Team vergraulen, hat Steiner nicht: "Unsere Liste ist groß genug, dass es so oder so ein gutes Ende nimmt. Es gibt schließlich mehr Fahrer als offene Plätze."

Und auf der Haas-Liste stehen auch die beiden aktuellen Stammfahrer, Romain Grosjean und Kevin Magnussen. Sie gaben sich in der Pressekonferenz von Sotschi geduldig.

Grosjean sagte: "Ich kann Haas' Haltung völlig nachvollziehen. Und es ist sinnvoll, dass sie nicht in Eile sind. Ich bin ebenfalls nicht in Eile. Es gibt auch anderswo Optionen, die interessant sein könnten. Die Formel 1 ist aber natürlich sehr verlockend." Speziell in Mugello habe er wieder gemerkt, wie attraktiv diese Rennautos seien.

Grosjean: Im Zweifel auf die Langstrecke

Falls es aber nichts werde mit dem Formel-1-Verbleib, dann wolle er zumindest weiter im europäischen Rennsport antreten, meint Grosjean. Er zählt auf: "Es gibt ein paar Langstrecken-Meisterschaften, die Hypercars in Le Mans und der WEC könnten toll werden. Die Formel E ist definitiv eine Option."


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Ein Engagement in der US-amerikanischen IndyCar-Serie aber schließt er aus: "Mich zieht es eigentlich nicht aufs Oval. Das schreckt mich sogar ab. Das will ich nicht machen." Auch wenn er die Meisterschaft grundsätzlich interessant finde.

Magnussen geht es ähnlich: Auch er denkt über anderweitige Einsätze nach - vorzugsweise ergänzend zur Formel 1, wie er betont: "Ich schaue mir derzeit alles an und bin auch offen für alles."

Magnussen sucht Projekte abseits der Formel 1

"Ich hatte eine tolle Zeit hier mit Haas und hätte nichts dagegen, wenn das eine Fortsetzung finden würde. Als leidenschaftlicher Racer würde ich künftig aber auch noch andere Sachen machen."

Laut Magnussen werde es "irgendwann" so weit sein. "Ob nächstes Jahr oder weiter in der Zukunft, das weiß ich noch nicht. Derzeit bin ich recht unsicher, was passiert. Ich könnte nicht sagen, in welche Richtung es geht."

Er könne mit dieser Unsicherheit aber gut leben, so versichert der Haas-Fahrer. "Natürlich: Es ist immer schöner, Klarheit zu haben, und zufrieden damit zu sein, was man hat. Es ist auch immer besser, zu wissen, was kommt. Das ist derzeit nicht der Fall. Also warten wir ab, wie lange dieser Zustand noch anhält."

Haas-Freitagstest für Ferrari-Junior?

Zumindest Indizien könnte es in den kommenden Wochen geben, zum Beispiel falls Haas einem Ferrari-Junior einen Freitagstest im aktuellen Formel-1-Auto anbietet. Das "könnte passieren", sagt Teamchef Steiner.

Es komme aber ganz darauf an, ob Ferrari einen solchen Test, beispielsweise für Formel-2-Fahrer Mick Schumacher, bei seinem Kundenteam explizit bestelle. Doch Steiner signalisiert grundsätzliche Bereitschaft: "Man hilft sich gegenseitig aus. Und wenn Ferrari fragt, dann wäre ich offen, das zumindest mal zu diskutieren." Vielleicht auch mit Blick auf 2021.

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