• 09. Mai 2020 · 15:02 Uhr

Julian Jakobi: Deswegen scheiterte Sergio Perez 2013 bei McLaren

Sergio Perez bekam nach seiner McLaren-Saison 2013 nie wieder die Chance bei einem Topteam - Julian Jakobi erklärt, dass der Wechsel zum falschen Zeitpunkt kam

(Motorsport-Total.com) - Vor gut sieben Jahren wären vermutlich viele Formel-1-Experten die Wette eingegangen, dass Sergio Perez früher oder später einen Grand Prix gewinnen wird. Der Mexikaner hatte da gerade seine zweite Saison in der Königsklasse für Sauber abgeschlossen, drei Podestplätze geholt und für 2013 einen Vertrag bei McLaren unterschrieben.

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Für Sergio Perez sollte die Saison 2013 eigentlich der Durchbruch werden ... Zoom Download

Was für Perez der Durchbruch sein sollte, entpuppte sich letztendlich allerdings als großer Rückschlag in seiner Karriere. Der damals erst 23-Jährige verlor seinen Platz bei McLaren nach nur einem Jahr wieder und wechselte anschließend zur Force India. Eine Chance in einem Topteam bekam er später nie wieder. Was ist damals schiefgelaufen?

Julian Jakobi, heutiger Manager von Perez, blickt im Podcast 'Beyond The Grid' zurück und schiebt Adrian Fernandez den Schwarzen Peter zu. "Sie haben einen Vertrag unterschrieben, den ich nie abgeschlossen hätte", so Jakobi im Hinblick auf Perez' damaligen Manager Fernandez, der für den Wechsel von Sauber zu McLaren mitverantwortlich war.

"Checo hat sich in seinen Anfangsjahren bei Sauber sehr gut präsentiert. Es war vermutlich auch der richtige Ort für ihn", blickt Jakobi zurück. Perez war damals Teil des Ferrari-Nachwuchsprogramms und konnte in zwei Jahren beim damaligen Kundenteam Sauber immer wieder für Aufsehen sorgen - vor allem im zweiten Jahr mit zwei zweiten Plätzen.

McLaren-Krise verschlimmerte die Situation

"Irgendwer hat Adrian Fernandez dann überzeugt, dass es der beste Weg wäre, zu McLaren zu gehen. Es war aber vermutlich nicht die beste Zeit, um zu McLaren zu wechseln", so Jakobi. Was damals noch niemand ahnte: McLaren sollte nach der Saison 2012 bis heute kein Rennen mehr gewinnen und 2013 mit WM-Platz fünf die schlechteste Saison seit 2004 erleben.

Zudem ersetzte Perez den zu Mercedes abgewanderten Lewis Hamilton, und Teamkollege Jenson Button ging damals bereits in seine vierte Saison mit McLaren. "Wenn man in ein Team kommt, in dem es bereits einen Platzhirsch wie Jenson gibt, dann braucht man zu Saisonbeginn etwas Zeit", erklärt Jakobi. Perez hätte sich damals erst an sein neues Team gewöhnen müssen.


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Doch die Zeit bekam der Mexikaner nicht. Nach nur einem Jahr musste er McLaren schon wieder verlassen. Durch das verkorkste Jahr in Woking hatte sich Perez zudem alle Chancen bei Ferrari verbaut, wo er vor seinem Wechsel zu McLaren ebenfalls gehandelt wurde. Jakobi selbst übernahm das Perez-Management Ende des Jahres und brachte ihn bei Force India unter.

"Er hat [bei McLaren] keinen schlechten Job gemacht, und in der zweiten Saisonhälfte war er vielleicht sogar besser als Jenson", so Jakobi. Tatsächlich beendete Perez die WM zwar hinter Button, kam in drei der letzten vier Saisonrennen aber vor dem Briten ins Ziel. Da war sein Schicksal aber bereits besiegelt. Laut Jakobi war es einfach der falsche Zeitpunkt in Perez' Karriere für den Wechsel.

Perez noch immer ein potenzieller Grand-Prix-Sieger

"Er war zu jung und zu unerfahren", erklärt er. Das sei vor allem deshalb problematisch gewesen, weil sich McLaren damals insgesamt im Abwärtstrend befand. Jakobi glaubt, dass sich Perez in einem möglichen zweiten Jahr beim Team viel besser geschlagen hätte, doch die Chance dazu bekam er nicht mehr. 2014 fuhr Rookie Kevin Magnussen an der Seite von Button.

"Wenn er das richtige Auto hat, dann kann er auf jeden Fall Rennen gewinnen", so Jakobi, der weiterhin von Perez' Fähigkeiten überzeugt ist. Er halte den mittlerweile 30-Jährigen "auf jeden Fall" für einen unterschätzten Fahrer und erinnert: "Wie viele andere Fahrer außerhalb der drei Topteams haben denn in den vergangenen Jahren Podestplätze geholt?"


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Tatsächlich gab es in den drei Jahren zwischen 2016 und 2018 gerade einmal fünf Podiumsplätze, die nicht an Mercedes, Ferrari oder Red Bull gingen. Drei davon holte Perez. Zudem erinnert Jakobi, dass Perez 2016 und 2017 als WM-Siebter jeweils "Best of the Rest" war. Seinen Traum auf eine Chance bei einem Topteam hat der Mexikaner inzwischen trotzdem begraben.

Im vergangenen Jahr verlängerte er seinen Vertrag bei Racing Point bis Ende 2022. Und es wäre ziemlich überraschend, wenn er für 2023 - dann bereits im Alter von 33 Jahren - noch einmal bei einem Topteam unterkommen sollte.

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