• 25. Juli 2020 · 11:01 Uhr

Sebastian Vettel und Red Bull: Denken alle in die falsche Richtung?

Ralf Schumacher sieht für die Fortsetzung von Sebastian Vettels Formel-1-Karriere eine weitere Variante, über die bisher nicht berichtet wurde, nämlich AlphaTauri

(Motorsport-Total.com) - Der sechsmalige Grand-Prix-Sieger Ralf Schumacher ist "fest davon überzeugt", dass Sebastian Vettel auch 2021 Formel 1 fahren wird. Neben den Spekulationen über eine Möglichkeit bei Aston Martin und bei Red Bull sieht Schumacher für den scheidenden Ferrari-Piloten noch eine zusätzliche Variante, seine Karriere fortzusetzen: beim zweiten Red-Bull-Team AlphaTauri.

Sebastian Vettel, Franz Tost

Sebastian Vettel und Franz Tost haben schon 2007/08 zusammengearbeitet Zoom Download

"Sebastian hat dort angefangen", verweist Schumacher im Interview mit Sky auf Vettels erste komplette Formel-1-Saison 2008, in der er beim "Wunder von Monza" den bisher einzigen Sieg des damaligen Toro-Rosso-Teams gefeiert hat. "Franz Tost ist ein großer Fan von ihm, genau wie Dr. Marko. Vielleicht entwickelt sich da noch was."

Schumacher betont allerdings, dass diese Variante nur realistisch ist, wenn der "Copygate"-Protest von Renault gegen Racing Point abgewiesen wird. Sollte das nämlich der Fall sein, "könnte ich mir auch vorstellen, dass Red Bull im nächsten Jahr anders agieren wird und auch vier ebenbürtige Autos an den Start bringen kann", spekuliert der 45-Jährige.

Ein Gedankenspiel, für das es im Moment keine konkreten Indizien gibt - das aber für alle Beteiligten Sinn ergeben würde. Red Bull könnte den von den thailändischen Konzerneigentümern gepushten Alexander Albon im A-Team weitermachen lassen. Und man würde nicht in die Verlegenheit eines Stallkriegs zwischen Vettel und Max Verstappen im gleichen Team geraten.

Vettel und Newey: Eine erfolgreiche Partnerschaft

Trotzdem würde man von Vettels Erfahrung im Bereich der technischen Weiterentwicklung profitieren, und Vettel könnte sich wieder in die Zusammenarbeit mit dem genialen Designer Adrian Newey vertiefen, mit dessen Konzepten er in seinen erfolgreichen Red-Bull-Jahren besser funktioniert hat als sein damaliger Teamkollege Mark Webber.

Vettel und AlphaTauri, das klingt nur im ersten Moment komplett utopisch. Der 33-Jährige hat mehrmals klargestellt, dass er unter den richtigen Rahmenbedingungen gern weiterfahren möchte, und dass Geld für ihn nicht mehr wichtig ist. Und die Karriere bei dem Team ausklingen zu lassen, wo sie angefangen hat, das hat vor ihm schon sein Kumpel Kimi Räikkönen so gemacht.


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Mit seiner Leistung beim Grand Prix von Ungarn, findet Schumacher, habe sich Vettel jedenfalls für eine Fortsetzung seiner Karriere empfohlen: "Man muss die Performance von Sebastian und Ferrari trennen. Ferrari war erwartungsgemäß sehr schlecht. Eigentlich haben sie noch das Beste draus gemacht. Vor allen Dingen Sebastian."

"Er hatte von Anfang bis Ende des Wochenendes seinen Teamkollegen im Griff, und er hat aus dem schwierigen Paket das Beste rausgeholt und ist ein absolut fehlerfreies Rennen gefahren", lobt er. Dass Ferrari trotzdem überrundet wurde, sei "keine lustige Situation. Aber auch im letzten Jahr war Mercedes schon in einer anderen Welt, wie Sebastian ja auch selbst gesagt hat."

Klar ist, dass Vettel im Ferrari momentan gar keine Chance hat, aus eigener Kraft Rennen zu gewinnen oder auch nur aufs Podium zu fahren. "Wenn Lewis Hamilton jetzt im Ferrari wäre, wäre er auch kein Siegfahrer", unterstreicht der ehemalige Mercedes-Sportchef Norbert Haug in einem Interview mit 'Sky'.

Haug: Leclerc auch nicht besser als Vettel

"Leclerc war sicherlich nicht besser als er in den letzten Rennen. Sebastian kann da Paroli bieten und ist mindestens auf Augenhöhe. Wenn er das Mögliche möglich macht, ist er wirklich gut unterwegs", analysiert Haug - und würde es daher "schön" finden, "wenn es mit Aston Martin klappen würde".

Norbert Haug

Norbert Haug glaubt, dass noch einiges an Formel 1 in Sebastian Vettel steckt Zoom Download

Selbstläufer sei das allerdings keiner. Für Vettel Platz zu machen und Sergio Perez trotz seines bestehenden Vertrags bis 2022 zu entlassen, "scheint mir ein teures Unterfangen zu werden", meint Haug. "Wenn ein Perez rausfallen würde, fällt auch das Sponsorgeld weg, das er mitbringt. Und sicherlich muss er eine Ablöse kriegen."

"Was im Einzelnen geplant ist, weiß ich nicht. Aber ich wünsche Sebastian natürlich, dass er weitermachen kann. So, wie Racing Point gerade unterwegs ist, geht das in die richtige Richtung. Was die Herrschaften in den ersten Rennen aufstellen und leisten, ist aller Ehren wert. Die sind wirklich zweite Kraft, hinter Mercedes."

"Alle Unker, die sagen, es ist der Vorjahres-Mercedes, finde ich nicht sonderlich sportlich", wirft Haug ein. "Es ist nicht der Vorjahres-Mercedes. Die FIA wird das feststellen. Es ist ein cleveres Projekt, mit einem Bruchteil des Geldes von Ferrari. Aber mit Mercedes-Motor, mit Mercedes-Getriebe, mit ein paar Aufhängungsteilen - mit allem, was erlaubt ist."

"Die haben das einfach sehr klug gemacht. Ehre, wem Ehre gebührt. Ich denke, das hat alles seine Richtigkeit", erklärt er. "Sollte etwas schiefgelaufen sein, wird die FIA das entdecken. Und dann hoffentlich auch bekanntgeben. Im Gegensatz zum Fall Ferrari, wo nicht bekanntgegeben wurde, was schiefgelaufen ist ..."

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